(Registrieren)

WEISSER RING fordert Fachanwalt für Opferrecht / Hilfe für Kriminalitätsopfer aus einer Hand

Geschrieben am 16-10-2013

Mainz (ots) - Opfer von Gewalt und Kriminalität durchleben vor
Gericht die Tat bei ihrer Aussage erneut. Dabei sind sie mit den
Blicken des Täters und den intensiven Fragen der Strafverteidiger
konfrontiert. All zu oft geht es nur um die reine Aussage, das Opfer
selbst dient als Beweismittel, wird im geeigneten Moment hervorgeholt
und in Frage gestellt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann es einen
Anwalt als Nebenklagevertreter hinzuziehen. Eine echte und notwendige
Hilfe. Dem Täter steht der Verteidiger bei, allzu oft ein Fachanwalt
für Strafrecht. "Auf Seiten des Opfers muss ein Fachanwalt für
Opferrecht stehen", so Roswitha Müller-Piepenkötter,
Bundesvorsitzende von 3.000 aktiven Opferhelfern im WEISSEN RING.

Nur ein solcher Fachanwalt kann Opfer von Kriminalität und Gewalt
bei der Wahrnehmung ihrer Rechte im Ermittlungs- und Strafverfahren
optimal unterstützen und auch die zentralen Fragen des sozialen
Entschädigungsrechts sowie der zivilrechtlichen Ansprüche auf
Schadensersatz und Abwehr von Beeinträchtigungen bestmöglich
durchsetzen. Der WEISSE RING, Deutschlands größte
Opferschutz-Organisation, fordert die Einführung des Fachanwalts für
Opferrecht. Eine echte Hilfe für Kriminalitätsopfer, die von der
Gesellschaft nur all zu oft vergessen werden.

"Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine Verarbeitung der
Tatfolgen ist eine qualitativ hochwertige anwaltliche Vertretung", so
Roswitha Müller-Piepenkötter, selbst ehemalige Richterin und
Landesjustizministerin. Hierfür müssen Rechtsanwälte nicht nur die
speziellen Bedürfnisse und Probleme der Opfer und ihrer Angehörigen
nach der Tat kennen, sondern auch die relevanten juristischen Fragen
sicher beantworten können. Aus diesem Grund bietet der WEISSE RING
seit über zehn Jahren Fortbildungsveranstaltungen für Rechtsanwälte
an.

"Die vielen Rechtsanwälte, die auch heute schon Opfer von
Straftaten qualifiziert vertreten, müssen ihre fachliche Kompetenz
auch nach außen durch einen Fachanwaltstitel dokumentieren können",
macht Müller-Piepenkötter die Zielrichtung klar.

Die mehrere Rechtsgebiete - neben dem Strafrecht insbesondere
Sozialrecht und Zivilrecht - umfassende Tätigkeit eines Fachanwalts
für Opferrecht entspricht dem Anliegen des Opferschutzes, wie er auch
in mehreren EU-Richtlinien formuliert oder noch in Vorbereitung ist.
Der WEISSE RING hat ein Ausbildungskonzept für einen solchen
Fachanwalt für Opferrecht erarbeitet. Dieses basiert auf seiner
langjährigen Erfahrung und wurde durch seine mit Hochschullehrern,
Rechtsanwälten, Richtern, Staatsanwälten und Verwaltungsjuristen
besetzten Fachbeiräte Straf- und Sozialrecht entwickelt. Dabei wurde
ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass den zukünftigen
Fachanwälten ein breit gefächertes Wissen zur Verfügung steht. Für
das Fachgebiet Opferrecht sind besondere Kenntnisse in zehn Bereichen
nachzuweisen:

1) Materielles Strafrecht aus Opfersicht
2) Strafverfahrensrecht (insbesondere Rechtsstellung des
Verletzten im Strafverfahren)
3) Familienrecht (Sorge-, Umgangs-, Scheidungs- und
Scheidungsfolgerecht, Gewaltschutzgesetz)
4) Opferentschädigung
5) Weitere sozialrechtliche Leistungsträger
6) Sozialrechtliches Verfahrensrecht
7) Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche,
Unterlassungsansprüche
8) Opferanspruchssicherungsgesetz
9) Psychotraumatologie
10) Vernehmungslehre, Aussagepsychologie und
Glaubhaftigkeitsgutachten

Mit diesem Konzept möchte der WEISSE RING als Lobby der Opfer
einen Diskurs zur besseren Hilfe für Opfer von Kriminalität und
Gewalt entstehen lassen, wie ihn die bis 2015 von Deutschland noch
umzusetzende EU-Richtlinie zu Mindeststandards in der Opferhilfe
anregt. Die Einführung eines Fachanwaltes für Opferrecht ist logische
Konsequenz hieraus. Ein Regelungsentwurf wurde dem zuständigen
Gremium der Anwaltschaft, die für eine Änderung der
Fachanwaltsordnung zuständig ist, vom WEISSEN RING vorgelegt.

