Neue OZ: Kommentar zu USA / Film / Auktion
Geschrieben am 06-12-2013 |
Osnabrück (ots) - Wir sind alle ein bisschen Frodo
Auch Menschen mit dicker Brieftasche können ziemlich kleine Leute
sein. Vor allem dann, wenn sie viel Geld geben, um sich wie Winzlinge
fühlen zu dürfen. Genau das geben die Erlöse der
Herr-der-Ringe-Auktion zu verstehen.
156 000 Dollar für ein Filmrequisit: Das klingt nach einem
exorbitanten Preis, erweist sich im Vergleich zu den Unsummen, die
für Bilder von Edvard Munch, Francis Bacon oder wem immer gezahlt
werden, aber als bescheidenes Entgelt. Dennoch ist ein Schwertlein
mit so viel Dollars fürstlich bezahlt. Es war den Herr-der-Ringe-Fans
mehr wert als ein ominöser Goldring - in der Fantasy-Trilogie Symbol
der Macht und Lockmittel aller Dämonen der Finsternis.
Hobbit-Schwert und Zwergen-Axt haben zudem den Elfen-Dolch
abgehängt und Gandalfs Zauberstab deklassiert. Das zeigt: Kleine,
wackere Streiter ziehen mehr Sympathie auf sich als hochgestellte
Verantwortungsträger. Wir sind eben alle lieber ein bisschen Frodo
als ein Zauberer Gandalf oder ein einsamer Aragorn. Doch wie mag es
jetzt dem Menschen ergehen, der den goldenen Ring ersteigert hat?
Alle Herr-der- Ringe-Fans wissen: In dieser Sache nimmt Sauron
Anfragen vertrauensvoll entgegen.
Stefan Lüddemann
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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