WAZ: Gefährliche Wahrheit. Kommentar von Gudrun Büscher
Geschrieben am 07-11-2013 |
Essen (ots) - Für die meisten Palästinenser bestand lange vor der
Exhumierung Arafats kein Zweifel: Ihr PLO-Führer ist in der
französischen Klinik keines natürlichen Todes gestorben, er wurde
ermordet, und zwar von den Israelis. Daran wird kein
Untersuchungsergebnis der Welt etwas ändern können, egal wie es
ausfällt, egal von wem es stammt. Der Tod Arafats wird rätselhaft
bleiben, genau wie die Frage, wer das größte Interesse daran gehabt
haben könnte, ihn zu ermorden. Denn auf der langen Liste der
Todfeinde Arafats standen nicht nur die Israelis, sondern auch
Palästinenser aus dem eigenen Lager. Wenn Arafat mit Polonium
vergiftet wurde, muss sein Mörder nah an ihn herangekommen sein. Die
meisten Palästinenser wollen wissen, wer das war. Aber nicht alle.
Arafat lebte 2004 abgeschirmt, nicht viele, dafür aber einflussreiche
Palästinenser hatten Zugang zu ihm. Die Wahrheit könnte schwer zu
verkraften sein.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
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