"Journalismus sollte weder weiblich noch männlich sein" - Auftakt des 36. Herbsttreffens der Medienfrauen
Geschrieben am 08-11-2013 |
Berlin (ots) - Vom 8. Bis zum 10. November 2013 findet das
Herbsttreffen der Medienfrauen in Berlin statt. Gastgeber sind in
diesem Jahr der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und das
Deutschlandradio.
"Angesichts der Debatten um Haushaltsbeitrag und
Daseinsberechtigung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist 2013 ein
gutes Jahr, um zu sagen 'Wir sind Programm', aber auch um zu fragen:
Sind wir Frauen es wirklich? Wie spiegelt sich das wider? Und was
können wir tun, um noch mehr zum Programm zu werden?", so Ulrike
Stengel, Gleichstellungsbeauftrage des Deutschlandradios.
Knapp 500 Frauen von ARD, ZDF und ORF werden während des
Herbsttreffens unter dem Motto "Wir sind Programm" über die Rolle der
Frauen in den öffentlich-rechtlichen Programmen diskutieren.
Zur Eröffnung des Herbsttreffens am Freitag forderte
rbb-Intendantin Dagmar Reim: "Frauenförderung muss Chefinnen- und
Chefsache sein!" Frauen würden keineswegs durch Fingerschnippen in
verantwortliche Positionen gelangen: "Wer sich zwischen
Konkurrenzlagen, Familienkonstellationen und der immergrünen Anssage
'Bei uns gibt es wirklich keine Frau!' nicht verheddern will, braucht
Unterstützung von der Chefin, vom Chef."
Willi Steul, Intendant des Deutschlandradios, wies darauf hin,
dass Journalismus weder weiblich noch männlich zu sein hat: "Es kann
vernünftigerweise nicht bestritten werden, dass Männer der Welt mit
einer genderspezifischen Sichtweise begegnen. Wir Männer sollten uns
dessen auch bewusst sein. Genauso haben Frauen ihre
genderspezifischen Erfahrungen und Sichtweisen. Und das heißt, nur in
einer annähernd ausbalancierten Beachtung beider
Erfahrungsperspektiven können wir die Realität auch zumindest
annähernd adäquat abbilden."
Während des Herbsttreffens werden sich die Medienfrauen von ARD,
ZDF und ORF in über 30 Arbeitsgruppen mit medienrelevanten Problemen
auseinandersetzen. Auf dem Programm stehen u. a. Fragen zur
beruflichen Gleichstellung, zu medialen Rollenbildern und Klischees
und zu einer gendersensiblen Sprache. Seinen Höhepunkt findet das
Herbsttreffen am Sonntag. Dann verleihen die Medienfrauen erneut die
"Saure Gurke" - einen Negativpreis, der auf frauenfeindliche
Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk aufmerksam
machen will. "Ausgezeichnet" werden TV-Beiträge, in denen Frauen gar
nicht oder nur in Klischees vorkommen. Die Preisvergabe findet um
11.00 Uhr im Deutschlandradio statt.
Mehr Informationen zum 36. Herbsttreffen der Medienfrauen im
Internet: www.medienfrauen-herbsttreffen.de
Pressekontakt:
rbb-Presseteam
Tel.: 030-97993-12100
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Dieser Text ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
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