Badische Neueste Nachrichten: Merkel bleibt auf Kurs
Geschrieben am 01-11-2013 |
Karlsruhe (ots) - Angela Merkel soll Kanzlerin bleiben. Aber sie
soll eine sozialdemokratische Politik machen. Das haben, so paradox
es auch klingen mag, die Bundesbürger mehrheitlich bei der
Bundestagswahl gewollt. Das ist sechs Wochen nach der Wahl
unverändert die vorherrschende Stimmung im Lande. Und das wird auch
das Ergebnis der derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen
Union und SPD sein. Angela Merkel steht vor ihrer dritten
Legislaturperiode, länger haben dann nur noch Konrad Adenauer und
Helmut Kohl regiert. Ihr Ansehen reicht weit in die Reihen der SPD
hinein, fast ein Drittel der Gewerkschaftsmitglieder haben CDU/CSU
gewählt - wegen Angela Merkel. Gleichzeitig befürworten 81 Prozent
der Deutschen einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von
8,50 Euro, sogar 71 Prozent der CDU/CSU-Wähler, 68 Prozent haben
nichts dagegen, den Spitzensteuersatz zu erhöhen, sogar 55 Prozent
der Merkel-Wähler. Und fast schon nebenbei räumt die Merkel-CDU ohne
großes Aufsehen die letzten Bastionen ihres konservativen Profils und
signalisiert Entgegenkommen bei der doppelten Staatsbürgerschaft. Die
Koalitionsverhandlungen kommen gut voran, auch wenn es zur
Dramaturgie gehört, dass einem harmonischem Auftakt ein zähes Ringen
um Details folgt und an der einen oder anderen Stelle gar ein
ernsthafter Konflikt inszeniert wird, den die "Großen Drei", die
Parteichefs persönlich, zu lösen haben. Doch die Unterschiede zu 2005
sind offensichtlich. War damals der erste Besuch der SPD-Delegation
im Konrad-Adenauer-Haus noch so sensationell wie einst die Visite von
US-Präsident Richard Nixon bei Mao in Peking, sind sich die beiden
großen Parteien durch die Große Koalition zwischen 2005 und 2009
menschlich wie politisch nähergekommen. Die drei Parteichefs wie die
drei Generalsekretäre und die Fraktionschefs verstehen sich bestens
und pflegen einen offenen, vertraulichen Umgang und einen kurzen
Draht. Das macht vieles einfacher. Erst recht erleichtert die
Verhandlungen ungemein, dass die Kassen gut gefüllt sind, die Steuern
üppig sprudeln und die Sozialkassen auf Milliardenüberschüssen
sitzen. Vom Vorhaben, Schulden zu tilgen, sind die Koalitionäre in
spe längst abgerückt. Stattdessen planen sie üppige Wohltaten von
einem höheren Kindergeld bis zur Mütterrente. Angela Merkel hat bald
den Rücken frei für das große Ziel ihrer Kanzlerschaft - die Reform
Europas. Auch dafür braucht sie die SPD, deswegen kommt sie ihr zu
Hause weit entgegen.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
494573
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: Ströbele Stuttgart (ots) - Nüchtern betrachtet hat der Besuch des
Grünen-Politikers Hans-Christian Ströbele bei Edward Snowden nichts
Neues gebracht. War alles also nur der PR-Gag eines auf mediale
Wirksamkeit bedachten alten Herrn? Nein! Wichtig ist, dass seine
Reise ein paar Dinge wieder in den Vordergrund rückt - etwa die in
dieser Frage große Zurückhaltung von Bundesregierung und Kanzleramt.
Es mag Gründe geben, warum der Kontakt zu Snowden nicht von höchster
deutscher Ebene gesucht werden sollte. Und doch drängt sich der
Eindruck auf, mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: NSA-Affäre
Linken-Chef Riexinger fordert Asyl für Snowden Halle (ots) - Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger,
hat nach dem Treffen des grünen Bundestagsabgeordneten Hans-Christian
Ströbele mit Edward Snowden in Moskau Asyl für den Enthüller der
NSA-Affäre gefordert. "Ich bin sehr dafür, dass Snowden bei uns Asyl
bekommt und aussagen kann", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe). "Wenn der politische
Wille da wäre, wäre das auch kein Problem. Die allgemeine Empörung
wäre jedenfalls nur glaubwürdig, wenn wir das Wissen von Snowden auch
nutzen. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Koalitionsverhandlungen
Sachsen-Anhalts Regierungschef Haseloff setzt weiter auf Kohle Halle (ots) - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff
(CDU) hat für die Verhandlungen über die künftige Energiepolitik der
Bundesregierung "Prämissen" formuliert, "die wir für Sachsen-Anhalt
durchsetzen wollen". "Erstens: Die Energiewende wird nur gelingen mit
einem Energiemix, der unsere Kohle als Energieträger langfristig
berücksichtigt", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen
Zeitung" (Samstag-Ausgabe). "Zweitens: Eine grundlegende Novelle des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes muss einheitliche Netzentgelte in mehr...
- RNZ: Grosse-Brömer: Ströbele nur ein Briefträger Heidelberg (ots) - Der Parlamentarische Geschäftsführer der
Unionsfraktion im Bundestag hat die Ergebnisse der Moskaureise von
Hans-Christian Ströbele kritisiert. "In der Sache sind wir so schlau
wie vorher", so Grosse-Brömer gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung
(Heidelberg; Samstagsausgabe). "Insofern ist Herr Ströbele über die
Funktion eines Briefträgers nicht weit hinausgekommen." Zur
notwendigen Aufklärung habe Ströbele "bisher wenig weiteres
beigetragen.
Grosse-Brömer ist stellvertretender Vorsitzender des
Parlamentarischen mehr...
- WAZ: Frauenunion will das liberale
Prostitutionsgesetz wieder kippen Essen (ots) - Die Frauenunion will das liberale
Prostitutionsgesetz wieder kippen. Die Vorsitzende der Frauenunion,
Staatsministerin Maria Böhmer, sieht dafür "gute Chancen" in den
Koalitionsverhandlungen. Union und SPD müssten sich auf eine wirksame
Bekämpfung der Zwangsprostitution und des Menschenhandels sowie auf
Maßnahmen zur Regulierung der legalen Prostitution verständigen,
forderte Böhmer in einem Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen
Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). "Es kommt darauf an, dass jetzt
gehandelt wird", sagte mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|