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Zeit, sich einzuschalten! / "SCHAU HIN!"-Forum diskutierte das Menschenbild in den Medien und dessen Einfluss auf Kinder und Jugendliche anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Initiative (FOTO)

Geschrieben am 19-11-2013

Berlin (ots) -

Die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen hat sich in den
vergangenen zehn Jahren deutlich erhöht und verändert. Damit steigen
die Chancen, dass Heranwachsende Zugang zu Information und Bildung
erhalten, aber auch die Risiken, dass sie mit nicht altersgerechten
Medieninhalten in Berührung kommen. Seit zehn Jahren bietet "SCHAU
HIN! Was Dein Kind mit Medien macht", der Medienratgeber für
Familien, Orientierung, um Kinder im Umgang mit Medien stark zu
machen.

"Für das Aufwachsen mit Medien ist die Familie ein zentraler Ort.
In der Familie entscheidet sich wesentlich, ob Kinder und Jugendliche
die Bildungs- und Teilhabechancen, die ihnen Medien bieten,
verwirklichen können und ob sie die Risiken richtig einschätzen. Für
Eltern ist es eine große Aufgabe, Kinder und Jugendliche beim
Aufwachsen mit Medien zu begleiten. Deshalb ist es auch in Zukunft
unverzichtbar, dass der Medienratgeber 'SCHAU HIN!' Eltern dabei
unterstützt.", erklärte der Staatssekretär im Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lutz Stroppe. Das
Bundesfamilienministerium ist zusammen mit dem
Telekommunikationsunternehmen Vodafone, den öffentlich-rechtlichen
Sendern Das Erste und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM
Partner und Träger der Initiative "SCHAU HIN!".

Ein prominent besetztes Forum diskutierte am Dienstag (19.
November 2013) mit über 150 Fach-leuten aus Medien, Politik,
Gesellschaft und Wirtschaft die Rolle von Medien und Eltern. Im
Zentrum der Veranstaltung unter dem Titel "Schamlos. Grenzenlos.
Machtlos? Über die Verantwortung von Medien und Eltern" stand die
Frage, welche Menschenbilder Heranwachsende in Medien wahr-nehmen und
welchen Einfluss diese auf ihre Wertebildung haben. Durch die
Veranstaltung führte Kai Pflaume/Das Erste.

Das "SCHAU HIN!"-Forum will damit eine Debatte in der Gesellschaft
verstärken, sich intensiver mit den Medieninhalten
auseinanderzusetzen, mit denen Kinder und Jugendliche konfrontiert
werden, da Medien in der Alltagswelt von Heranwachsenden eine immer
wichtigere Rolle einnehmen. In der ersten Podiumsdiskussion,
moderiert von Gabi Bauer/Das Erste, wurde das Thema "Star oder Opfer?
Welches Menschenbild vermitteln Medien unseren Kinder?" erörtert.
Fragwürdige Vorbilder finden sich gerade in den bei Kindern und
Jugendlichen beliebten Scripted-Reality-Formaten und Casting-Shows
ebenso wie in vielen Werbeclips, Musik- und Onlinevideos sowie in
Computerspielen. Das zweite Podium unter dem Titel "Zeit, sich
einzuschalten. Was wir für eine bessere Medienwelt tun können",
geleitet von der TV-Moderatorin Nina Sonnenberg, diskutierte
Lösungswege anhand konkreter medienpädagogischer Initiativen und
Projekte.

Dass es Kindern und Jugendlichen schwer fällt, den Realitätsgehalt
von Scripted-Reality-Formaten einzuschätzen, belegen aktuelle
Ergebnisse der repräsentativen JIM-Studie zum Medienverhalten von
Jugendlichen, die Dr. Walter Klingler, Leiter der
SWR-Medienforschung, zur Veranstaltung präsentierte. Fast die Hälfte
der 12- bis 13-jährigen Zuschauer von Scripted Reality Formaten geht
davon aus, dass sie Menschen in ihrem normalen Alltag sehen oder
Geschichten nachgespielt werden, die andere Menschen schon erlebt
haben.

Jugendliche immer länger online

In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil der Jugendlichen
zwischen 12 und 19 Jahren, die über einen eigenen Internetzugang
verfügen, von 34 Prozent (2003) auf 88 Prozent (2013) gestiegen. 73
Prozent der Internetnutzer sind mit ihrem Smartphone online. Auch die
Dauer der Internetnutzung ist gestiegen: Nach eigenen Angaben sind
die jugendlichen Internetnutzer heute rund drei Stunden täglich im
Netz aktiv. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass die Internetnutzung
zu Recht einen hohen Stellenwert in der Medienerziehung haben sollte.

Mit der zunehmenden Bedeutung von Medien im Alltag wachsen auch
die Ansprüche an die Medienkompetenz von Kindern und Eltern. Umso
wichtiger ist es, dass Eltern in der Medienerziehung Unterstützung
erhalten. "Bei immer mehr Informationen und Angeboten wächst auch der
Bedarf an Orientierung bei Eltern und Erziehenden, das Richtige zu
filtern. 'SCHAU HIN!' hilft ihnen, den Überblick zu behalten und gibt
Empfehlungen für altersgerechte Angebote", sagte Gundula Gause,
TV-Moderatorin und Botschafterin von "SCHAU HIN!". TV-Moderator Jörg
Pilawa, ebenfalls "SCHAU HIN!"-Botschafter, betonte anlässlich des
10-jährigen Jubiläums des Medienratgebers: "Kinder werden immer
früher mit Medien in Kontakt kommen und sie auch immer stärker
nutzen. Gerade für Jüngere sind aber gemeinsame Spiele in der Familie
und eigene Entdeckungen in ihrer Umwelt wichtig - das gilt auch noch
in zehn Jahren." Für den Kabarettisten und "SCHAU HIN!"-Botschafter
Fatih Çevikkollu "helfen Medien, andere Kulturen zu verstehen und
Brücken zu bauen". Bei der Mediennutzung ihrer Kinder bräuchten
Eltern aber Unterstützung wie sie "SCHAU HIN!" auch mit
mehrsprachigen Angeboten leiste.

"SCHAU HIN!" hat mit einer Hotline für Elternfragen, Website und
App, kostenlosen Publikationen und TV-Spots bis hin zu Fach- und
Publikumsveranstaltungen zahlreiche Eltern erreicht und beraten. Auf
der Website www.schau-hin.info erhalten Eltern aktuelle Informationen
und konkrete Tipps etwa zu Sicherheitseinstellungen zum Thema "Kinder
und Medien", können Fragen an einen qualifizierten Mediencoach
stellen und finden darüber hinaus Beratungsstellen in ihrer Nähe.



Pressekontakt:
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Projektbüro "SCHAU HIN!"
Karsten Neumann
Telefon: 030 52 68 52-132
Telefax: 030 52 68 52-222
info@schauhin-presse.de
www.schau-hin.info


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