Energiesparhäuser für Mexiko
Geschrieben am 06-11-2013 |
Frankfurt (ots) -
- KfW-finanziertes Modellprogramm von UNFCCC ausgezeichnet
- 230 Mio. USD für energieeffizienten Wohnungsbau in Mexiko
- Orientierung an den deutschen KfW Förderprogrammen für
energieeffizientes Bauen
Heute hat das Sekretariat der United Nations Framework Convention
on Climate Change (UNFCCC) ein von der KfW mitfinanziertes Programm
zur Förderung von nachhaltigem Wohnungsbau in Mexiko (EcoCasa)
ausgezeichnet. Das Fördervolumen des EcoCasa-Programms beläuft sich
auf rund 230 Mio. USD; der KfW-Anteil beträgt mehr als 128 Mio. USD
(Inter American Development Bank 102 Mio. USD, davon 51,5 Mio. USD
aus dem Clean Technology Fund). Die KfW engagiert sich bei EcoCasa
über die mexikanische staatliche Entwicklungsbank Sociedad
Hipotecaria Federal (SHF) im Auftrag des Bundesministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der
EU-Kommission sowie der NAMA Fazilität des Bundesministeriums für
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und des britischen
Department of Energy and Climate Change (DECC). Das Programm läuft
über sieben Jahre und soll in dieser Zeit ungefähr eine halbe
Milliarde USD an privaten Investitionen für den Bau von mehr als
38.000 energieeffizienten Häusern und 600 Passivhäusern für untere
Einkommen mobilisieren.
"Das mexikanische EcoCasa-Programm spart nicht nur über eine
Million Tonnen Kohlendioxyd über die gesamte Lebensdauer der Häuser,
sondern verbessert gleichzeitig die Lebenssituation vieler Familien
durch die neue Wohnqualität. Das ist ein wertvoller Beitrag, um
Mexiko auf einen grünen Entwicklungspfad im Wohnungssektor zu
lenken," sagte Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der
KfW Bankengruppe. Orientiert an der Systematik der deutschen
KfW-Programme für energieeffizientes Bauen werden über EcoCasa drei
feste Energie-Effizienzstandards etabliert und unter anderem mit
günstigen Darlehen sowie direkten Zuschüssen gefördert. Auf diese
Weise schafft die mexikanische Regierung einen Anreiz zum Bau von
Niedrigenergiehäusern und den Einsatz moderner Technologien, wie
Fassadenverkleidungen, Gebäudedämmung oder Solarpanelen, die
besonders den Energieverbrauch für Gebäudekühlung reduzieren. Solche
Häuser benötigen mindestens zwanzig Prozent weniger Energie als
herkömmliche Gebäude.
EcoCasa ist in eine sogenannte "Nationally Appropriate Mitigation
Action" (kurz: NAMA) der mexikanischen Regierung für nachhaltigen
Wohnraum eingebettet, die mit Hilfe der deutschen technischen
Zusammenarbeit entwickelt wurde. Bei NAMAs, die als
Finanzierungsinstrument aus den UN-Klimaschutzverhandlungen
hervorgegangen sind, handelt es sich um freiwillige
Klimaschutzaktivitäten von Schwellen- und Entwicklungsländern, um
Wirtschaftswachstum und Treibhausgasemissionen zu entkoppeln. Im
Gegenzug erhalten die Länder dafür internationale Unterstützung. Das
konkrete NAMA, auf der das EcoCasa-Progamm beruht, geht zurück auf
einen Vorschlag der mexikanischen Regierung auf dem Klimagipfel in
Durban 2011. Zum ersten Mal werden Klimamittel aus verschiedenen
internationalen Fonds mobilisiert, um die Umsetzung eines NAMAs zu
fördern.
"Der Weg, den EcoCasa eingeschlagen hat, ist ein wegweisender
neuer Ansatz im Klimaschutz von Mexiko. Damit nimmt Mexiko im
Wohnungsbau auch eine instrumentelle Vorreiterrolle für Schwellen-
und Entwicklungsländer ein", sagte Dr. Kloppenburg. Der
Energieverbrauch von Mexiko als aufstrebendem Schwellenland steigt
seit Langem kontinuierlich an: Siebzehn Prozent davon entfallen auf
die privaten Haushalte. Angetrieben durch hohes Bevölkerungswachstum
- die mexikanische Bevölkerung nimmt im Durchschnitt um 2 Millionen
Einwohner pro Jahr zu - und dem Wunsch nach höherer Wohnqualität
durch eine wachsende Mittelklasse, wird die Nachfrage nach Wohnraum
in den nächsten Jahren weiter stark ansteigen. Daher ist der
energieeffiziente Wohnungsbau für die mexikanische Regierung ein
wichtiger Hebel, um den Energieverbrauch zu begrenzen und das Klima
zu schützen.
Die KfW ist einer der größten Klima- und Umweltfinanzierer
weltweit. Rund 60 Prozent (2,8 Mrd. EUR) aller Neuzusagen des
Geschäftsbereichs KfW Entwicklungsbank wurden 2012 für Umwelt- und
Klimafinanzierungen vergeben, damit ist sie weltweit einer der
größten Finanziers von Erneuerbaren Energien in Entwicklungsländern.
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Dr. Charis Pöthig,
Tel. +49 (0)69 7431 4386, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de
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