Vergleichsportale mischen Markt für Kfz-Versicherungen auf
Geschrieben am 29-10-2013 |
Frankfurt am Main (ots) - Bedeutung von Versicherungs-Aggregatoren
wird weiter deutlich zunehmen / PwC-Studie zeigt, wie die Anbieter
den deutschen Markt verändern
Online-Vergleichsportale für Kfz-Versicherungen, sogenannte
Aggregatoren, werden den deutschen Assekuranz-Markt dauerhaft und
spürbar verändern. Davon jedenfalls sind die Anbieter von
Kfz-Versicherungen überzeugt. In einer Umfrage der Beratungs- und
Prüfungsgesellschaft PwC haben ausnahmslos alle befragten Anbieter zu
Protokoll gegeben, dass die Bedeutung von Aggregatoren zunehmen wird.
Ganze 92 Prozent der Befragten gaben an, diese Anbieter würden den
deutschen Markt verändern. Nur acht Prozent halten sie für ein
"vorrübergehendes Phänomen".
Für die Studie hat PwC von Juli bis September 2013 Kfz-Versicherer
nach ihrer Einschätzung zu den Aggregatoren befragt. Mit etwa 55
Prozent beteiligte sich der überwiegende Teil des deutschen
Kfz-Versicherungsmarktes an der Umfrage.
Hauptimpuls für Versicherungswechsel
"Aggregatoren sind mittlerweile der Hauptimpulsgeber für einen
Wechsel des Kfz-Versicherers. Die Konsumenten schließen immer mehr
Geschäfte über das Internet ab, das gilt auch für Versicherungen",
sagt Hendrik C. Jahn, Leiter der Versicherungsberatung von PwC. Die
größten Anbieter sind Check24 und Transparo. Hinzu kommen aber schon
bald neue Spieler: So will der Suchmaschinenkonzern Google ab 2014 im
deutschen Markt angreifen. Nach Einschätzung von PwC werden die
Vergleichsportale im Jahr 2013 fast 1,5 Millionen Verträge abwickeln.
2010 waren es nur knapp über 600.000 Verträge.
Aus Sicht des Verbraucher jedenfalls sind die Internet-Helfer
nicht mehr wegzudenken: Dank der Portale können Kunden bei einem
Wechsel ihrer Kfz-Versicherung immerhin oft hunderte Euro sparen,
wenn sie vom teuersten zum günstigsten Versicherer wechseln. Dies hat
jedoch den Druck auf die Versicherer weiter erhöht, die im
Kfz-Geschäft schon seit Jahren Verluste machen. Hohe
Schaden-Kosten-Quoten sind die Regel.
Gebühren für Neukunden unterschiedlich
Die große Mehrheit der Versicherungsunternehmen (89 Prozent), so
die Erkenntnis der Studie, will ihr Engagement bei den Aggregatoren
trotzdem weiter ausbauen. Das ist umso überraschender, als die Hälfte
der Versicherer dieses Geschäft mit Blick auf die Schadensituation
als schlechter einschätzt, als das über andere Vertriebswege
generierte Geschäft. Wie die Umfrage weiter ergeben hat, müssen die
Versicherungsunternehmen zudem höchst unterschiedliche Gebühren für
einen Neukunden bezahlen: So liegt der gewichtete Durchschnitt zwar
bei 77 Euro für jeden über Aggregatoren gewonnenen
Kraftfahrt-Neukunden. Die Spannbreite reicht jedoch von unter 50 Euro
bis zu 100 Euro.
Briten weit vorne
Auch ein Blick ins Ausland zeigt, dass der Aggregatoren-Markt
weiterhin stark in Bewegung bleiben wird. Laut PwC ist etwa der
britische Markt mit Abstand am weitesten vorangeschritten und erlaubt
vorsichtige Rückschlüsse für die Entwicklung in Deutschland: So
werden in Großbritannien 35 Prozent des Direktgeschäftes über
Vergleichsplattformen abgeschlossen. In Deutschland sind es bislang
nur sechs Prozent.
Anders als die deutschen sind die britischen Anbieter zudem sehr
profitabel, so die Studie. Diese erzielen im Durchschnitt Margen von
20 Prozent und machen zusammen genommen einen jährlichen Umsatz von
ca. 473 Mio. Euro. "Es ist noch offen, wann und wie die Aggregatoren
in Deutschland nachhaltig profitabel werden", sagt Jörg Wälder,
Senior Executive Financial Services bei PwC und Co-Autor der Studie.
Thesen zum richtigen Umgang mit Plattformen
Bevor Versicherer erfolgreich mit diesen Marktplätzen operieren
können, müssen sie jedoch eine Reihe von sehr spezifischen
Voraussetzungen erfüllen. PwC hat daher im Rahmen der Studie mehrere
Thesen für den Erfolg entwickelt: Dabei geht es allen voran um die
dauerhaft erfolgreiche Preisgestaltung: So sollten es Versicherer
wenigsten unter die Top sieben eines jeweiligen Rankings schaffen, da
dort 85 Prozent des Geschäfts generiert wird. Außerdem dürfen sie
auch auf dem Aggregatoren-Markt niemals ihre Marke außer Acht lassen,
müssen angesichts des harten Wettbewerbs noch stärker auf die Kosten
achten und bei den besonders anspruchsvollen Internet-Kunden mit
bestem Schadenmanagement punkten.
Über PwC:
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen
wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als
184.000 Mitarbeiter in 157 Ländern entwickeln in unserem
internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer
Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland
erzielt PwC an 28 Standorten mit 9.300 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,55 Milliarden Euro.
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PwC Presseabteilung
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