WAZ: Ein Zeichen gegen Werkverträge
- Kommentar von Stefan Schulte
Geschrieben am 05-12-2013 |
Essen (ots) - Baden-Württemberg ist nicht NRW, doch was die
Tarifpartner dort für die Beschäftigten im Handel beschlossen haben,
taugt in vielen Punkten als Vorbild. Die Löhne steigen etwas stärker
als die Verbraucherpreise. Entscheidend ist aber, dass zum ersten Mal
überhaupt ein Tarifvertrag etwas gegen Dumpinglöhne in Werkverträgen
unternimmt. Dies, bevor die neue Bundesregierung sich dem Thema
widmet, was sie laut Koalitionsvertrag recht halbherzig zu tun
gedenkt.
Während der neue IG-Metall-Chef Wetzel angekündigt hat, mit den
Arbeitgebern über niedrigere Einstiegslöhne zu reden, wenn dadurch
Werkverträge verhindert werden, hat der Handel genau dies getan.
Zumindest in Baden-Württemberg. Nur wer seine Regale nicht mehr von
Fremdfirmen zu Billigstlöhnen einräumen lässt, darf die neue,
niedrigere Tarifgruppe anwenden. Für Verdi ein schwerer Schritt,
keine Gewerkschaft unterbietet gern ihre eigene untere Lohngrenze.
Aber das ist allemal besser als Niedriglöhner einer angeblich
christlichen Gewerkschaft zu überlassen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
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