Westfalen-Blatt: Verjüngungskur bei der Polizei in NRW
Geschrieben am 31-10-2013 |
Bielefeld (ots) - Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf
Jäger (SPD) hat der Polizei im Lande eine Verjüngungskur verordnet:
In den 47 Kreispolizeibehörden und -präsidien dürfen in Zukunft bei
der Schutzpolizei mindestens 60 Prozent und bei der Kriminalpolizei
mindestens 30 Prozent der Beamten nicht älter als 41 Jahre sein. Das
berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt unter Berufung auf das
NRW-Innenministerium. Die Vorgaben müssen nach dem Erlass des
Ministers mit dem Aktenzeichen 401-58.25.17 bis maximal 2021 erreicht
werden. Zudem dürften in den Kriminalhauptstellen, wie zum Beispiel
Bielefeld, 15 Prozent der Ermittler nicht älter als 31 Jahre sein,
sagte Ministeriumssprecher Wolfgang Beus der Zeitung. Die 16
Kriminalhauptstellen in NRW sind für die Ermittlungstätigkeit einer
ganzen Region zuständig. So übernimmt die Hauptstelle beim
Polizeipräsidium Bielefeld die Ermittlungen, wenn sich in
Ostwestfalen-Lippe ein schweres Verbrechen ereignet hat. Eine
Verbesserung der Altersstruktur ist notwendig, da das
Durchschnittsalter aller 40 000 Polizisten im Lande bereits 45 Jahre
beträgt. Nur 18 Prozent aller Polizisten sind jünger als 34 Jahre,
schreibt das Westfalen-Blatt. Die ältesten Beamten mit
durchschnittlich 50 Jahren gibt es in den Kreisen Höxter und
Heinsberg. Es folgen der Kreis Minden-Lübbecke, der
Hochsauerlandkreis, der Kreis Olpe, der Kreis Coesfeld und der Kreis
Steinfurt mit 49 Jahren. In Bielefeld beträgt der Altersdurchschnitt
46 Jahre, im Kreis Lippe 47 Jahre, im Kreis Gütersloh 45 Jahre, im
Kreis Herford 47 Jahre und im Kreis Paderborn 48 Jahre. Die ältesten
Beamten sind im Ermittlungsdienst tätig. In den kommenden zehn Jahren
werden fast 50 Prozent aller 8700 Kripobeamten pensioniert.
Langfristig müsse eine möglichst ausgewogene Altersstruktur in allen
Kreispolizeibehörden und darüber hinaus auch in den einzelnen
Direktionen gewährleistet werden, sagte Ministeriumssprecher Beus.
Die Schutzpolizei ist in der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz
(GE) zusammengefasst, die Kripobeamten in der Direktion K. Zudem gibt
es noch die Direktion V, für die Verkehrspolizei. Nach dem neuen
Erlass von Innenminister Jäger wurde für die Direktion V keine festen
Quote für eine bestimmte Altersgruppe vorgegeben. Dennoch seien die
Behörden gehalten, auch hier für eine ausgewogene Altersstruktur zu
sorgen. Um der Pensionswelle bei der Polizei entgegenzuwirken, hatte
das Innenministerium bereits im September 2011 die Zahl der
Kommissarsanwärter von 1100 auf 1400 erhöht. In diesem Jahr erfolgte
eine weitere Erhöhung auf 1470 Stellen und im nächsten Jahr sollen
1500 Anwärter eingestellt werden. Die jungen Beamten werden auch
benötigt, da aufgrund der Pensionierungen bis zum Jahre 2020 nach
einer Berechnung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) bereits 576
Polizisten fehlen. Eingerechnet ist hier eine Abbrecherquote von
sieben Prozent. In diesem Jahr übersteigt die Zahl der Neueinstellen
noch die Zahl der Pensionierungen mit 267. Im Jahr der Landtagswahl,
2017, beträgt das Plus gerade noch zehn Beamte. 2018 fehlen bereits
220 Beamte, 2023 sind es sogar 762. Somit gibt es aufgrund der hohen
Zahl der Pensionierungszahlen im Jahre 2025 gegenüber 2013 3713
Polizisten weniger. Bei der Neueinstellung von 1500
Kommissarsanwärtern im Jahr 2014 seien die Ausbildungskapazitäten
erschöpft, sagte Ministeriumssprecher Beus. Die Schmerzgrenze sei
sowohl bei den Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung wie auch
beim Ausbildungspersonal in den Kreispolizeibehörden erreicht. Mehr
gehe nicht. Schließlich sei NRW derzeit das einzige Bundesland, das
nicht bei der Polizei spare, sondern die Einstellungszahlen noch
