Reporter ohne Grenzen: Künftige Koalition muss Pressefreiheit stärken
Geschrieben am 23-10-2013 |
Berlin (ots) - Zum heutigen Start der Koalitionsverhandlungen von
CDU/CSU und SPD fordert Reporter ohne Grenzen die an den
Verhandlungen beteiligten Politiker auf, dem Schutz der
Pressefreiheit in Deutschland und in anderen Ländern einen
angemessenen Platz einzuräumen. "Wir werden die Parteien an den
Versprechen messen, die sie vor der Wahl gemacht haben", sagte
ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske in Berlin. Reporter ohne
Grenzen hatte den Parteien vor der Bundestagswahl am 22. September
Wahlprüfsteine vorgelegt und sie gebeten, ihre Positionen zu Themen
wie Informationsfreiheit, Informantenschutz und Exportkontrollen für
Überwachungstechnologie darzulegen. Die Antworten der Parteien finden
sich unter http://bit.ly/15AdKkk.
INFORMATIONSFREIHEIT
Reporter ohne Grenzen fordert die zukünftigen Regierungsparteien
auf, die Auskunftsrechte von Journalisten zu stärken und das im
internationalen Vergleich schwache Informationsfreiheitsgesetz zu
überarbeiten (http://bit.ly/1aj7YIM). Auskunftsfristen müssen
verkürzt, Gebühren verringert und Ablehnungsgründe eingeschränkt
werden. ROG hält es außerdem für dringend notwendig, den
Auskunftsanspruch der Presse gegenüber Bundesbehörden nach Vorbild
der Landespressegesetze in einem in einem Presseauskunftsgesetz auf
Bundesebene zu regeln. Die Auskunftsrechte nach dem
Informationsfreiheitsgesetz reichen für die tagesaktuelle Arbeit von
Journalisten nicht aus.
INFORMANTENSCHUTZ
Die neue Bundesregierung muss Journalisten und ihre Informanten
wirksam vor der Bespitzelung durch ausländische wie inländische
Geheimdienste schützen. In der Diskussion über die Umsetzung einer
EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung fordert ROG die Parteien
auf, den Datenschutz nicht der Verbrechensbekämpfung zu opfern. Eine
pauschale, verdachtsunabhängige Speicherung von Daten schreckt
potenzielle Informanten ab.
EXPORTKONTROLLE VON ÜBERWACHUNGSTECHNIK
Reporter ohne Grenzen fordert die künftigen Koalitionspartner dazu
auf, den Handel mit Überwachungstechnologien wirksam zu kontrollieren
und in die Export-Bestimmungen über Waffen und Rüstungsgüter
aufzunehmen. Die Regierung sollte Vorkehrungen treffen, die deutsche
Firmen daran hindern, Überwachungstechnik an totalitäre Staaten zu
liefern und so dabei zu helfen, Pressefreiheit und
Menschenrechtsarbeit im Internet zu unterdrücken.
NOTHILFE FÜR VERFOLGTE JOURNALISTEN
Reporter ohne Grenzen fordert mehr Unterstützung für ausländische
Journalisten, die wegen ihrer Arbeit verfolgt werden und aus ihrer
Heimat fliehen müssen. Deutschland sollte in solchen Fällen
unbürokratisch Nothilfe-Visa für Journalisten erteilen und sie bei
der sicheren Weiterreise nach Deutschland unterstützen.
Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska / Christoph Dreyer
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 609 895 33-55
F: +49 (0)30 202 15 10-29
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
492722
weitere Artikel:
- Sevim Dagdelen: Beitrittsverhandlungen sind Ermutigung für Erdogan und seinen islamischen Unterdrückungsstaat Berlin (ots) - "Mit der Eröffnung neuer Beitrittsverhandlungen
wird ein völlig falsches Signal ausgesendet. Es entsteht der fatale
Eindruck, dass das AKP-Regime und Erdogan für ihren bisherigen Kurs
in Richtung eines islamischen Unterdrückungsstaates, mit brutaler
Polizeigewalt und groben Menschenrechtsverletzungen, belohnt werden",
kommentiert Sevim Dagdelen, Sprecherin für Internationale Beziehungen
der Fraktion DIE LINKE, die Entscheidung, am 5. November weitere
Verhandlungen mit der türkischen Regierung über einen EU-Beitritt
aufzunehmen mehr...
- Kretschmer/Wanderwitz: Neumann hat sich um die Kultur in Deutschland verdient gemacht Berlin (ots) - Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und
Medien, Staatsminister Bernd Neumann, hat am gestrigen Dienstag
mitgeteilt, dass er nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung
steht. Dazu erklären der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Kretschmer, und der Obmann der
Arbeitsgruppe Kultur und Medien, Marco Wanderwitz:
"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion dankt Bernd Neumann für acht
erfolgreiche Jahre als Kulturstaatsminister. Mit ihm ist die
Kulturpolitik erst richtig auf der Bundesebene mehr...
- Michael Schlecht: Starker Aufschwung nur in Röslers Träumen Berlin (ots) - "Noch Bundeswirtschaftsminister Rösler muss
traumwandeln, wenn er bei prognostizierten 1,7 Prozent Wachstum für
2014 von einem 'starken' Aufschwung redet. Und selbst dieser laue
Aufschwung könnte sich angesichts der weltweiten Risiken,
insbesondere die in der Eurozone, sehr schnell als Traum
herausstellen. Die Regierung muss endlich aufwachen. Mit einem groß
dimensionierten Zukunftsinvestitionsprogramm könnte die
Binnenwirtschaft gestärkt und so tatsächlich für einen kräftigen
Aufschwung gesorgt werden", kommentiert mehr...
- Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Marcel Fratzscher, DIW-Präsident Osnabrück (ots) - DIW warnt SPD vor Steuererhöhungsforderung in
Koalitionsgesprächen
Institutspräsident Fratzscher: Haushalte machen bereits
Überschüsse - Öffentliche Investitionen in Infrastruktur und Bildung
stärken
Osnabrück.- Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
hat die SPD vor der Forderung nach Steuererhöhungen in den
Koalitionsverhandlungen gewarnt. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte DIW-Präsident Marcel
Fratzscher: "Beim Thema Steuererhöhung bleibt die zentrale mehr...
- neues deutschland: Griechischer Autor und Extremismusexperte Psarras: Chrysi Avgi wurde der Regierung gefährlich Berlin (ots) - In dem harten Vorgehen der griechischen Behörden
gegen die neofaschistische Partei "Goldene Morgendämmerung" (Chrysi
Avgi) sieht der Journalist und Experte für Rechtsextremismus in
Griechenland Dimitris Psarras eine ernst gemeinte Wende. Bisher habe
die Regierung aus Konservativen und Sozialdemokraten die Straftaten
der Chrysi-Avgi-Mitglieder und -Sympathisanten weitgehend ignoriert.
"Das ging so lange gut, wie die Partei keine Bedrohung für die
Regierung dargestellt hat. Aber spätestens seit dem Einzug ins
Parlament mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|