Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Führungswechsel bei der IG Metall
Pragmatischer denn je
Günther M. Wiedemann
Geschrieben am 25-11-2013 |
Bielefeld (ots) - Die Bundeskanzlerin hat mit ihren anerkennenden
Worten für den bisherigen IG-Metall-Vorsitzenden nicht übertrieben:
Berthold Huber gehört zu den weitsichtigsten Gewerkschaftschefs der
letzten Jahrzehnte. Er hat Angela Merkel in der letzten
Wirtschaftskrise die Abwrackprämie ins Drehbuch geschrieben und damit
wesentlich dazu beigetragen, dass die Automobilbranche, noch immer
Deutschlands Schlüsselindustrie, und all die von ihr abhängenden
Zulieferer nicht komplett in den Abgrund stürzten. Auch in anderen
Fragen hat schon lange kein Gewerkschafter mehr so viel Gehör im
Kanzleramt gefunden wie Berthold Huber. Zu seinen herausragenden
Verdiensten gehört nicht zuletzt der Umbau der größten Gewerkschaft.
Zusammen mit seinem Stellvertreter Detlef Wetzel, der ihn jetzt
beerbt, hat er die IG Metall gewaltig verändert: Sie ist weniger
ideologisch als früher, agiert trotz klarer Ziele pragmatischer denn
je. Nie hatten die Mitglieder, die Beschäftigten in den Betrieben
mehr Einfluss auf die konkrete Gewerkschaftsarbeit wie unter dem Duo
Huber/Wetzel. Der Übergang von Huber auf Wetzel ist bereits der
fünfte Führungswechsel bei den acht DGB-Gewerkschaften in diesem
Jahr. Auch die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft tauschen 2013
komplett ihre Präsidenten aus. Einen so radikalen Einschnitt in so
kurzer Zeit hat es bei den Vertretern von Kapital und Arbeit in der
Bundesrepublik noch nie gegeben. Muss man sich deswegen Sorgen machen
um die Zukunft der Sozialpartnerschaft, das deutsche Erfolgskonzept
zum Ausgleich unterschiedlicher Interessen von Arbeitgebern und
Arbeitnehmern? Wohl nicht. Denn alle Nachfolger in den
Spitzenverbänden bekennen sich ausdrücklich zur Sozialpartnerschaft,
die der neue Arbeitsgeberpräsident Ingo Kramer als "produktive Kraft"
würdigt. Wie richtig dies ist, das zeigt unter anderem Hubers
kooperatives Agieren mit den Metallunternehmern in der Krise. Seither
sind all jene Kritiker deutlich ruhiger geworden, die glauben,
Flächentarifverträge zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern -
markantester Ausdruck der Sozialpartnerschaft - seien nicht mehr
zeitgemäß.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
498859
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Forschung für die Rüstung
Frage der Ethik
BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Angesichts der Abermilliarden Dollar, die die
USA für Militär-, Rüstungs- und Spionageforschung jährlich ausgeben,
sind zehn Millionen Dollar, die über viele Jahre verteilt an deutsche
Hochschulen flossen, Peanuts. Gleichwohl verdient der Vorgang
öffentliche Wahrnehmung, denn die geheimniskrämerischen Amerikaner
dürften nur dann ausländisches Wissen nutzen, wenn sie nicht selbst
an ihren Top-Unis über eigene Expertise verfügen. So betrachtet, sind
Pentagon-Aufträge an deutsche Wissenschaftler auch eine Anerkennung mehr...
- Lausitzer Rundschau: Ende einer Karriere
Machnig soll SPD-Europawahlkampf managen Cottbus (ots) - Früher hieß es in jeder Partei, hast du einen Opa,
schicke ihn nach Europa. Auch Matthias Machnig bekommt jetzt so ein
Trostpflaster spendiert, wenn ihn die SPD als ihren
Europawahlmanager von Erfurt nach Berlin "weglobt". Nicht, dass
Machnig ungern auf Bundesebene mitmischen würde. Ganz im Gegenteil.
Schon als Mitglied des Kompetenzteams von Kanzlerkandidat Peer
Steinbrück durfte der Thüringer Wirtschaftsminister im Wahlkampf von
höheren Weihen träumen. Schließlich war er für das Reizthema Energie
zuständig. Doch mehr...
- Lausitzer Rundschau: Zu schön, um wahr zu sein
Kehrtwende für Bahnanbindung Lausitz - Flughafen Schönefeld Cottbus (ots) - Es war zu schön, um wahr zu sein. Der
Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) wollte mit dem
Winterfahrplan einen für die Lausitz fatalen Fehler korrigieren. Er
ist damit aber schon gescheitert, bevor an die Umsetzung gegangen
werden konnte. Aber der Reihe nach: Als der Eröffnungstermin für den
Flughafen BER noch der 3. Juni 2012 war, hat der VBB die Lausitz
geschockt. Die jahrelang funktionierende Bahnverbindung mit dem RE 2
von Cottbus bis nach Königs Wusterhausen und dem dortigen nahtlose
Umstieg in die aus Senftenberg mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Syrien/Friedenskonferenz Stuttgart (ots) - Der Termin für die Syrienkonferenz steht. Das
ist seit vielen Monaten die erste gute Nachricht in diesem Krieg, der
schon mehr als 120.000 Menschen das Leben gekostet hat. Doch bis sich
am 22. Januar kommenden Jahres in Genf die Unterhändler aller Seiten
an einen Tisch setzen, muss noch sehr viel diplomatische Vorarbeit
geleistet werden, denn noch immer ist nicht geklärt, wer überhaupt an
den Verhandlungen auf neutralem Boden teilnehmen wird. Die Opposition
ist zersplittert und heillos zerstritten. Niemand wird deshalb mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Zweifelhafter Beistand / Kommentar zu Mappus/EnBW Stuttgart (ots) - Stefan Mappus hat noch Verbündete. Mag die
Landtags-CDU auch "bestürzt" sein über den durch ein Gutachten
erhärteten Verdacht, der frühere Regierungschef habe für die
EnBW-Aktien fast 800 Millionen Euro zu viel bezahlt - die
CDU-dominierten Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) lassen sich
davon nicht irritieren. Für ihn sei der Kaufpreis nach wie vor in
Ordnung, verkündet OEW-Chef Heinz Seiffert und bekräftigt Mappus'
Kritik an dem unbestreitbar neutralen Gutachter.
Seiffert wäre gut beraten, etwas kleinlauter mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|