Allg. Zeitung Mainz: Noch nicht / Kommentar zu den Grünen
Geschrieben am 18-10-2013 |
Mainz (ots) - Verrückte Zeiten sind das, aber im positiven Sinn:
Wer hätte gedacht, dass sich die prickelndste Debatte an einer
schwarz-grünen Option entzünden würde - und nicht an der gruseligen
Vision Rot-Rot-Grün? Aber sie sind noch nicht so weit, beide nicht,
weder die Union, obwohl Seehofer sein Kriegsgeschrei gegen Trittin
erwartungsgemäß heruntergepegelt hat, noch die Ökos. An den
Sachfragen hätte es nicht scheitern müssen. Aber da ist bei vielen
beiderseits noch der alte Ur-Reflex aus den Zeiten der Barrikaden.
Huch, doch nicht mit diesen Chaoten. Huch, doch nicht mit diesen
Revanchisten. Im 34. Jahr ihrer parteipolitischen Verfasstheit stehen
die Grünen aber nicht weniger in der Mitte der Gesellschaft als die
SPD. Sie haben sieben Jahre Bundesregierung hinter sich mit einem
Außenminister, der den Dreireiher nicht nur äußerlich, sondern auch
in sich drinnen kultivierte. Sieben Jahre einschließlich der
bitteren, aber unerlässlichen Erfahrung, Militäreinsätzen zustimmen
zu müssen. Als Angela Merkel ihnen - zum Nutzen der Nation - das
Atomthema weggenommen hat wie die Butter vom Brot, haben sie
dilettantisch reagiert. Und ausgerechnet am Beispiel Veggie-Day
hätten sie glänzend zeigen können, wie wichtig eine starke
Öko-Komponente in jeder Regierung dieser Welt ist. Hätten. Aber dem
Bürger die banale Wahrheit klar zu machen, dass 18 Prozent der
weltweiten Treibhausgase aus der Fleischherstellung resultieren -
daran scheiterten die Grünen kläglich. Dafür wurden sie zu Recht
bestraft. Nun wollen sie sich aufraffen, und ihr Erfolgreichster,
Winfried Kretschmann, wettert gegen "Ausschließeritis". Dabei hat er
Schwarz-Grün im Blick. Zu Recht - wenn es dem Land nützt. Ergebnisse
zählen, nicht Ideologie oder Befindlichkeit.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
492000
weitere Artikel:
- WAZ: Krafts Position ist geschwächt. Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Die SPD-Spitze hat sich mächtig in die Kurve gelegt,
als sie mit Vollgas auf den Kurs zu schwarz-roten
Koalitionsverhandlungen einschwenkte. Offenbar haben die Gabriels,
Krafts und Steinmeiers bei ihrem Manöver vom Donnerstag nicht
einkalkuliert, dass der Parteibasis das vorgelegte Tempo zu schnell
und halsbrecherisch sein könnte. Nun droht die Basis mit der
Notbremse. So manches SPD-Mitglied hat - vorsichtig ausgedrückt -
erhebliche Bedenken gegen die plötzliche Begeisterung der
Partei-Oberen für Verhandlungen mit mehr...
- NRZ: Der Preis der Macht - ein Kommentar von JAN JESSEN Essen (ots) - Die Koalitionsverhandlungen haben noch nicht richtig
begonnen, und doch scheint es, als sei ein schwarz-rotes Bündnis
unausweichlich - inklusive einer dann an den Rand der
Bedeutungslosigkeit gedrängten Mini-Opposition. Dass der SPD-Basis
nicht wohl bei dem Gedanken ist, mag auch damit zusammenhängen, dass
die Führung der Sozialdemokraten derzeit allzu willfährig wirkt. Wenn
am Ende als christdemokratisches Eingeständnis allein der
flächendeckende Mindestlohn bleibt, hätte die SPD-Spitze schlecht
gepokert. Posten vor mehr...
- BERLINER MORGENPOST: An der Zeit, fair zu verhandeln/Zur großen Koalition, die nicht wünschenswert, aber unvermeidlich ist Berlin (ots) - Deutschland hat sich auf eine neue große Koalition
einzustellen. Das ist nach den Spielregeln der Demokratie in
politischen Normalzeiten nicht besonders wünschenswert. Aber in einer
Demokratie entscheiden nicht die Theoretiker, sondern die Wähler. Die
wissen in Deutschland seit Jahrzehnten recht gut, was sie wollen,
wann eine Kanzlerin oder ein Kanzler abzuwählen ist und wann nicht.
Mit dem Rausschmiss der Liberalen nach für sie inhaltlich wie
personell vermaledeiten vier Jahren am Kabinettstisch und der Abkehr
von mehr...
- NRZ: Teure Rüstungsprojekte - ein Kommentar von MIGUEL SANCHES Essen (ots) - Es ist die Regel: kein Großprojekt ohne Ärger -
warum nur? In jedem Ministerium gibt es die Tendenz, Probleme eher zu
spät als zu früh nach oben zu melden. Auch ist man zu nachgiebig
gegenüber der Wirtschaft. Der letzte Minister, der Rüstung "von der
Stange" kaufen wollte, war Rudolf Scharping. Alle anderen ordneten
sich der Logik der Militärs unter: Es muss immer die Goldrand-Lösung
sein - Perfektionismus als Preistreiber. Rüstungsprojekte sind
ohnedies kaum kalkulierbar: Geringe Stückzahlen, wenig Anbieter, hohe
Anforderungen. mehr...
- neues deutschland: Koalitionsgespräche: Minister statt Mindestlohn Berlin (ots) - Diese Umfrage sollte der SPD eigentlich den Rücken
stärken: Gegenüber dem ZDF-Politbarometer sprachen sich 83 Prozent
der Befragten für einen flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 Euro
aus. Immerhin 69 Prozent für einen höheren Spitzensteuersatz. Beides
sind zentrale Forderungen der Sozialdemokraten. Trotzdem hat man
derzeit nicht den Eindruck, dass die SPD-Spitze die gesellschaftliche
Stimmung in die Verhandlungen tragen wird. Es scheint vielmehr so,
als hätten Gabriel und Co. ihre Wahlversprechen bereits
abgeschrieben. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|