Westdeutsche Zeitung: EU muss Netzneutralität schützen =
von Madeleine Gullert
Geschrieben am 30-10-2013 |
Düsseldorf (ots) - Die Telekom hat vor dem Kölner Landgericht zwar
verloren, der Verbraucher gewinnt aber trotzdem vorerst nur ein
wenig. Die Telekom darf nämlich nach wie vor das Internet drosseln,
sie muss solche neuen Verträge nur unter einem neuen Namen und nicht
- wie bisher - als eine "Flatrate", einen Pauschaltarif, verkaufen.
So soll Transparenz geschaffen werden. Das ist ein wichtiger
Etappensieg für die Verbraucherschützer.
Es ist jedoch zu befürchten, dass es künftig einfach keine
günstigen Flatrates mehr geben wird. Die Verbraucher also nur die
Wahl zwischen einer teuren "echten" Flatrate haben oder langsamem
Surfen. Wer das Datenvolumen von 75 Gigabyte verbraucht hat - das
wäre etwa nach zwölf im Netz angeschauten Filmen der Fall -, soll
nämlich nur mit zwei Megabit pro Sekunde surfen. Filme sehen ist dann
nicht mehr möglich.
Was die Telekom dem Verbraucher zugesteht, ist deshalb schon 2013
- dem Jahr, in dem mit "House of Cards" die erste nur im Internet
ausgestrahlte Serie für einen Emmy nominiert war - zu wenig. Denn die
Bedeutung von Datendiensten im Netz wird in den kommenden Jahren
zunehmen. Natürlich kann man argumentieren, dass es auch bei der
Deutschen Post einen Standardbrief und einen teureren Expressbrief
gibt - doch die Kosten für ein Gigabyte liegen laut Experten gerade
einmal bei einem Cent für die Telekom.
Der Aktiengesellschaft liegt vor allem der eigene Gewinn am
Herzen. Aus diesem Grund will sie nach wie vor ihre eigenen Produkte
und Kooperationsdienste, die dafür zahlen, bevorzugen. Sie sollen von
einer Drosselung ausgenommen sein. Das ist aus Sicht eines
Unternehmens legitim, schadet aber dem Verbraucher, dessen
Wahlfreiheit eingeschränkt ist. Vor allem aber gefährdet es die
Netzneutralität, weil nicht alle Datenpakete gleich behandelt werden.
Die EU hat - obwohl die Telekom-Pläne bekannt waren - im September
die Chance verpasst, klare, harte Regeln für die Netzneutralität zu
formulieren. Kritiker sehen in den schwammigen Ausführungen gar eine
Verschlechterung. Da muss nachgebessert werden. Denn der Verbraucher
hat ein Recht auf den uneingeschränkten Zugang zum Internet als
freiem Medium. Das muss die Politik schützen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
494144
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Arbeitsmarkt Halle (ots) - Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung sind mehr
als 42 Millionen Bürger erwerbstätig. Vielen Menschen wird dennoch
nicht zum Feiern zumute sein. Etwa Minijobbern, die keine reguläre
Stelle finden. Oder Leiharbeitern, die vergeblich auf eine
Festanstellung hoffen. Oder Beschäftigten, die für knapp sechs Euro
pro Stunde Regale im Supermarkt einräumen. Oder Frauen mit einer
Halbtagsstelle, die gern mehr arbeiten und verdienen würden. Der
Job-Rekord bedeutet nicht, dass auf dem Arbeitsmarkt alles in Ordnung
ist. mehr...
- "DER STANDARD"-Kommentar zur Zukunft des Wissenschaftsministeriums:
"Wissenschaft in Not" - von Lisa Nimmervoll Ausgabe vom 31.10.2013
Wien (ots) - Es gilt, eine Gefahrenwarnung auszusprechen: Das
Wissenschaftsministerium steht offenbar auf der Abschussliste der
alten neuen Koalitionäre, es droht zur Verschubmasse im
parteipolitischen Ränkespiel und Versorgungskalkül zu verkommen. Ein
übler Brauch, dem man auch jetzt wieder unverschämt frönt:
Ministerien sind teure Wahlgeschenke - an Länder, an Bünde, an brave
Parteidiener. Ausgerechnet das Wissenschaftsministerium droht dieser
Logik zum Opfer zu fallen. Das ist inhaltlich skandalös unbedarft, mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Arbeitsmarkt und Mindestlohn
Leitartikel von Jochim Stoltenberg zu den neuesten Nürnberger Zahlen und den Koalitionsverhandlungen Berlin (ots) - Ein Glück, dass sich Union und SPD in ihren
Koalitionsverhandlungen noch über den Mindestlohn streiten. Dabei
geht es seit dem Einlenken von CDU und CSU nicht mehr um das "Ob",
sondern um das "Wie". Ein landesweiter branchenunabhängiger
Stundenlohn von mindestens 8,50 Euro, wie ihn die SPD zu einer
Bedingung für ein schwarz-rotes Bündnis erklärt hat oder eine
flexiblere, branchen- und regionalspezifische Differenzierung, dazu
zeitlich gestreckt, wie die Union fordert? Die Arbeitsmarktzahlen für
Oktober sollten all mehr...
- N24-Emnid-Umfrage zum NSA-Skandal: Deutsche glauben: BND spioniert kaum in den USA / Berliner US-Botschaft unter Spionageverdacht Berlin (ots) - Die US-Geheimdienstchefs behaupten, auch
ausländische Geheimdienste wie der BND spionieren in den USA
Politiker aus. Aber macht der deutsche BND wirklich genau das Gleiche
wie die amerikanische NSA? Nein, glauben die Deutschen.
In einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage sagen nur 32 Prozent
der Deutschen, dass der Bundesnachrichtendienst "in ähnlicher Weise
wie die USA" spioniert. Dagegen vermuten 61 Prozent der Befragten,
dass die deutschen Geheimdienste deutlich weniger spionieren.
Woher die vermutete geringere mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Stress-Studie der Techniker Krankenkasse Bielefeld (ots) - »Ja, ja, alles bekannt. Gestresst sind doch fast
alle.« Müdes Abwinken, aber auch Resignation sind zu erkennen, wenn
mal wieder eine Studie belegt, dass die Belastungen am Arbeitsplatz
zunehmen, das Private dadurch zu kurz kommt, soziale Kontakte leiden
und das Leben dadurch ein wenig aus dem Gleichgewicht gerät. Anders
als bisher zeigt die neue Studie der Techniker Krankenkasse aber auch
auf, dass Stress durchaus seine positiven Seiten haben und sogar
glücklich machen kann. Sehr gut ist das am Beispiel der Gruppe mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|