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Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum Tatort: "Problemfall Tatort" von Andreas Brey

Geschrieben am 01-11-2013

Regensburg (ots) - Der Tatort ist nicht mehr das, was er einmal
war. Das größte Problem: Deutschlands beliebteste Krimi-Reihe droht
beliebig zu werden. Die Gründe dafür sind jedoch hausgemacht. Problem
1: Die Inflation der Ermittlerteams. Nun wird also auch in Erfurt
nach Mördern gesucht. Wer soll bei 21 Städten und 42 Gesichtern noch
den Überblick behalten? Ganz zu schweigen davon, dass der persönliche
Lieblingstatort - meiner kommt übrigens aus München - nur noch
zweimal im Jahr mit einem neuen Fall zu sehen ist. Die ständigen
Wiederholungen machen die Sache nicht besser. Sie nerven! Problem 2:
Die Schauspieler und Regisseure. Bis auf Til Schweiger fehlt es heute
vor der Kamera an international erfolgreichen Namen. Unvergessen
bleibt hingegen der Auftritt von Curd Jürgens am Neujahrstag 1978. 25
Millionen sahen zu, als der Bond-Bösewicht in der erfolgreichsten
Folge aller Zeiten unter Tatverdacht geriet. Schimanski, den
Kult-Kommissar schlechthin, hätte es ohne Götz George nie gegeben.
Denn nur große Schauspieler können große Figuren schaffen. Und auch
hinter der Kamera krankt es. Warum gelingt es nicht, wie früher, die
Crème de la crème der Regisseure - ich denke hier vor allem an den
brillanten Dieter Wedel und den Oscar-gekrönten Wolfgang Petersen -
zu engagieren. Die Antwort ist klar: Es fehlt an Geld. Und solange
bei der ARD Quantität vor Qualität kommt, wird das Flaggschiff weiter
in die falsche Richtung steuern. Leider!



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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