Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Ökostrom-Forderung wird radikal umgebaut
Die Wende geht weiter
HANNES KOCH, BERLIN
Geschrieben am 10-11-2013 |
Bielefeld (ots) - roße Koalition würgt die Energiewende nicht ab.
Aber sie verlangsamt sie etwas. Darauf läuft der Kompromiss hinaus,
den Union und SPD in ihrer Verhandlungsgruppe über Energie bislang
erzielt haben. Eine zentrale Botschaft lautet: Ökostrom genießt
weiterhin Vorrang vor Kohlestrom. Das bisherige System bleibt
erhalten - aber mit vielen Korrekturen. Der gegenwärtige Stand
spiegelt einen erträglichen Kompromiss zwischen ökologischen und
wirtschaftlichen Interessen. Die Wortführer der erneuerbaren Energien
haben nicht Recht, wenn Sie den Durchmarsch der Kohle- und
Atomkonzernlobby an die Wand malen. Denn die geplanten Korrekturen
sind zum gewissen Teil plausibel. Der teure Ausbau der Windenergie
auf dem Meer wird etwas gestreckt, weniger Förderung für
Windkraftwerke an Land gezahlt und die Verarbeitung von
Nahrungspflanzen zu Treibstoff eingeschränkt. Es ist richtig, die
Öko-Kraftwerke zu verpflichten, ihren Strom selbst zu vermarkten,
damit die Produktion sich an der Nachfrage orientiert. Andererseits
kommen die Betreiber von Wind- und Sonnenanlagen möglicherweise nicht
mehr auf ihre Kosten. Hier erscheint nicht klar, was die neue
Regierung wirklich will. Ähnliches gilt für die Absicht, die
staatlich festgelegten Fördersätze für Ökostrom allmählich durch den
Marktmechanismus von Ausschreibungen zu ersetzen. Zu nachsichtig
gehen Union und SPD mit Unternehmen um, die viel Strom verbrauchen.
Deren Rabatte bei den Kosten der erneuerbaren Energien sollen
anscheinend erhalten bleiben. Jedenfalls ist von Kürzungen keine
Rede. Schlecht für die Privathaushalte, denn es gilt die Regel: Je
größer die Rabatte, desto höher die Kosten für die privaten
Verbraucher. Hier nimmt die Koalition ihren eigenen Anspruch, die
Energiewende für alle bezahlbar zu halten, nicht ernst.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
495962
weitere Artikel:
- Mittelbayerische Zeitung: Bündnis der Spendierhosen - Der großen Koalition laufen die Kosten aus dem Ruder. Profitieren könnte davon die SPD. Von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Angela
Merkel, die in der DDR aufgewachsene Pfarrerstochter mit
marxistischer Grundausbildung, verfährt offenbar nach dem
Grundprinzip des umstrittenen Sowjet-Revolutionärs Wladimir Iljitsch
Lenin. Die Unterhändler von Union und SPD verhandeln hart, aber mit
nur mäßigen Erfolgen. Vor allem aber verfahren die künftigen
Groß-Koalitionäre nach dem Motto Wünsch-Dir-was. Bereits jetzt
summieren sich die Mehrausgaben, die zu Papier gebracht wurden, auf
eine erkleckliche zweistellige mehr...
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG zu Koalitionsverhandlungen Rostock (ots) - Wie wenig bei Schwarz-Rot zusammen passt, sieht
man nicht nur beim zähen Gewürge um Mindestlohn, Pkw-Maut,
Doppelpass, Steuererhöhungen oder Mütterrente, sondern auch bei der
urplötzlich von CSU-Chef Horst Seehofer losgetretenen Debatte ums
Kindergeld. Zwar hat die Union mehr Geld für Kinder flott in ihr
Programm geschrieben, doch - was schert mich mein Geschreibsel von
vor der Wahl? - hat der flotte Seehofer diesen eigentlich wenig
strittigen Punkt infrage gestellt. Die Begründung für seinen Schwenk
ist obendrein mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Krankenhaus-Situation Osnabrück (ots) - Nicht jede Klinik wird überleben
Im Einzelhandel sind Tante-Emma-Läden längst verschwunden: Diese
Geschäfte waren zu unrentabel, die Auswahl an Produkten war viel zu
gering. Ähnlich erging es in der Vergangenheit vielen kleineren
Kliniken, die schließen mussten oder in Altenheime ungewandelt
wurden: Mit schwierigen medizinischen Fällen waren sie überfordert.
Dieser Prozess wird im Gesundheitsbereich weitergehen. Nicht alle
der mehr als 2000 Akut-Krankenhäuser in Deutschland werden dauerhaft
überleben können. mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Koalitionsverhandlungen Lohn Osnabrück (ots) - Dieses Thema darf kein Thema mehr sein
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, unabhängig vom Geschlecht - das
müsste seit Jahrzehnten in einem modernen westlichen Staat wie der
Bundesrepublik eigentlich selbstverständlich sein: Ist es aber nicht.
Bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit verdienen Frauen
bei uns auch heute noch sieben Prozent weniger als ihre männlichen
Kollegen, meldet das Statistische Bundesamt: ein Unding. Damit wollen
die Verhandlungsführerinnen der Koalitions-Arbeitsgruppe zur
Gleichstellung mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Taifun Osnabrück (ots) - Wenn Opfer erneut Opfer werden
Es sind verstörende Berichte, die uns von den Philippinen
erreichen: Dörfer, die nach dem verheerenden Tropensturm nicht mehr
existieren. Opferzahlen, die stündlich nach oben korrigiert werden.
Verzweifelte Menschen, die nicht nur um geliebte Menschen trauern,
sondern die auch Tage nach dem Taifun um ihr eigenes Leben fürchten.
Denn trotz der internationalen Hilfsmaßnahmen droht weiteres Elend:
Millionen Betroffene sind auf sich allein gestellt, Straßen, Häuser,
ja die gesamte mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|