Österreicher vom Austrian Institute of Technology gewinnt internationalen Nachwuchswettbewerb Falling Walls Lab (FOTO)
Geschrieben am 10-11-2013 |
Berlin (ots) -
Am Vortag der jährlich stattfindenden internationalen
Wissenschaftskonferenz Falling Walls stellten 100
Nachwuchswissenschaftler, Jungunternehmer und Innovatoren beim
"Falling Walls Lab" ihre Forschungsprojekte, Ideen und Initiativen zu
gesellschaftlichen Herausforderungen vor. Die Gewinner präsentierten
ihre Durchbrüche am 9. November 2013 im Radialsystem in Berlin.
Jury-Sieger des Falling Walls Lab Finale 2013 in Berlin ist der
Österreicher Klemens Wassermann vom Austrian Institute of Technology.
Er revolutioniert die Infektionsdiagnostik mit einer simplen Idee,
Bakterien im Blut nachzuweisen. Mit Hilfe von Mikrofluiden und
elektrischen Feldern kann er die Erreger im Blut schnell, einfach und
zu geringen Kosten auffinden. Derzeit dauert eine Blutkultur im Labor
drei bis fünf Tage und der Patient wird in dieser Zeit mit
Antibiotika versorgt, was bei zu häufiger Einnahme zu einer
Antibiotikaresistenz und damit zu vermehrten Infektionen führen kann.
Wassermann will sein Patent im nächsten Jahr finalisieren und hofft,
es unter zwei Euro pro Gerät auf den Markt bringen zu können.
Der zweite Preis ging an Tarek Richard Besold von der Universität
Osnabrück für seine Forschung im Bereich künstlicher Intelligenz. Er
arbeitet an der Entwicklung von Supercomputern, die in der Lage sind,
Werke auf dem Niveau von Starkomponisten zu komponieren. Damit will
Besold zeigen, dass Computer auf Basis primitiver Grundbausteine
menschliche Kreativität imitieren können. Laut Besold "wird es auch
weiterhin einen Goethe oder Mozart geben, aber nicht unbedingt aus
Fleisch und Blut. Alles was Menschen können, kann auf Computern
modelliert werden."
Den dritten Platz teilen sich Katarina Spranger von der Oxford
University und John Woodland aus Südafrika. Spranger überzeugte die
Jury mit einer anwendungsreifen Lösung zur Optimierung von
Gefäßoperationen in Krankenhäusern. Sie hat ein Programm entwickelt,
mit dem Ärzte ihre Operation simulieren können, um so Komplikationen
zu vermeiden.
Woodland ist Biochemiker an der University of Cape Town und hat
auf dem Falling Walls Lab seine Idee zur Bekämpfung von Malaria und
anderen Infektionen vorgestellt. Sein Ansatz liegt in der gezielten
Behandlung von freigesetztem Häm. Dieses wird produziert, wenn der
Körper z.B. von Malaria betroffen ist und das Hämoglobin zerstört
wird. Mit Hilfe von Fluoriden will Woodland herausfinden, wo und wie
viel vom giftigen Häm freigesetzt wurde, um diese Infektionen gezielt
mit Medikamenten zu behandeln.
Laut Jury hat sich das Falling Walls Lab zu einer "Muss"
Veranstaltung für Nachwuchswissenschaftler etabliert. Auf dem
innovativen Forum werden jährlich hunderte neue Initiativen und
interessante Forschungsprojekte aus einem breiten Spektrum von
Fachgebieten wie der Medizin, der Geistes- und Sozialwissenschaft,
den Ingenieurs-, Wirtschafts- und Naturwissenschaften präsentiert.
"Das Lab hat gezeigt, dass es viele erfolgversprechende Ansätze im
Bereich der Medikamentenforschung gibt. Wir haben große Hoffnungen,
dass sie sich am Markt etablieren und insbesondere die Behandlung von
Infektionen verbessern werden. Die hohe Professionalität und
Kreativität der Vortragenden auf dem Lab ist einmalig.", so
Jurymitglied Dr. Martin Sonnenschein, Managing Director Central
Europe von A.T. Kearney.
Das Falling Walls Lab wurde 2011 von der Falling Walls Foundation
und der Unternehmensberatung A.T. Kearney initiiert und 2012 auf
weitere Länder wie Südafrika, Brasilien, Schweiz und Österreich
ausgedehnt mit dem Ziel, wissenschaftliche und unternehmerische
Durchbrüche voranzutreiben und den Austausch zwischen
Nachwuchswissenschaftlern und Young Professionals verschiedener
Fachgebiete zu fördern.
Insgesamt hatten sich mehr als 400 Nachwuchswissenschaftler und
Young Professionals aus der ganzen Welt um eine Teilnahme an den
Falling Walls Labs beworben. Die besten Beiträge wurden von einer
Jury renommierter Vertreter aus Wissenschaft, Wissenschaftsförderung
und Wirtschaft ausgewählt, dessen Juryvorsitzender Fotos vom Lab
stehen unter www.falling-walls.com/lab/gallery zur Verfügung.
Gewinner des Falling Walls Lab Berlin 2013 auf einen Blick
1. Platz (1000 Euro und iPad): Klemens Wassermann, Österreich:
"Breaking the Wall of Infection Diagnostics", Austrian
Institute of Technology
2. Platz (750 Euro): Tarek Besold, Deutschland: "Breaking the Wall
of Computational Creativity", Universität Osnabrück
3. Platz (500 Euro): John Woodland, Südafrika: "Breaking the Wall
of Detecting Free Heam in Cells", University of Cape Town
3. Platz (500 Euro): Katarina Spranger, Ukraine/Deutschland:
"Breaking the Wall of Cardiovascular Diseases", University of
Oxford
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