KfW stellt 12. Evaluierungsbericht über die Wirksamkeit der Finanziellen Zusammenarbeit vor
Geschrieben am 13-11-2013 |
Frankfurt (ots) -
- Ein gutes Ergebnis: Rund 80 Prozent der Projekte erzielen
zufriedenstellende oder bessere Wirkungen
- Die Finanzielle Zusammenarbeit mit fragilen Staaten trägt trotz
höherer Erfolgsrisiken maßgeblich zu diesem guten Ergebnis bei
Unter dem Titel "Fragiles Umfeld. Stabile Wirkung" legte die KfW
heute den zwölften der in zweijährigem Rhythmus erscheinenden
Evaluierungsberichte über die Wirksamkeit der Finanziellen
Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Transformationsländern vor. Die
Wirkung von 129 im Auftrag des BMZ geförderten Vorhaben mit einem
Gesamtvolumen von über 1 Mrd. EUR wurde in den Jahren 2011/2012 von
der unabhängigen FZ Evaluierungsabteilung der KfW untersucht; rund 80
% der Projekte wurden als erfolgreich klassifiziert. "Der großen
Mehrheit unserer Entwicklungsprojekte gelingt es also, die
Lebensbedingungen der Menschen in den Partnerländern dauerhaft zu
verbessern oder einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten.
Dieses Ergebnis ist ermutigend, insbesondere für unsere Arbeit in
fragilen Staaten, denn laut Evaluierungsbericht konnte die
Finanzielle Zusammenarbeit auch in diesem schwierigen Umfeld zu
stabileren, besseren Lebensbedingungen beitragen," kommentiert Dr.
Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe, den
Bericht, der von Prof. Dr. Eva Terberger, Leiterin der
Evaluierungsabteilung, vorgestellt wurde.
"Natürlich freut es uns, wenn viele Evaluierungsmissionen mit
positiven Ergebnissen aus dem Feld zurückkommen, doch dies kann nicht
immer der Fall sein. Finanzielle Zusammenarbeit ist dafür da,
Investitionen dort zu fördern, wo andere Investoren wegen der
besonderen Risiken - wie mangelnder Infrastruktur, fragiler
politischer Lage etc. - nicht bereitstehen. Deshalb wird es immer
auch vereinzelte Fehlschläge und unbefriedigende Wirkungen geben.
Daraus können wir lernen, und dazu ist Evaluierung in erster Linie
da. Wir müssen wissen, ob innovative Ansätze die angestrebten
Wirkungen auch tatsächlich erzielen konnten, ob Projektdesigns sich
bewähren und wie sie verbessert werden können. Deshalb ist die Arbeit
der FZ-Evaluierung ein wesentlicher Baustein unserer
Qualitätssicherung", sagte Dr. Norbert Kloppenburg.
Mit der seit über 20 Jahren gepflegten Transparenz werden auch in
diesem Bericht alle Evaluierungsergebnisse veröffentlicht. Darunter
sind bemerkenswerte Erfolge der Finanziellen Zusammenarbeit wie die
Einführung der ersten Kläranlage in Albanien, der Beitrag zum TCX
(The Currency Exchange Fund), dem weltweit ersten Fonds zur
Refinanzierung von Mikrofinanzinstitutionen in der jeweils lokalen
Heimatwährung, und der Bau von ländlicher Infrastruktur in
Bangladesch mit beeindruckenden Beschäftigungs- und
Einkommenseffekten. Aber auch enttäuschende Ergebnisse werden
verzeichnet. Die Einführung eines privaten Betreibermodells im
südosteuropäischen Wassersektor misslang; das ursprünglich bei der
Einrichtung von Naturparks angestrebte Ziel, den Naturschutz mit
zusätzlichen Einnahmen aus Tourismus zu verbinden, erwies sich meist
als unrealistisch.
Ein ganzes Kapitel des Berichts beschäftigt sich mit den
Evaluierungsergebnissen von Projekten in fragilen Staaten, die
erstmals im Querschnitt ausgewertet wurden. Das fragile Umfeld
schlägt sich zwar in einer um 6-7 Prozentpunkte signifikant
niedrigeren Erfolgsquote als unter stabilen Bedingungen nieder.
Absolut gesehen sind die erzielten Wirkungen aber erstaunlich
positiv. "Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die konfliktsensible
Auswahl der Zielgruppen der FZ-Unterstützung", erläutert Frau
Terberger. "Eine breite Unterstützung von Flüchtlingen und
aufnehmenden Gemeinden sorgt dafür, dass die Gemeinschaft
zusammenwächst. Die Bevorzugung einzelner Gruppen dagegen kann dazu
führen, dass unbeabsichtigt Konflikte nicht gemindert, sondern
geschürt werden."
"Finanzielle Zusammenarbeit muss gerade in fragilem Kontext einen
Beitrag zur Stabilisierung leisten, um ein weiteres Abgleiten in
Armut und Konflikt zu verhindern. Das Lernen aus Evaluierungen hilft
uns bei dieser immens wichtigen und gleichzeitig extrem schwierigen
Aufgabe", sagte Dr. Kloppenburg.
Der Bericht ist im Internet abrufbar unter:
https://www.kfw.de/evaluierungsbericht.
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Dr. Charis Pöthig,
Tel. +49 (0)69 7431 4683, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de
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