Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Kunst / Niederlande
Geschrieben am 26-11-2013 |
Osnabrück (ots) - Stoff für eine Klamotte
Die Kunst schreibt die schönsten und zugleich bizarrsten
Geschichten. Sie taugen zum großen Kino - und das nicht nur mit
Filmen, die von van Gogh oder Picasso handeln. Der Kunstfund von
München liefert den Stoff für einen Reißer, der Kunstraub von
Rotterdam die Vorlage für eine Klamotte. Kriminelle Energie spielt in
beiden Fällen eine zentrale Rolle. Doch nur beim Rotterdamer Raub
kommt auch jenes Maß an trauriger Skurrilität hinzu, das aus dem
Krimi eine Pleiten-Pech-und-Pannen-Geschichte macht.
Ein Museum, das seine Exponate kaum sichert; Diebe, die angeblich
nicht wissen, was sie da eigentlich klauen; Ermittler, die eine
Festnahme vermasseln; und eine Mutter, die Meisterbilder aus Angst
vor Entdeckung im heimischen Ofen verbrannt haben will - geht es noch
toller? Das klingt nach der blödesten Klamotte der Kinogeschichte.
Oder nach der Hochzeit von Fahrlässigkeit und Skrupellosigkeit.
Tragische Figuren sind nur die Bilder. Kostbarkeit wird ihnen zum
Verhängnis. Grund genug, sie besser zu hüten.
Stefan Lüddemann
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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