Internationale Restrukturierungsstudie von Roland Berger: Europäische Unternehmen fürchten um ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Asien
Geschrieben am 16-10-2013 |
München (ots) -
- 76 Prozent glauben, dass Europa seine Wettbewerbsfähigkeit
gegenüber Asien einbüßen wird
- Wichtige Maßnahmen: Investitionen in Infrastruktur,
Innovationskraft und Bildung erhöhen sowie Staatsverschuldung
senken
- Die Währungsunion bringt Vorteile für die Firmen, doch fehlende
Fachkräfte und eine schwache EU-Binnennachfrage können das
Wachstum bremsen
- Über 70 Prozent der Firmen arbeiten mit einer Szenario-Planung
und führen weitere Restrukturierungsmaßnahmen durch
- Working Capital Management wird für die Liquidität der
Unternehmen immer wichtiger
Europas Wirtschaft stagniert, dennoch blicken europäische
Unternehmen positiv in die Zukunft. 76 Prozent der Befragten erwarten
2015 wieder ein starkes Wirtschaftswachstum. Wenn es allerdings um
die Wettbewerbsfähigkeit Europas geht, sind die Aussichten düster:
Mehr als 70 Prozent gehen davon aus, dass Europa seine
Wettbewerbsfähigkeit verlieren wird - vor allem gegenüber Asien. Doch
auch gegenüber Nord- und Südamerika werden europäische Unternehmen
voraussichtlich ins Hintertreffen geraten, so lautet das Ergebnis der
internationalen Restrukturierungsstudie 2013 "Europe's
competitiveness" von Roland Berger Strategy Consultants.
"Um den Anschluss zu anderen Volkswirtschaften nicht komplett zu
verlieren, sollten die europäischen Länder verstärkt in
wettbewerbsfördernde Faktoren wie Infrastruktur, Innovationskraft und
Bildungssystem investieren. Denn der europäische Binnenmarkt stellt
für viele europäische Firmen einen sehr wichtigen Exportmarkt dar",
sagt Max Falckenberg, Partner von Roland Berger Strategy Consultants.
Außerdem halten es Unternehmen für unerlässlich, die
Staatsverschuldung europaweit zu reduzieren.
"Europa sollte zudem wirtschaftlich und politisch noch stärker
zusammenwachsen. Ansonsten könnte sich die Lage für Unternehmen aus
den angeschlagenen südeuropäischen Ländern weiter verschlechtern",
erklärt Roland Berger-Restrukturierungsexperte Jakob Rüden. Doch bei
den Unternehmen Skepsis herrscht hier: Über 60 Prozent der Befragten
bezweifeln, dass die aktuellen politischen Maßnahmen in den einzelnen
Ländern das Vertrauen in Europa stärken können.
Unternehmen glauben an die europäische Währungsunion
Als einheitlicher Währungsraum ist Europa dennoch beliebt: So
sehen fast 40 Prozent durch die Währungsunion große Vorteile für ihr
Unternehmen und schätzen die Zukunft der EU positiv ein. Lediglich 12
Prozent der Umfrageteilnehmer glauben, dass es in den nächsten Jahren
zu einer Auflösung der europäischen Währungsunion kommen wird.
Entsprechend positiv sind auch die Erwartungen der meisten
europäischen Firmen, was die Umsatzentwicklung bis 2014 betrifft.
Doch immerhin gehen fast 40 Prozent von ihnen von stagnierenden oder
sogar rückläufigen Umsätzen aus.
Um ihr Wachstum weiter voranzutreiben, plant daher die Mehrzahl
der Befragten stärkere Investitionen in Westeuropa und Asien sowie
Zentral- und Osteuropa. Ungeachtet der regionalen Expansion sind
fehlende Fachkräfte (50%), eine rückläufige Nachfrage in einzelnen
europäischen Ländern (48%) sowie mangelnde Risikobereitschaft des
Managements (38%) problematisch für das künftige Wachstum.
Restrukturierung als Daueraufgabe
Aufgrund des volatilen Wirtschaftsumfelds planen bereits über 70
Prozent der europäischen Firmen mithilfe von Szenarien und führen
regelmäßig Restrukturierungsmaßnahmen durch. Dabei stehen
Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen (77%), Wachstumsinitiativen
(76%) sowie Anpassungen der Strategie und Geschäftsmodelle (69%) ganz
oben auf der Agenda.
Damit diese Maßnahmen tatsächlich erfolgreich sind, benötigen sie
die wichtige Unterstützung des Top-Managements (89%) sowie eine
offene Kommunikation der Ziele und Fortschritte (78%). Doch damit
nicht genug, meint Berger-Partner Falckenberg: "Sollte sich die
wirtschaftliche Lage Europas verschlechtern, werden sich nur
Unternehmen behaupten können, die über ein wettbewerbsfähiges
Produktportfolio, eine schlanke und flexible Kostenstruktur sowie
hohe Liquidität verfügen."
Finanzierung über Working Capital Management
Geht es um die Einschätzung der derzeitigen und künftigen
Liquidität, so sind die Meinungen der europäischen Manager
zwiespältig. Während Unternehmen in Südwesteuropa ihre Situation eher
kritisch einschätzen, sind die anderen zufrieden. Um die Liquidität
im Unternehmen zu sichern, haben interne Finanzierungsquellen im
Vergleich zum Vorjahr nochmals an Bedeutung gewonnen und stehen
weiterhin an oberster Stelle (79%).
Doch auch andere Working Capital-Maßnahmen spielen eine wichtige
Rolle. So optimieren viele europäische Firmen ihre Vorräte (56%),
setzen auf ein schnelleres Forderungsmanagement (55%) und weiten ihre
Zahlungsziele aus (44%). Unter den externen Finanzierungsquellen
bevorzugen Firmen weiterhin die Bankkredite (54%). So planen die
meisten Unternehmen bestehende Kreditlinien zu verlängern (44%) oder
auszuweiten (35%). "Firmen sollten jedoch auch die
Finanzierungsrisiken im Auge behalten", warnt Berger-Experte Rüden.
"Denn verschlechtert sich plötzlich das wirtschaftliche Umfeld, so
können Unternehmen schnell in Schieflage geraten, wenn sie ihre
Finanzierung zu sehr auf Kante genäht haben."
Die Studie können Sie herunterladen unter:
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Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
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