Der WEISSE RING hat seit 1976 mit derzeit 420 Anlaufstellen ein
bundesweites Hilfsnetz für Kriminalitätsopfer aufbauen können. Mehr
als 3.000 ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen
den Opfern und ihren Familien mit Rat und Tat zur Seite, leisten
menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, geben Hilfestellung
im Umgang mit den Behörden und helfen den Geschädigten auf
vielfältige Weise bei der Bewältigung der Tatfolgen. Das
Opfer-Telefon ist jeden Tag von 7 bis 22 Uhr unter 116 006
erreichbar. Weitere Informationen finden Sie unter
www.weisser-ring.de.



Pressekontakt:
WEISSER RING e. V.
Pressstelle
Veit Schiemann

Tel: 06131 8303-38
Fax: 06131 8303-60

Weberstraße 16
55130 Mainz

Internet: www.weisser-ring.de
E-Mail: presse@weisser-ring.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

491484

weitere Artikel:
  • SKODA AUTO Deutschland unterstützt die "Action!Kidz"-Kampagne der Kindernothilfe (BILD) Weiterstadt (ots) - - Langfristige Partnerschaft: Kindernothilfe und SKODA engagieren sich gegen ausbeuterische Kinderarbeit - Autos waschen und aussaugen für Kindernothilfe-Projekt "Action!Kidz": Oberhausener Kinder setzen bei SKODA Partner Autopark Köster Zeichen - SKODA unterstützt auch die Kinderhospiz-Stiftung Bärenherz, das Projekt KARO und zwei Palliativ-Teams in Bielefeld und Frankfurt Mit Schwamm, Wasserschlauch und Staubsauger: Schüler des evangelischen Familienzentrums Schmachtendorf mehr...

  • phoenix-RUNDE: Koalitionspoker - Kommt jetzt der Mindestlohn? - Donnerstag, 17. Oktober 2013, 22.15 Uhr Bonn (ots) - Der schwarz-rote Koalitionspoker geht an diesem Donnerstag in die nächste Runde. Ganz oben auf der Liste der Konfliktpunkte steht das Thema Mindestlohn. Die Sozialdemokraten wollen 8,50 Euro als Einstieg und zwar flächendeckend. CDU und CSU sind dagegen. Kompromisse seien aber denkbar, versichern beide Seiten. Wer setzt sich durch? Wie könnte ein Kompromiss aussehen? Pinar Atalay diskutiert in der PHOENIX Runde mit u. a. mit Ulrich Schneider, Paritätischer Wohlfahrtsverband Henning Krumrey, Wirtschaftswoche mehr...

  • phoenix-LIVE: Parteikonferenzen von SPD und Grünen in Berlin - Freitag, 18. Oktober, ab 17.15 Uhr, Samstag, 19. Oktober, ab 11.00 Uhr und Sonntag, 20. Oktober, ab 11.50 Uhr Bonn (ots) - Am Freitag, 18. Oktober 2013, meldet sich phoenix-Moderator Sven Thomsen LIVE ab 17.15 Uhr von der Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis'90/Die Grünen. Bis Sonntagmittag tagen die Grünen in Berlin um u. a. eine neue Parteispitze zu wählen. Cem Özdemir bewirbt sich erneut um das Amt des Bundesvorsitzenden, für die Nachfolge von Claudia Roth tritt die frühere saarländische Umweltministerin Simone Peter an. phoenix-Moderator Alexander Kähler berichtet Samstag von 11.00 bis 14.00 Uhr LIVE von der Konferenz. Zum Abschluss mehr...

  • Wahnsinn auf Augenhöhe: "Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt" am 19. Oktober auf ProSieben (BILD) Unterföhring (ots) - 16. Oktober 2013. Warum wird Joko Winterscheidt (34) zu Superman? Wieso verkleidet sich Klaas Heufer-Umlauf (30) als kleiner Hobbit? Die neue Staffel "Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt" beginnt! Diesen Samstag (19. Oktober, 20:15 Uhr, ProSieben) treiben die beiden Moderatoren ihren unerbittlichen Zweikampf auf die Spitze. Klaas schickt Joko in der ersten Folge nach Südafrika, Brasilien und Kanada. In Kapstadt wird dem 34-Jährigen erneut seine Höhenangst zum Verhängnis. An einem Helikopter muss Joko als mehr...

  • Das Erste: Wiedersehen mit Dieter Pfaff als "Der Dicke" 13 Folgen der vierten Staffel ab 8. November 2013, freitags um 18.50 Uhr im Ersten München (ots) - Er ist wieder da, der Anwalt mit den außergewöhnlichen Methoden und dem Gespür für nicht alltägliche Lösungen: Gregor Ehrenberg (Dieter Pfaff) ist "Der Dicke". Unterstützt von seiner Kollegin Isa von Brede (Sabine Postel) wird er in den 13 Folgen der vierten und letzten Staffel mit Dieter Pfaff (Folgen 40 bis 52, Erstausstrahlung: April bis August 2012) spannende und schwierige Fälle lösen. Bei einer noch so problematischen Rechtslage bleibt eines sicher: Die Klienten der Kanzlei haben auch ohne Lobby und Geld die mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht