Neue Belege durch EU-finanzierte Forschung: Rheumatische und Muskel-Skelett-Erkrankungen sind die kostspieligsten Erkrankungen in Europa und die häufigste Ursache von Invalidität
Geschrieben am 17-10-2013 |
Brüssel (ots/PRNewswire) -
- EULAR ruft zur Implementierung beweisgestützter Massnahmen gegen
rheumatische und Muskel-Skelett-Erkrankungen (RMDs) auf
In Brüssel wurden heute neue Belege für die enormen Auswirkungen
rheumatischer und Muskel-Skelett-Erkrankungen (RMDs) vorgelegt. Die
Belege stammen vom Projekt eumusc.net, einem der grössten
EU-finanzierten Gesundheitsprojekte. Die in den letzten drei Jahren
von eumusc.net erfassten und analysierten Daten zeigen, dass RMDs die
kostspieligsten Krankheitskategorien sind, die nahezu ein Drittel
aller Invaliditätsfälle in Europa ausmachen. Sie gehören auch zu den
häufigsten Erkrankungen (22 % der Erwachsenen in Europa litten
bereits unter lang anhaltenden Muskel-, Knochen- und Gelenkproblemen)
und machen etwa 38 % aller Berufskrankheiten aus. Die Präsentation
dieser Beweise erfolgte während der Konferenz "Chronic diseases and
health care delivery 2020", die heute unter der Leitung der
litauischen EU-Präsidentschaft im Europäischen Parlament
stattgefunden hat.
Das Ziel der Veranstaltung war es, die Ergebnisse von eumusc.net
vorzustellen und Empfehlungen zur Umsetzung der von dem Projekt
entwickelten Verfahren und Werkzeuge an die EU und die
Mitgliedstaaten zu besprechen. Den Autoren zufolge können die Staaten
mithilfe der Verfahren und Werkzeuge die Belastung durch RMDs
bewerten, überwachen und vergleichen, ebenso wie die
Versorgungsqualität der Patienten in Europa.
Die im Rahmen der Konferenz präsentierten Daten konzentrierten
sich auf unterschiedliche Aspekte der Belastung durch RMDs, etwa:
Berufsunfähigkeit betreffende Folgen von RMDs (RMDs stellen 4 der 10
Hauptursachen für Invalidität dar), Auswirkungen auf Beschäftigung
und Produktivität (RMDs sind die häufigste Ursache längerer
Abwesenheiten vom Arbeitsplatz, mit schweren Kostenfolgen für die
Gesellschaft), Bedrohung eines gesunden und aktiven Alters (RMDs
bilden den grössten Anteil an in Invalidität verbrachten
Lebensjahren) sowie Kosten.
Die Teilnehmer verlangten eine Anerkennung der sozioökonomischen
Bedeutung von RMDs und unterstrichen die Notwendigkeit, RMDs einen
hohen Stellenwert in der Gesundheits- und Sozialpolitik und der
Forschung einzuräumen. EULAR-Präsident Prof. Maurizio Cutolo
erklärte: "Bis vor kurzem kümmerten sich Entscheidungsträger vor
allem um Krankheiten mit hoher Sterblichkeitsrate. Dies ändert sich
allmählich. Mehr und mehr Verantwortliche erkennen, dass Prioritäten
unter Berücksichtigung eines umfassenderen Blicks auf die von den
Erkrankungen verursachten Belastungen gesetzt werden sollten. Dies
bewirkt, dass sie RMDs nun mehr Aufmerksamkeit schenken." Nach
Ansicht von Paul Rübig, Mitglied der Interessengruppe RMDs des
Europäischen Parlaments und Leiter der Konferenz, zeigen die von
eumusc.net analysierten Ergebnisse, dass RMDs eine politische
Herausforderung darstellen: "Wenn Sie wie wir in Europa Dutzende
Millionen von beeinträchtigten oder behinderten Menschen haben, ist
dies nicht nur ein soziales und wirtschaftliches Problem; es ist auch
ein politisches Problem, das mit Priorität behandelt werden muss."
Die wissenschaftlichen Autoren des Berichts von eumusc.net
unterstrichen die Wichtigkeit der Implementierung und Harmonisierung
von Indikatoren zur Messung der Belastung durch RMDs und der
Versorgungsqualität in ganz Europa. Prof. Anthony Woolf
(Wissenschaftlicher Leiter eumusc.net) merkte an: "Solche Indikatoren
sind entscheidend für die Entwicklung wirksamerer, fakten- und
beweisgestützter Massnahmen gegen chronische Erkrankungen; dies ist
besonders im Fall der RMDs wichtig. Die EU und internationale
Organisationen sind aufgerufen, eine Hauptrolle bei der Förderung der
Implementierung dieser Indikatoren zu spielen."
Weitere Informationen: http://www.eumusc.net
Informationen zu rheumatischen und Muskel-Skelett-Erkrankungen:
Beinahe ein Viertel aller Europäer (über 120 Millionen) ist von
chronischen rheumatischen und Muskel-Skelett-Erkrankungen betroffen.
Die Lebensqualität dieser Menschen ist beeinträchtigt, sie leiden
unter Behinderungen unterschiedlichen Ausmasses und sterben häufig
vorzeitig. Rheumatische Erkrankungen verursachen die höchsten Kosten
für das Gesundheitswesen und die Sozialsysteme. Allein in Europa
belasten rheumatische Erkrankungen durch Pflegekosten,
Arbeitsunfähigkeit, Krankenurlaub und Frühverrentung die Wirtschaft
der Staaten mit über 240 Milliarden Euro jährlich. Die Auswirkungen
dieser Erkrankungen dürften aufgrund des demografischen Wandels und
geänderter Lebensgewohnheiten stark zunehmen.
Informationen zu eumusc.net:
eumusc.net ist eine dreijährige Initiative, die vom
Aktionsprogramm der Gemeinschaft im Bereich der Gesundheit
(2008-2013) und der European League Against Rheumatism (EULAR)
unterstützt wird. Ihr Ziel war es, die Versorgungsqualität und
Versorgungsgleichheit für RMDs in allen EU-Mitgliedstaaten anzuheben
und zu harmonisieren. Zu diesem Zweck wurde ein
Gesundheitsüberwachungs- und -informationssystem geschaffen, mit dem
die Staaten die Belastung durch RMDs bewerten, überwachen und
vergleichen können, ebenso wie die Versorgungsqualität der
Betroffenen. Das Projekt hat auch bestimmt, mit welchem
Pflegestandard Patienten rechnen können, wie hoch die Qualität der
Versorgung ist und welche Hindernisse einer Implementierung vor Ort
entgegenstehen, und hat Empfehlungen zur Verbesserung der
Gesundheitsversorgung in ganz Europa ausgearbeitet.
Informationen zu EULAR:
Die European League against Rheumatism (EULAR) ist die europäische
Dachorganisation im Bereich rheumatischer und
Muskel-Skelett-Erkrankungen. EULAR vertritt Forschungsgesellschaften,
Gesundheitsverbände und Organisationen von Betroffenen, die unter
Arthritis/Rheumatismus leiden, aus ganz Europa. Die Ziele der EULAR
bestehen darin, die Belastung durch rheumatische Erkrankungen für den
Einzelnen und für die Gesellschaft zu verringern und die Behandlung,
Prävention und Rehabilitation bei Muskel-Skelett-Erkrankungen zu
verbessern. Weitere Informationen unter http://www.eular.org.
Kontakt: EULAR EU-Büro, Avenue des Arts 39, 1040 Brüssel, Tel.
+32-2-513-77-02, Fax +32-2-502-77-03, brussels@eular.eu
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