erhöhe. Bewerber für den Polizeiberuf gebe es genügend. In diesem
Jahr hätten 8300 jungen Menschen Interesse bekundet. Beus: »Der
Polizeiberuf sei nach wie vor attraktiv.« Bis 2017 müsse nun überlegt
werden, wie man der Pensionierungswelle weiter begegne. Bues: »Wir
prüfen ob wir Aufgaben, wie die Begleitung von Schwertransporten,
abgeben können. Zudem wird untersucht, wie die Polizeipräsenz in den
Fußballstadien zurückgefahren werden kann.« Eine weitere Möglichkeit
sei es, Aufgaben bei der Fort- und Weiterbildung zu bündeln.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
494190
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Polizei in NRW Bielefeld (ots) - Man mag darüber streiten, ob die
publikumswirksamen Aktionen von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD)
wie Blitz-Marathon und Straßenkontrollen gegen Einbrecher auf lange
Sicht auch sichtbare Erfolge bringen. Die CDU-Opposition spricht von
Populismus. Zu beachten ist, dass beim Blitz-Marathon die anderen
Länder mitziehen. Sicherlich ist es übertrieben, wenn die CDU den
Zustand der inneren Sicherheit in NRW als desolat bezeichnet. Dass in
der Regierungszeit von Schwarz-Gelb (2005 bis 2010) die Kriminalität
gesunken mehr...
- Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler Osnabrück (ots) - Steuerzahlerbund kritisiert schwarz-rote Pläne
für Finanztransaktionsteuer
Verbandspräsident Holznagel: Politiker binden uns einen Bären auf
- Sparer und Altersvorsorge werden belastet
Osnabrück.- Der Bund der Steuerzahler hat die Festlegung von Union
und SPD in den Koalitionsverhandlungen auf die rasche Einführung
einer Finanztransaktionsteuer scharf kritisiert. In einem Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte
Verbandspräsident Reiner Holznagel: "Mit der Finanztransaktionsteuer mehr...
- VKU zur Energiepolitik / Koalitionspartner sollten mutige Reformen vereinbaren Berlin (ots) - Angesichts der laufenden Koalitionsgespräche betont
der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) als Spitzenverband der
kommunalen Wirtschaft: "Es ist wichtig, dass die Koalitionspartner in
ihren Verhandlungen sehr konkrete Schritte für die Energiepolitik
vereinbaren und dabei den Mut haben, die notwendigen Reformen
anzugehen", so VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck, "denn die
Energiefrage ist eine ganz entscheidende für die Menschen und die
Volkswirtschaft."
Reck: "Für den Erzeugungsmarkt zum Beispiel ist Weitblick mehr...
- Aktuelle forsa-Umfrage: Drei Viertel der Deutschen wünschen sich höhere Ausgaben für den Wald Berlin (ots) - Mehr Geld fürs Grüne: Höhere Investitionen in den
Wald bewerten die Deutschen als wichtiges Zukunftsthema für die
Politik. Mehr als drei Viertel der Bürgerinnen und Bürger (77
Prozent) wünschen sich eine stärkere staatliche Förderung des
deutschen Waldes und dessen Bewirtschaftung. Das ergab eine
repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der AGDW - Die
Waldeigentümer. Besonders Städter (82 Prozent) sprechen sich für eine
stärkere finanzielle Förderung der Wälder durch den Staat aus.
Zu Guttenberg: "Wald bei Investitionen mehr...
- Mittelständische Struktur der Windkraftnutzung erhalten / "Think Tank Energiewende Schleswig-Holstein" rät zu nachhaltiger EEG-Novelle Husum (ots) - Das Erneuerbare-Energien-Gesetz muss als
Förderinstrument für den Ausbau der erneuerbaren Energien und der
Windenergie erhalten bleiben. Das ist eine der zentralen Forderungen
des im September 2013 neu gegründeten Think-Tank Energiewende
Schleswig-Holstein. Zum Treffen der Arbeitsgruppe Energie während der
Koalitionsverhandlungen hat das schleswig-holsteinische Gremium aus
Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung
Handlungsempfehlungen für die Bereiche Strommarktdesign, Netzausbau
sowie Aus- und Weiterbildung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|