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WAZ: Die Kunst,rekordverdächtig - Kommentar von Lars von der Gönna

Geschrieben am 13-11-2013

Essen (ots) - Seltsam, dass die Kunst inzwischen öfter Rekorde
bricht als Tabus. Und dass Maler häufiger die Grenzen des Marktes zu
überschreiten scheinen als die der gesellschaftlichen Konvention.
Aber was können sie schon dafür, dass ein Geschäft brummt, das der
Spekulation näher ist als der Staffelei?

Richter oder Bacon sind im 21. Jahrhundert zu internationalen
Währungen geworden. Meldungen wie die heutige, dass wieder eine
Schallmauer durchbrochen worden ist, werden wir künftig häufiger
lesen. Mit der Rückbesinnung auf Kultur hat das wenig zu tun. Wir
reden von Anlagen in Öl. Die Superreichen dieser Welt bringen
angesichts von Erfahrungen, die jeder arme Kleinanleger kennt, ihr
Geld in gemalte Sicherheit.

So fließen Millionen für Leinwände - auf den ersten Blick nur ein
ideeller Wert ohne vereinbarte Rendite. Den Augenwischereien der
Bankberater war ihr rasant steigender Wert in den letzten Jahren
freilich mühelos überlegen. Alltag ist dieser Auktionsrekord im
Kunsthandel übrigens nicht. Ein Durchschnittsobjekt bringt unter
10.000 Euro. Die meisten Käufer sind echte Liebhaber, immer noch.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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