Börsen-Zeitung: Blitzstart, Kommentar zu General Motors von Sebastian Schmid
Geschrieben am 10-12-2013 |
Frankfurt (ots) - Von der Last der Regierungsbeteiligung befreit,
legt General Motors (GM) einen Blitzstart hin und sendet ein erstes
Signal für die Zukunft. Mary Barra rückt im Januar an die Spitze der
Auto-Ikone aus Detroit. Die 51-Jährige, die vom scheidenden GM-Chef
Dan Akerson von der Personalchefin zur Leiterin der
Produktentwicklung befördert wurde, läutet nicht nur als erste Frau
an der Spitze des Autobauers eine neue Ära ein. Auch der fällige
Generationswechsel an der Spitze des Unternehmens hält mit ihr
Einzug. Zuletzt hatten sich mit Ed Whitacre (72) und Akerson (65)
zwei ältere Semester an der Konzernspitze versucht.
Während Whitacre eine unglückliche Figur abgab und nach weniger
als einem Jahr wieder gehen musste, hat Akerson das angeschlagene
Unternehmen in seinen drei Jahren als CEO zurück an die Börse geführt
und deutlich profitabler gemacht. Dass sich am Aktienmarkt lange kein
Erfolg einstellte, lag vor allem an der hohen Regierungsbeteiligung.
Egal, ob man die vom Staat finanzierte Rettung von GM nun als
ordnungspolitischen Sündenfall oder notwendige Rettung der
US-Automobilindustrie begreift: Eine Fortsetzung der
Regierungsbeteiligung hat niemand mehr begrüßen können, da diese
andere Investoren ferngehalten hatte. Je klarer wurde, dass die
US-Regierung bald aussteigen würde, desto besser entwickelte sich der
Aktienkurs. Seit Anfang 2013 haben die Titel mehr als 40% zugelegt.
Akerson hat am Tag vor seinem Ausscheiden noch bekräftigt, die vom
Steuerzahler gewährte zweite Chance nicht zu verspielen. Da er wegen
der Erkrankung seiner Frau Mitte Januar aufhört, soll Barra nun den
begonnenen Turnaround vollenden. Bei allem Erreichten bleiben die
Herausforderungen zahlreich: In Europa schreibt GM nach wie vor rote
Zahlen, in China verliert das Unternehmen Marktanteile, in
Nordamerika hinkt die Marge noch immer der des größten heimischen
Rivalen Ford hinterher.
Barra hat in ihrer Zeit als Chefin der Produktentwicklung und der
Personalabteilung zwar schon zeigen können, dass sie Einsparungen
vornehmen kann. Ob die studierte Elektrotechnikerin und Tochter eines
GM-Werkzeugmachers auch die eigentliche Produktentwicklung
voranbringen wird, muss sich allerdings erst noch zeigen. Die ersten
komplett unter ihrer Aufsicht entwickelten Modelle kommen erst in den
nächsten Monaten auf den Markt. Barra muss sich dann gleich an ihrem
für die Mitarbeiter formulierten Anspruch messen lassen: "Keine
beschissenen Autos mehr."
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
501697
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Auf die Sprünge helfen - Bundesarbeitsgericht hat Grundsatzurteil zur Leiharbeit gefällt Cottbus (ots) - Schon öfter mussten höchste Gerichte der Politik
in praktischen Lebensfragen auf die Sprünge helfen. Dass sich das
Bundesarbeitsgericht gestern in seinem mit Spannung erwarteten Urteil
zur Leiharbeit mit vordergründigen Auflagen an die Politik
zurückhielt, ist daher eher die Ausnahme von der Regel. Aber das
könnte trotzdem sein Gutes haben. Denn wer sich den Koalitionsvertrag
der künftigen schwarz-roten Koalition anschaut, der wird beim Thema
Arbeitnehmerüberlassung sogar vergleichsweise konkret fündig. Nach
der geltenden mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu EADS Stuttgart (ots) - Die Rüstungsindustrie ist keine
Wachstumsbranche. Die Welt ist, zumindest in Europa, friedlicher
geworden. Hier hat kein Land Anlass, sich militärisch herausgefordert
zu fühlen und in Rüstung zu investieren. Dieser erfreuliche Befund
hat seinen Preis. Mangels Bedrohung wird das Militärgeschäft
tendenziell schrumpfen. Dieser Trend wird durch die leeren
öffentlichen Kassen noch beschleunigt. Wenn Konzernchef Enders davon
spricht, dass die EADS neue Auslandsmärkte erobern müsse, dann
beschleicht einen ein ungutes Gefühl. mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Reiserecht Bielefeld (ots) - Pauschalreisen sind Massenware. Jahresumsätze
von 80 Milliarden Euro in Deutschland zeugen von einem attraktiven
Markt. Denn viele Urlauber sparen eisern für die angeblich schönsten
Wochen des Jahres. Um so enttäuschter sind sie, wenn nicht alles wie
geplant abläuft. Bisher war jede Aufregung vergebens. Der
Veranstalter sitzt doch am längeren Hebel. Bis jetzt. Denn endlich
stellt sich der Bundesgerichtshof auf die Seite der Schwächeren. Wenn
das Flugzeug nicht um zehn Uhr, sondern am späten Abend startet, war
der mehr...
- Weser-Kurier: Über Konsum und Sucht schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 11. Dezember 2013: Bremen (ots) - Kaufsucht - ein Luxusproblem für begüterte Frauen
mit Schuhtick? Nein, ganz im Gegenteil: Ein Thema für alle und nicht
nur zur Zeit des Weihnachtseinkaufs. Kaufsucht betrifft Männer und
Frauen, Arme und Reiche, junge Discounter-Käufer und Senioren vor dem
Shoppingkanal. Sie ist nicht nur Zwangsstörung, sondern auch ein
kulturelles Phänomen der Konsumgesellschaft. Das sollte uns zu denken
geben. Gerade in Deutschland ist Kaufrausch ein großes Thema, nicht
nur für Süchtige: Während die Nachbarländer unter den Folgen der mehr...
- Rheinische Post: EU-Kommissar Oettinger warnt vor De-Industrialisierung Deutschlands Düsseldorf (ots) - EU-Kommissar Günther Oettinger fürchtet, dass
die hohen Energiepreise zu einer De-Industrialisierung Deutschlands
führen. "Wir müssen alles dafür tun, dass die Industrie nicht wieder
dorthin geht, wo es billige Energie gibt. So wie die Industrie an
Rhein und Ruhr gekommen ist, kann sie auch wieder gehen. Und sie
meldet sich nicht morgen beim Einwohnermeldeamt ab, sie geht
schleichend", schreibt Oettinger in einem Gastbeitrag für die in
Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Mittwochausgabe).
"Der Prozess mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|