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Medientage München 2013: VPRT präsentiert Smart Radio - zukunftsweisende Regulierung für Radio gefordert

Geschrieben am 17-10-2013

München/Berlin (ots) - Senatskanzleichef Böhning erwartet
Harmonisierung der ARD-Werbung nach NDR-Modell: "Länder müssen sich
dem Radio stärker annehmen"

Im Rahmen der VPRT-Veranstaltung bei den Münchener Medientagen zum
Thema "Medium der programmlichen Vielfalt: Wer bestimmt die
Radio-Agenda?" kritisierte Professor Wolf-Dieter Ring in seiner
Keynote "Ein neues Machtgefüge zwischen Inhalten und Netzen.
Herausforderungen für Radio" die fehlende Wahrnehmung der Radiothemen
in der Politik: "Ich bin überzeugt, dass das Medium Radio eine
intensive Beschäftigung nötig hat. Die Gemeinschaft der Länder hat
diese Aufgabe bislang nicht angenommen." Die Grundsatzfragen der
Enquete-Kommission Internet und Digitale Gesellschaft, der Ring als
Sachverständiger angehörte, Netzneutralität, Zugang und
Auffindbarkeit der Inhalte im Internet und Suchmaschinenneutralität
seien auch für Radio äußerst relevant "und müssten auch von den
Ländern im Rahmen der überfälligen Weiterentwicklung der
Plattformregulierung bearbeitet werden", so Ring. Zudem verwies er
auf Wettbewerbsverzerrungen im dualen System, die insbesondere bei
Webchannels der Radiosender offenbar würden.

Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) stellte
die Radioinnovation "Smart Radio" vor. "Der technische Standard
RadioDNS erweitert das UKW-Radioprogramm um Webinhalte in einem
Gerät, damit wachsen UKW und Internet - zum Beispiel im Autoradio -
zusammen", erklärt Sebastian Artymiak, Leiter Medientechnologie beim
VPRT, der im Rahmen der Veranstaltung unter anderem diese
Neuentwicklung vorstellte und entsprechende Praxistests ankündigte.

"Mit den aktuellen Entwicklungen zeigen wir, wie innovativ die
privaten Radiosender in Deutschland sind, was sich auch im
ungebrochenen Erfolg bei den Hörern wiederspiegelt", so Klaus Schunk,
stellvertretender Vorstandsvorsitzender des VPRT sowie
Geschäftsführer und Programmdirektor bei Radio Regenbogen. Damit das
auch in Zukunft so bliebe, müsse die Politik die
Wettbewerbsbedingungen für Radio im dualen System und im Internet auf
eine solide Grundlage stellen. "Ein Skandal ist, dass die Politik die
Augen verschließt vor den Aktivitäten des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks, dessen expansive Radioaktivitäten für die privaten
Anbieter hochproblematisch sind. Das duale Rundfunksystem ist hier in
eine Schieflage geraten. Wir brauchen eine eigenständige Betrachtung
der Gattung Radio und eine Harmonisierung der ARD-Radiowerbung auf 60
Minuten. Auffindbarkeit und Netzneutralität sind der Schlüssel in der
Radioregulierung der Zukunft", so Schunk weiter.

"Planet Radio ist schon lange nicht mehr das Radio, das es zum
Sendestart war. Wir schaffen mit allen Aktivitäten außerhalb von UKW
von Webchannels über Social Media und Youtube-Angeboten eine
Verlängerung der Programme im Netz. Diese bei unseren Hörern
erfolgreichen Konzepte imitiert der gebührenfinanzierte hessische
Rundfunk vollumfänglich", so Marko Eichmann, Programmchef von Planet
Radio.

Stefan Zilch, Geschäftsführer DACH Spotify, betonte den
grundsätzlichen Unterschied von Streamingdiensten zu Radio. Spotify
sei eine Plattform für Inhalte, aber nicht der Filter, Ratgeber und
Begleiter, der die Radiosender seien.

Björn Böhning, Chef der Berliner Senatskanzlei, stellte fest: "Die
Radioregulierung ist das Stiefkind der Länderregulierung. Das soll
sich ändern." Die Rundfunkkommission der Länder müsse sich dem Radio
stärker annehmen. Berlin wolle dabei eine aktive Rolle einnehmen.
Böhning stellt für die kommende Diskussion um den Medienstaatsvertrag
drei Punkte in den Vordergrund:

1. Das Verhältnis zwischen öffentlich-rechtlichem Rundfunk und
privaten Angeboten.
2. Die Werbung bei den Radioangeboten der ARD - hier rechne er
mittelfristig mit einer Harmonisierung nach dem NDR-Modell.
3. Die Behandlung von Streamingangeboten gegenüber dem Rundfunk.

Der zukünftigen Medienregulierung wollen sich die Länder auf einer
gemeinsamen Sitzung Mitte November widmen.

Über den VPRT:

Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 140 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.



Pressekontakt:
Pressesprecher
Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH,
Tel.: 030/39880-101,
Email: schultz@schultz-kommunikation.de


Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V.
Stromstraße 1, 10555 Berlin
9-13 Rue Joseph II, B-1000 Bruxelles - Büro Brüssel

T | +49 30 3 98 80-0, F | +49 30 3 98 80-148
E | info@vprt.de
www.vprt.de


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