Rheinische Post: Kommentar /
Digitale Nachrüstung
= Von Godehard Uhlemann
Geschrieben am 17-11-2013 |
Düsseldorf (ots) - Geheimdienste saugen Informationen auf wie
Staubsauger den Dreck. Das ist ihr Wesen. Alle Länder dieser Welt
verfügen über solche Staubsauger. Doch um welche Informationen geht
es? Wer sein Gemeinwesen schützen will, hat ein berechtigtes
Interesse daran zu wissen, ob ihm jemand und - wenn ja - wie Schaden
zufügen will. Heute wird flächendeckend aber so ziemlich alles
abgehört, angezapft, aufgezeichnet, analysiert und archiviert. Das
ist technisch möglich, und Wissen bedeutet bekanntlich Macht. Zu
glauben, durch No-Spy-Abkommen mit den USA oder den Briten sei das
Problem gelöst, irrt. Russen, Chinesen, Israelis oder andere Nationen
tun es auch. Und die Deutschen? Sie natürlich ebenfalls. Wer
jeglichem Ausspionieren den Riegel vorschieben will, wird scheitern.
Er kann das Problem allenfalls eingrenzen und die Risiken minimieren.
Wer sich gegen die Auswüchse des Ausspähens schützen will, muss
digital nachrüsten. Das wird teuer. Es fördert aber auch seine
intellektuelle Innovationskraft. Moralische Entrüstung hilft da
wenig.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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