Stabile Brücken aus Papier und selbstgemachte Handcreme / Acht Realschulen aus ganz Bayern erhalten MINT21-Förderpreis 2013 für gelungene Projekte
Geschrieben am 11-12-2013 |
München (ots) - Ministerialdirektor Dr. Peter Müller zeichnet
zusammen mit vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt und bbw e. V.
- Hauptgeschäftsführer Herbert Loebe Schulprojekte zur MINT Förderung
aus.
Acht bayerische Realschulen sind heute mit dem MINT21-Förderpreis
für besonders kreative Projekte geehrt worden, mit denen sie junge
Menschen für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und
Technik (MINT) ansprechen. Ministerialdirektor Dr. Peter Müller vom
Bayerischen Bildungsministerium, vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram
Brossardt und bbw e. V. - Hauptgeschäftsführer Herbert Loebe
überreichten die mit je 500 Euro dotieren Preise heute in München.
Dr. Peter Müller lobte bei der Veranstaltung das Engagement der
Schulen für ihre Schülerinnen und Schüler: "Der MINT-Bereich bietet
schöne und gleichzeitig zukunftsfeste Berufe für junge Menschen.
Daher ist es wichtig, die Schülerinnen und Schüler bereits früh für
die spannenden Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und
Technik zu begeistern und ihnen die Scheu vor der Auseinandersetzung
mit wissenschaftlichen Aufgabenstellungen zu nehmen. Den
Preisträgerschulen ist dies in ihren Projekten vorbildlich gelungen."
Bertram Brossardt erklärte: "Laut der vbw-Studie
'Arbeitslandschaft 2035' werden in Bayern 2020 rund 230.000
Fachkräfte fehlen. In der Metall- und Elektroindustrie ist der
Fachkräftemangel bereits heute spürbar. Vor diesem Hintergrund
brauchen wir mehr Schüler und vor allem Schülerinnen, die sich für
den MINT-Bereich begeistern und den
mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Zweig wählen. Die
MINT21-Initiative an Bayerischen Realschulen ist aus Sicht der
Wirtschaft der richtige Ansatz, um die Begabungen der Jugendlichen zu
erkennen und zu fördern und ihr Interesse für technische Berufe zu
wecken. Realschul-Absolventen haben sehr gute Chancen auf einen
Ausbildungsplatz in der M+E-Industrie. Er bietet eine gute Vergütung
und beste Karrierechancen."
Herbert Loebe betonte: "Wir wollen junge Menschen durch die
MINT21-Initiative für die mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer
begeistern und für die Zukunftsberufe, wie es sie z. B. in der
Informationstechnik gibt, vorbereiten. In den Projekten haben die
Schülerinnen und Schüler wieder ein sehr hohes Maß an Eigenaktivität
und Kreativität entwickelt."
Die acht Preisträgerschulen 2013 sind:
- Realschule Herrsching
- Johann-Rieder-Realschule, Rosenheim
- Stefan-Krumenauer-Realschule, Eggenfelden
- Realschule Vohenstrauß
- Georg-Hartmann-Realschule, Forchheim
- Realschule Wassertrüdingen
- Realschule Marktheidenfeld
- Realschule Marktoberdorf
Die Initiative MINT21
Die ausgezeichneten Schulen gehören zu den derzeit 49
Netzwerkschulen der Initiative MINT21. Diese wurde 2010 als Teil der
Initiative Realschule 21 gestartet, um das besondere Profil der
Schulart Realschule weiter zu schärfen und den Unterricht in den
MINT-Fächern an bayerischen Realschulen weiterzuentwickeln. Ziel der
Initiative MINT21 ist es, die Kompetenzen der Schülerinnen und
Schüler im MINT-Bereich zu stärken und sie so sowohl auf
anspruchsvolle Berufsausbildungen als auch auf die schulische
Weiterbildung bis hin zur Hochschulreife noch besser vorbereiten. Mit
dem MINT21-Förderpreis werden bereits zum dritten Mal Realschulen
geehrt, die sich im Rahmen der Initiative mit besonderen Projekten um
die MINT-Fächer und ihre Vermittlung an die Schülerinnen und Schüler
bemühen. Die Maßnahmen zur MINT-Förderung werden von der vbw -
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und dem Bildungswerk der
Bayerischen Wirtschaft (bbw) e. V. unterstützt.
Fotos der Veranstaltung können ab ca. 15 Uhr unter dem Link
http://steffen-leiprecht.de/download/ (Kennwort: kumpr)
heruntergeladen werden.
Weitere Informationen zu den besonderen Maßnahmen der acht
Realschulen, die den MINT21-Förderpreis 2013 erhalten:
- Realschule Herrsching: "Technik für Mädchen"
Mädchen der Jahrgangsstufen 5 und 6 können hier das Fach "Technik
für Mädchen" besuchen. Dieses freiwillige Unterrichtsangebot weckt
und fördert das Interesse der Mädchen für die Naturwissenschaften und
Technik nachhaltig. Durch das eigene Experimentieren in kleinen
Gruppen wuchs das Vertrauen der Schülerinnen in ihre eigenen
naturwissenschaftlichen Fähigkeiten und Potenziale.
