KDA zu Koalitionsvertrag: Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff kommt
Geschrieben am 28-11-2013 |
Köln (ots) - Das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) begrüßt die
Absicht von Union und SPD, den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff so
schnell wie möglich einzuführen. Die Parteispitzen haben sich darauf
geeinigt, den bereits 2009 erarbeiteten Begriff in der aktuellen
Legislaturperiode des Deutschen Bundestags umzusetzen. Dies wird die
Pflege stärken und helfen, Menschen mit Pflegebedarf ganzheitlich zu
sehen. Demenzkranke, Menschen mit körperlichem Pflegebedarf und ihre
Angehörigen werden besser versorgt und ihre Chancen erhöht, am
gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. "Die Umsetzung wird kein
Selbstläufer. Sie verlangt Gestaltungskraft und die Bereitschaft, vor
Ort neue Wege in der Vorsorge und der Vermeidung von
Pflegebedürftigkeit zu gehen", erklärt Dr. h.c. Jürgen Gohde,
Vorstandsvorsitzender des KDA.
Der bis heute geltende Pflegebedürftigkeitsbegriff ist nach
Meinung von Pflegeexperten zu eng gefasst und vernachlässigt vor
allem die Bedürfnisse von Demenzkranken. Gohde war der Vorsitzende
des 31-köpfigen Beirats, der sich 2009 auf einen neuen Begriff
einigte. Dieser sieht vor, dass statt wie bisher drei Pflegestufen
fünf Bedarfsgrade erhoben werden. Außerdem wird mit einer neuen Form
der Begutachtung die Pflegebedürftigkeit nicht mehr an der benötigten
Zeit festgemacht, sondern anhand der Selbstständigkeit Betroffener
eingeschätzt. Die Einführung des Begriffs sei überfällig. "Dies ist
ein Zukunftsthema, das alle Generationen betrifft und
generationengerecht gestaltet werden muss", sagt Gohde.
Angesichts der demografischen Herausforderungen sind viele weitere
Aspekte zu beachten, vor allem: Es ist wichtig, dass alle Akteure
zusammenarbeiten. Sorgende Gemeinschaften bedürfen der Förderung -
Akteure vor Ort sollten Verantwortung teilen. Außerdem müssen
Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger ihre Gestaltungskraft
zurückgewinnen. "Die Zukunft der Pflege liegt im Quartier", sagt
Gohde.
Das selbstständige Wohnen in der eigenen Häuslichkeit müsse
gestärkt und alternative Wohnformen entwickelt werden. Der
Fachkräftebedarf muss gesichert werden: durch Ausbildung und durch
gute, familiengerechte Arbeitsbedingungen. Dies entlaste auch
pflegende Angehörige.
All dies sind unverzichtbare Investitionen in die Zukunft,
erinnert das KDA.
Kuratorium Deutsche Altershilfe
Das KDA entwickelt seit mehr als 50 Jahren im Dialog mit seinen
Partnern Lösungskonzepte und Modelle für die Arbeit mit älteren
Menschen und hilft, diese in der Praxis umzusetzen. Es trägt durch
seine Projekte, Beratung, Fortbildungen, Tagungen und
Veröffentlichungen wesentlich dazu bei, die Lebensqualität älterer
Menschen zu verbessern. Dabei versteht sich das KDA als Wegbereiter
für eine moderne Altenhilfe und Altenarbeit.
Pressekontakt:
Simone Helck, Tel.: 0221/ 93 18 47 - 10, Mail: presse@kda.de,
www.kda.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
499552
weitere Artikel:
- DStGB: Koalitionsvertrag greift kommunale Forderungen auf
- Entlastung der Kommunen in Sicht
- Föderalismusreform richtiger Ansatz Berlin (ots) - "Der Deutsche Städte- und Gemeindebund begrüßt den
vorgelegten Koalitionsvertrag, weil er die zentralen Belange der
Kommunen und damit auch die Forderung des DStGB aufgreift. Das gilt
insbesondere für das Bekenntnis, die Kommunen bei der
Eingliederungshilfe mit jährlich fünf Mrd. Euro zu entlasten", sagte
Präsident Christian Schramm, Oberbürgermeister der Stadt Bautzen,
heute in Berlin. Dabei sei hervorzuheben, dass die Kommunen mit
schneller Hilfe rechnen könnten, weil schon vor Verabschiedung eines
Bundesleistungsgesetzes mehr...
- Koalitionsvertrag: Importverbot von Wildfängen gefährdet Artenschutz Wiesbaden (ots) - Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe
Deutschlands e.V. (ZZF) hat Position auf seinem Parlamentarischen
Abend in Berlin vor 130 Politikern und Medienvertretern bekräftigt
Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) hat seine
Kritik an dem im Koalitionsvertrag thematisierten Importverbot von
Wildfängen auf seinem Parlamentarischen Abend am 26. November
wiederholt. "Ein generelles Verbot des Handels mit Wildfängen würde
die Biotope dieser Arten gefährden und so deren Rückgang bis hin zum
Aussterben mehr...
- Schiewerling: Unser Ziel bleibt Vollbeschäftigung Berlin (ots) - Die Arbeitsmarktzahlen der Bundesagentur für Arbeit
für den Monat November, die am heutigen Donnerstag veröffentlicht
wurden, zeigen einen stabilen deutschen Arbeitsmarkt. Dazu erklärt
der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karl Schiewerling:
"Stabilität im Arbeitsmarkt ist keine Selbstverständlichkeit
sondern das Ergebnis einer guten Politik über den Tellerrand einer
Monatsbetrachtung hinaus. Die Union zielt mit ihrer
Arbeitsmarktpolitik zudem über eine reine Stabilitätssicherung mehr...
- Wenig neue Impulse für die Gesundheitspolitik / Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) Dr. Peter Engel zu den Ergebnissen der Koalitionsverhandlungen Berlin (ots) - Der Präsident der Bundeszahnärztekammer Dr. Peter
Engel kommentiert den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD mit den
Worten: "Es ist gut, dass sich die Koalitionäre ein umfangreiches
Pflichtenheft auferlegt und der Bürgerversicherung eine Absage
erteilt haben. Jedoch vermissen wir die notwendigen nachhaltigen
Reformen, die unser Gesundheitssystem zukunftsfest machen."
Das Bekenntnis zu den Freien Berufen und der Erhalt der
Selbstverwaltung auf nationaler wie europäischer Ebene sind für den
zahnärztlichen Berufsstand mehr...
- Michalk: UN-Behindertenrechtskonvention bleibt Leitlinie für die Union Berlin (ots) - Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD
berücksichtigt in allen Bereichen die Belange von Menschen mit
Behinderungen. Dazu erklärt die Beauftragte für Menschen mit
Behinderungen der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Maria
Michalk:
"Die Union hat in der zurückliegenden Legislaturperiode besonderen
Wert darauf gelegt, in allen gesellschaftspolitischen Bereichen die
Interessen von Menschen mit Behinderungen zu berücksichtigen. Dass
sie diese Politik mit der SPD fortsetzen will, spiegelt sich
beeindruckend mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|