Studie: Vergreisung überfordert deutsche Kliniken
Geschrieben am 19-11-2013 |
Hannover (ots) - Deutschlands Krankenhäuser sind schlecht
vorbereitet auf den demografischen Wandel. Lediglich ein Drittel der
Klinikchefs sehen das eigene Haus in dieser Hinsicht "gut" oder "sehr
gut" aufgestellt. Dies zeigt die Studie "Klinikmanagement", die das
Personalberatungsunternehmen Rochus Mummert zum zweiten Mal unter 100
Geschäftsführern, Verwaltungsleitern und Direktoren deutscher
Krankenhäuser durchgeführt hat. Der Anteil der Zuversichtlichen ist
damit um 11 Prozentpunkte geschrumpft. In der ersten Studie von 2011
sahen sich noch 45 Prozent mindestens "gut" vorbereitet auf die
Folgen der Überalterung.
Zwar ist den meisten Klinikverantwortlichen bewusst, dass ihr
Betrieb vom demografischen Wandel betroffen ist. 54 Prozent sind der
Ansicht, dass dieser Faktor "wichtig" oder "sehr wichtig" für die
Zukunftsfähigkeit ihres Krankenhauses ist. Eine knappe Mehrheit gibt
dem eigenen Unternehmen in diesem Bereich aber nur die Note
"befriedigend", mehr als jeder Zehnte nur ein "ausreichend".
"Die demografische Entwicklung birgt zahlreiche Veränderungen für
die Kliniken", sagt Dr. med. Peter Windeck, Krankenhausexperte und
Leiter des Bereichs Healthcare Consulting bei Rochus Mummert. "Der
Anteil älterer Patienten wird immer größer, andererseits rücken zu
wenig junge Ärzte sowie Fachkräfte speziell für OP- und
Intensivpflege nach. Hinzu kommt der politisch verordnete Sparzwang.
All das lässt die Herausforderung für das Personalmanagement, stets
ausreichend qualifizierte Mitarbeiter bereitzustellen, dramatisch in
die Höhe schnellen."
Deutliche Unterschiede zeigt die Studie in Abhängigkeit von der
Trägerschaft: Besonders vielen Chefs von Privatkliniken fehlt eine
Strategie für den demografischen Wandel. Nur 29 Prozent von ihnen
geben sich in diesem Bereich die Note "gut" oder "sehr gut", in
Krankenhäusern freigemeinnütziger Träger sind es 30 Prozent. Besser
auf den demografischen Wandel vorbereitet haben sich offenbar die
Kliniken öffentlicher Träger: 45 Prozent der Verantwortlichen dort
sehen sich gut gerüstet.
"Deutschlands Krankenhäuser drohen den demografischen Wandel zu
verschlafen. Spätestens jetzt sollte jeder Klinikverantwortliche
aufwachen und Strategien entwickeln, die das eigene Haus erfolgreich
auf die alles andere als überraschend kommende Überalterung der
Gesellschaft einstellen", sagt Branchenexperte Peter Windeck. "Die
Krankenhäuser müssen nicht nur ihr Leistungsangebot und ihre Services
stärker an der alternden Bevölkerung ausrichten. Auch Personalbindung
und Arbeitgebermarketing müssen im Kampf um Patienten und Fachkräfte
stärker in den Fokus rücken."
Hintergrundinformationen
Die Studie "Klinikmanagement - Fokus Personal" stellt die
Ergebnisse einer telefonischen Befragung unter Geschäftsführern in
deutschen Krankenhäusern dar, die im Auftrag der Personalberatung
Rochus Mummert in Kooperation mit dem IMWF Institut für Management-
und Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde. Für die Studie wurden
100 Geschäftsführer, Verwaltungsleiter, Verwaltungsdirektoren und
geschäftsführende Direktoren in deutschen Kliniken aller Größen und
Trägerformen befragt. Erhebungszeitraum: August 2012.
Über Rochus Mummert (www.rochusmummert.com)
Dr. Rochus Mummert gründete vor mehr als 40 Jahren die heute unter
der Dachmarke Rochus Mummert firmierende Unternehmensberatung, die
sich der Gewinnung und Förderung von Managementelite verpflichtet
hat. Seitdem wurden mehr als 35.000 Führungskräfte, Gesellschafter
und Unternehmer beraten, mehrere tausend Topmanagement-Positionen
erfolgreich besetzt und zahlreiche Management-Potenzial-Analysen
sowie Management- und Gesellschafter-Beratungen durchgeführt. Die
Erfahrung des Hauses erstreckt sich auf alle Wirtschaftszweige,
Funktionen und Unternehmensgrößen - im Inland wie im Ausland, im
mittelständischen Bereich wie auch in Konzernen. Durch die Ergebnisse
der Arbeit hat sich Rochus Mummert in der Spitzengruppe der Branche
etabliert.
Pressekontakt:
Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Tel.: 0 40/25 31 85-1 11
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de
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