- Johann-Rieder-Realschule, Rosenheim: "Was das Zeug hält"
Schülerinnen und Schüler haben für den Wettbewerb "Was das Zeug
hält - Leichtbau-Brücken" der Hochschule Rosenheim Brückenmodelle
entworfen und diese aus Papier und Pappe gefertigt. Die Brücken
sollten besonders stabil sein und gleichzeitig ein ansprechendes
Design aufweisen. In Kleingruppen bauten die Teilnehmer mit ihrem
gemeinsamen technischem Verständnis und konstruktivem Wissen sowie
Kreativität, Teamgeist und handwerklichem Know-how Brückenmodell, die
anschließend auf ihre Belastbarkeit getestet wurden.
- Stefan-Krumenauer-Realschule, Eggenfelden: "Chemische Übungen
für Forscher: Hinführung zum experimentellen Arbeiten"
Hier wurden in den Jahrgangsstufen 5 und 6 Forscherklassen
eingerichtet, in denen die Schülerinnen und Schüler schrittweise an
das Experimentieren mit einfachen Werkzeugen und Geräten herangeführt
wurden. Ab der folgenden Jahrgangsstufe lernten sie mit immer
komplexeren Versuchsaufbauten zu arbeiten und erprobten
beispielsweise verschiedene Trennverfahren mit Alltagsgegenständen.
Der Höhepunkt des Forscherunterrichts war die eigenständige
Herstellung einer Hautcreme.
- Realschule Vohenstrauß: "Naturwissenschaftliche Frühförderung"
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6 sammelten
Erfahrungen mit Computeranwendungen zur Präsentation und
Bildbearbeitung. Sie überprüften zudem beispielhaft Informationen aus
dem Internet auf ihren Wahrheitsgehalt. Beim Projekt "CSI Vohenstrauß
- Mord oder Unfall" arbeiteten die Schülerinnen und Schüler als
Forensiker und untersuchten mit Hilfe chemischer Experimente
Tatortproben und Faserspuren.
- Georg-Hartmann-Realschule, Forchheim: "Experimentierkasten"
Im Rahmen einer Projektarbeit stellte eine 9. Klasse
Experimentierkästen mit Versuchsanleitungen, physikalische
Erklärungen und Feedbackbögen für Schülerinnen und Schüler der
Jahrgangsstufe 5 her. Jede Gruppe präsentierte abschließend ihren
Experimentierkasten im Technikkurs, der an der Schule für die
Jahrgangsstufe 5 angeboten wird.
- Realschule Wassertrüdingen: "MINT-Tage"
Für die Schülerinnen und Schüler der Unter- und Mittelstufe fand
hier je ein sogenannter MINT-Tag statt. Am ersten Tag konnten die
Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 7 an verschiedenen Stationen
MINT-spezifische Inhalte kennenlernen und selbstständig Experimente
durchführen. Am zweiten Projekttag stellten externe Partner Schülern
der Jahrgangsstufen 8 und 9 unterschiedliche Ausbildungsberufe vor.
Dabei konnten die jungen Menschen auch berufsspezifische Tätigkeiten
wie z. B. Metallbearbeitung selbst auszuprobieren.
- Realschule Marktheidenfeld: "Forschen - Entwickeln - Verbessern"
Hier konnten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 im
Technikunterrricht erste Erfahrungen mit Lego-Roboter sammeln und in
den folgenden beiden Jahrgangsstufen ihre Kenntnisse im Programmieren
vertiefen und einfache Problemstellungen des Alltags durch einen
Roboter ausführen lassen. Anschließend hatten sie die Möglichkeit,
ein Projekt bis zur Jahrgangsstufe 10 weiterzuentwickeln. Dabei
arbeiteten sie beispielsweise auch in die Lehrwerkstatt eines
örtlichen Unternehmens.
- Realschule Marktoberdorf: "Naturwissenschaftliche Übungen für
Mädchen"
Im Rahmen des Projekts "Naturwissenschaftliche Übungen für Mädchen
der Jahrgangsstufen 5 und 6" lernten die Teilnehmerinnen verschiedene
Experimentierregeln kennen, um damit zu den Themen Luft, Wasser,
Stofferkennung, Stofftrennung, Salze, Oberflächenspannung,
Nahrungsmittel und Verbrennung selbstständig Versuche durchzuführen.
Die Schülerinnen fanden Erklärungen auf Fragen wie "Warum sprudelt
Brausepulver?" und konnten entdecken, welche chemischen Vorgänge bei
der Herstellung von Gummibärchen und Schokolade eine Rolle spielen.
Pressekontakt:
Ines Held
Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft
und Kunst
Tel. 089 21862518
Sabrina Marohn
bbw - Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Tel. 089 44108220
Konstanze Lueg
ibw - Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Tel. 089 55178375
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