Schwäbische Zeitung: Ein Park für alle soll es werden - Leitartikel
Geschrieben am 28-11-2013 |
Ravensburg (ots) - Am Anfang herrschte ein parteiübergreifendes
Bekenntnis zum Naturschutz. Am Ende des von Grün-Rot in
Baden-Württemberg über zwei Jahre hinweg vorbereiteten Gesetzes zur
Einrichtung eines Nationalparks Schwarzwald aber bleiben erst einmal
viele Scherben zurück. Das ist schade, weil das Projekt im Kern mehr
Vorzüge als Nachteile aufweist.
Der Nationalpark Schwarzwald ist kein grün-rotes Prestigeobjekt,
so wie es CDU und FDP behaupten. CDU-Minister in von der CDU
geführten Landesregierungen haben über Jahrzehnte die Grundlagen
dafür geschaffen. Sie ließen Suchräume definieren, sie hielten die
denkbaren wirtschaftlichen Nachteile für vertretbar, weil es im
Naturschutz, in der Artenvielfalt, aber auch im Tourismus einen
Mehrwert geben kann. Und der besteht nicht nur, wie die Zyniker
behaupten, in der Anziehungskraft von toten Bäumen mit starkem
Borkenkäferbefall auf Katastrophenliebhaber.
Harte Töne in der Schlussphase so einer Debatte sind generell
nicht neu. Sie haben in Deutschland schon andere vergleichbare
Projekte wie etwa im Bayerischen Wald geprägt. Der Streit in
Baden-Württemberg hat jedoch zusätzlich an Schärfe durch die von
Ministerpräsident Winfried Kretschmann versprochene Politik des
Gehörtwerdens erhalten. Die Opposition wirft ihm jetzt aber Wortbruch
vor. Viele Kritiker stellten sich dem Disput und arbeiten auch den
Gremien zu. Ein harter Kern von Gegnern aber sah und sieht im
Nationalparkstreit vor allem ein Ventil, Stimmung gegen die
Parkbefürworter zu machen, die sie nicht erhört hätten.
Parallelen zu Stuttgart 21 sind offenkundig. Auch der Protest der
vermeintlich so naturverbundenen, bodenständigen Schwarzwälder ist
eskaliert. Kretschmann will dennoch unverdrossen vor Ort für den Park
werben. Die CDU muss dabei nicht mitziehen. Ein paar mäßigende
Appelle aber würden nicht schaden. Der Schwarzwald kann noch immer
ein Park für alle werden.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
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