Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Manfred Rommel
Geschrieben am 07-11-2013 |
Stuttgart (ots) - Wer die politische Laufbahn dieses gebildeten,
überzeugten Demokraten und selbstkritischen Spötters Revue passieren
lässt, der erinnert sich - gerade jetzt im Blick nach Berlin - daran,
dass Rommel bereits in den achtziger Jahren die doppelte
Staatsangehörigkeit forderte und zum Ärger seiner Partei den bis
heute gültigen Satz sagte: "Deutschland ist ein Einwanderungsland."
Seine liberale Ausländerpolitik hat Epoche gemacht, in Stuttgart und
anderswo, seine liberale Kulturpolitik ebenfalls. Seine Finanzpolitik
folgte stets dem Motto: "Auf die Dauer müssen die Einnahmen höher
sein als die Ausgaben." Auch diesen simplen Leitsatz aus dem kleinen
Einmaleins der Politik hätte Manfred Rommel gewiss liebend gerne den
in Berlin versammelten Granden von CDU und SPD zugerufen. Und geraten
hätte er ihnen, vor lauter Gezerre, Gefeilsche und
Sich-in-die-Brust-Werfen doch bitte schön auf dem Teppich zu bleiben.
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