Mehr Jobs, aber auch mehr Armut / Datenreport 2013 erschienen
Geschrieben am 26-11-2013 |
Wiesbaden (ots) - Deutschland erlebt seit Jahren einen
Beschäftigungsboom, nie zuvor gab es so viele Erwerbstätige. Trotzdem
sind heute mehr Menschen von Armut bedroht und mehr Menschen
dauerhaft arm. Frauen trifft Armut häufiger als Männer. Deutlich
gestiegen ist das Armutsrisiko der 55- bis 64-Jährigen. Unter den
jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) gilt jeder fünfte als
armutsgefährdet. Dieses Bild zeichnet der heute in Berlin
vorgestellte "Datenreport 2013. Ein Sozialbericht für Deutschland".
Statistiker und Sozialforscher haben darin Zahlen und Befunde zu
wichtigen Lebensbereichen zusammengestellt. Der Datenreport wird
herausgegeben vom Statistischen Bundesamt, der Bundeszentrale für
politische Bildung, dem Wissenschaftszentrum Berlin für
Sozialforschung (WZB) und dem Soziooekonomischen Panel (SOEP) am DIW.
Deutschland hatte 2012 mit 41,5 Millionen so viele Erwerbstätige
wie noch nie. Gleichzeitig war das Arbeitsvolumen niedriger als 1991.
Die Zahl der Arbeitsstunden, die jeder Erwerbstätige durchschnittlich
leistet, hat in den letzten 20 Jahren kontinuierlich abgenommen. Ein
Grund: Immer mehr Menschen arbeiten gewollt oder unfreiwillig in
Teilzeit. Zugenommen hat auch die atypische Beschäftigung: 2012 war
gut jeder fünfte Kernerwerbstätige (22 %) atypisch beschäftigt -
besonders betroffen sind Frauen (33 %), junge Menschen zwischen 15
und 24 Jahren (33 %) und Menschen ohne Berufsabschluss (37 %).
Trotz wachsender Beschäftigtenzahl sind heute mehr Menschen von
Armut bedroht. 2011 lag der Anteil armutsgefährdeter Personen bei
16,1 % (2007: 15,2 %). Als arm galt 2011, wer weniger als 980 Euro im
Monat zur Verfügung hatte. Bei den 55- bis 64-Jährigen stieg das
Armutsrisiko innerhalb von vier Jahren deutlich an: von 17,7 % im
Jahr 2007 auf 20,5 % im Jahr 2011. Unter den 18- bis 24-Jährigen
galten 2011 bereits 20,7 % als armutsgefährdet (2007: 20,2 %).
Gleichzeitig hat die dauerhafte Armut zugenommen. Von den im Jahr
2011 armutsgefährdeten Personen waren 40 % bereits in den letzten
fünf Jahren arm. 2000 betrug der Anteil der dauerhaft Armen 27 %.
Die sozial bedingten Unterschiede bei der Gesundheit haben in den
letzten 20 Jahren zugenommen. Ein Beispiel: Mehr Frauen und Männer
aus der niedrigsten Einkommensgruppe beurteilen heute ihren
Gesundheitszustand als "weniger gut" oder "schlecht". Bei Frauen und
Männern, die sehr gut verdienen, ist eine gegenläufige Entwicklung zu
sehen. Armut wirkt sich auch unmittelbar auf die Lebenserwartung aus.
Die mittlere Lebenserwartung von Männern der niedrigsten
Einkommensgruppe liegt bei der Geburt fast elf Jahre unter der von
Männern der hohen Einkommensgruppe. Bei Frauen beträgt der
Unterschied acht Jahre. Das zeigen Daten des Soziooekonomischen
Panels.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) sowie
weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell
zu finden.
Der Datenreport steht im Internetangebot des Statistischen
Bundesamtes (www.destatis.de) und des Wissenschaftszentrums Berlin
(www.wzb.eu/de) kostenfrei als Download zur Verfügung. Die
Buchausgabe ist bei der Bundeszentrale für politische Bildung
(www.bpb.de/publikationen) gegen eine Bereitstellungspauschale
erhältlich.
Weitere Auskünfte geben:
Destatis-Infoservice Telefon: (0611) 75-2405
www.destatis.de/kontakt
Dr. Roland Habich (WZB) Telefon: (030) 25491 300
roland.habich@wzb.eu
Bundeszentrale für politische Bildung/bpb Anna Hoff Telefon:
(0228) 99 515-200 anna.hoff@bpb.bund.de
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de
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