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Experten diskutierten über die Zukunftsaussichten und Entwicklungsmöglichkeiten der Reiseindustrie in Deutschland bei einer Podiumsdiskussion des Travel Industry Club (FOTO)

Geschrieben am 28-11-2013

Frankfurt (ots) -

Das so genannte Sommermärchen der Fußballweltmeisterschaft in
Deutschland im Jahr 2006 gab den Startschuss für einen neuen
deutschen Tourismus. Allein der Binnentourismus stieg von 2002 bis
2012 um 23 Prozent, währenddessen die Übernachtungszahlen von
Ausländern in Deutschland um 41 Prozent zunahmen. Doch nach einer
langen und erfolgreichen Wachstumsphase muss das Reiseziel
Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich erstmals wieder
stagnierende Gästezahlen verkraften.

Zu einer Podiumsdiskussion rund um die Zukunftsaussichten des
Deutschlandtourismus lud der Travel Industry Club (TIC) jetzt in das
Sheraton Düsseldorf Airport Hotel ein. Michael Beckmann
(Geschäftsführer Winterberg Touristik und Wirtschaft), Jens Huwald
(Geschäftsführer Bayern Tourismus Marketing), Karina-Anna Dörschel
(Geschäftsführerin Sonnenhotels Deutschland) und Udo Schröder
(Bereichsleiter Auto- und Städtereisen DER Touristik Köln)
diskutierten, welche Aspekte die Buchungsentscheidungen der
Verbraucher beeinflussen und mit welchen Innovationen sich
Deutschland-Touristiker auch in Zukunft ihre Daseinsberechtigung im
nationalen und internationalen Wettbewerb sichern.

Nachhaltigkeit als Zukunftsmodell

In einem Impulsvortrag hatte Roland Gaßner von der Gesellschaft
für Konsumforschung (GfK) zunächst verdeutlicht, dass besonders der
ländliche Raum im ersten Halbjahr 2013 überdurchschnittlich im
Deutschlandtourismus verloren habe - auch als Folge zunehmender
Wetterkapriolen. Dabei sei der Binnentourismus mit 80 Prozent der
Gästeankünfte noch immer von besonderer Bedeutung für den
überwiegenden Teil der deutschen Destinationen, da Ausländer zumeist
eher die bekannten Metropolen besuchten. Aus diesem Grund müssten
deutsche Destinationen auch weiterhin in Konkurrenz zu ausländischen
Destinationen um die touristische Kaufkraft der Deutschen werben.
Eine neue Chance für die zukünftige Entwicklung biete insbesondere
die Nachhaltigkeit touristischer Angebote in ökologischer,
ökonomischer und sozialer Hinsicht. "Diese Nachfrage nach sanftem
Tourismus ist da. Die Menschen schätzen das", so die Einschätzung
Gaßners.

Die Einflüsse von Pkw-Maut und Mindestlohn

"Auch in der Schweiz, Österreich und Frankreich gibt es eine
Pkw-Maut. Ich glaube nicht, dass Ausländer deswegen eine Reise nach
Deutschland nicht antreten würden", zeigte sich Jens Huwald
optimistisch. In diesem Punkt waren sich die Experten einig. Die
Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro pro Stunde hingegen sah
Karina-Anna Dörschel eher skeptisch: "Flächendeckend ist das etwas
kritisch, weil der Gast nicht an jeder Destination das gleiche zu
zahlen bereit ist, auch wenn die Leistung die gleiche ist. Das bleibt
also noch abzuwarten."

Demographischer Wandel braucht neue Themen

Dass im demographischen Wandel eine Chance für den zukünftigen
Binnentourismus steckt, sehen alle Experten. "Die Gruppe der 50- bis
75-Jährigen wird wachsen und eine eigene neue Zielgruppe darstellen",
sagte Udo Schröder. Besonders Themen- und Konzepthotels dürften für
diese Kundengruppe interessant werden, die ansonsten schon vieles in
der Welt gesehen hat. Deshalb müsse man neue Themen aufsetzen und
Erlebniswelten schaffen, in der sich diese Zielgruppe, die über eine
hohe Kaufkraft verfüge, wiederfinden kann. Als gute Beispiele dafür
nannte Jens Huwald den Film- und den Garten-Tourismus, wie er in
Nachbarländern bereits kultiviert werde. Die neuen Senioren "wollen
Aktivitäten haben und frei sein", brachte Michael Beckmann die
Anforderungen des demografischen Wandels an den Tourismus auf den
Punkt.

Hintergrundinformation:

Der Travel Industry Club wurde im Jahr 2005 gegründet und hat sich
als unabhängiger und einziger Wirtschaftsclub etabliert, in dem
Macher und Beweger sämtlicher Segmente der Reisebranche organisiert
sind. Die rund 670 persönlichen Mitglieder (Stand November 2013) sind
führende Köpfe der Reisebranche. Zu den Mitgliedern gehören
Führungskräfte von Verkehrsträgern, Hotellerie, Reiseveranstaltern,
Reisemittlern, Flughäfen, Verbänden, Technologieanbietern,
Versicherungen und Beratungsunternehmen sowie Pressevertreter und
akademische Lehrbeauftragte. Der Club versteht sich als innovativer
"Think Tank" der Branche und hat sich zum Ziel gesetzt, die
wirtschaftliche Bedeutung der Reiseindustrie stärker ins Licht der
Öffentlichkeit, der Medien und der Politik zu rücken. Bei
verschiedenen Veranstaltungsformaten werden zukunftsweisende,
wirtschaftlich relevante, gesellschaftspolitische und
wissenschaftliche Themen in die breite Diskussion gebracht. Der
Travel Industry Club ist die zentrale Netzwerk- und
Kommunikationsplattform für die Entscheider der Reiseindustrie und
der im Wertschöpfungsprozess verbundenen Unternehmen, zeichnet
Persönlichkeiten sowie herausragende Leistungen der
Branchenteilnehmer aus und schafft die Bühne für eine gebührende
öffentliche Wertschätzung der Branchenbelange. Weitere Informationen
sind abrufbar unter www.travelindustryclub.de.

- Mit Unterstützung von DieRedaktion.de -



Pressekontakt:
Helen Bardtenschlager, Leiterin der Geschäftsstelle
Telefon: +49 69-9511 997 12
Helen.Bardtenschlager@travelindustryclub.de


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