Finanzwirtschaft wälzt SEPA-Problem auf den Mittelstand ab
Geschrieben am 29-11-2013 |
Aachen/Berlin (ots) - Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V.
(BITMi) bemängelt bloße Broschüren-Beratung der Bankinstitute und
eine sich ständig ändernde Rechtsauffassung
- BITMi-Präsident Dr. Oliver Grün: "Die Situation ist sehr
unbefriedigend"
"Die Finanzwirtschaft hat erheblichen Anteil daran, dass viele
Mittelständler und Vereine erst jetzt und damit viel zu spät auf das
SEPA-Lastschriftverfahren umstellen", erklärt Dr. Oliver Grün,
Präsident des Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi). Damit
reagiert der BITMi-Präsident unter anderem auf die aktuelle Meldung
der Bundesregierung oder der Commerzbank, Vereine und der Mittelstand
seien ungenügend auf die SEPA-Umstellung vorbereitet.
"Ständige Änderungen der Rechtsauffassungen zur nationalen
Umsetzung der SEPA-EU-Richtlinie in Deutschland, die schleppende
Umstellung der SEPA-Verarbeitung innerhalb der Banken und eine nicht
individualisierte Broschüren-Beratung der Bankinstitute haben dazu
geführt, dass es jetzt für viele fast zu spät ist", erläutert Grün.
Stichtag ist der 1. Februar: Dann werden elektronische Zahlungen -
sowohl international als auch national - bei Unternehmen und
Verbänden durchgängig im neuen SEPA-Format abgewickelt. Wer nicht
rechtzeitig umstellt, dem droht Zahlungsunfähigkeit.
"Es wurde keine klare Rechtslage sichergestellt", kritisiert der
BITMi-Präsident: Noch im September wurden erneut Änderungen aus der
August-Sitzung des SEPA-Rates bei der Deutschen Bundesbank bekannt
gegeben, die wieder verändernde Auswirkungen auf die Anwendung von
SEPA-Systemen haben. "Diese Änderungen bekommen vor allem
mittelständische IT-Dienstleister zu spüren, da auch bereits aktive
SEPA-Umstellungen wiederholt modifiziert werden müssen. Diese
Situation einer sich stetig ändernden Rechtsauffassung ist aus der
Sicht des IT-Mittelstandes, der oftmals als Dienstleister gegenüber
den Lastschrifteinreichern agiert, sehr unbefriedigend."
Eine Übergangszeit von mindestens zwölf Monaten wäre für die
äußerst aufwändige SEPA-Umstellung notwendig gewesen, in der sich
weder die Rechtslage noch die technischen Formate, noch die Verfahren
ständig ändern, betont Grün. Gerade im Mittelstand nehme die
Umstellungsarbeit mehrere Monate in Anspruch.
Seine klare Forderung: "Die Finanzwirtschaft darf sich nicht aus
der Verantwortung ziehen und die notwendige, substanzielle
Individualberatung nicht durch die Übergabe einer Broschüre
ersetzen." Die Politik ist zudem aufgefordert, über einen
Übergangszeitraum nachzudenken.
Pressekontakt:
Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi)
Anja Nolte, Referentin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Augustastr. 78-80, 52070 Aachen
Telefon: (0241) 1890-558, Fax: (0241) 1890-555
E-Mail: anolte@bitmi.de
Internet: http://www.bitmi.de
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