ZDF-Politbarometer Dezember 2013 / 2013 war für die meisten ein gutes Jahr - nur wenig Pessimismus für 2014 / Große Mehrheit erwartet "Ja" der SPD zur großen Koalition - ansonsten Neuwahlen (FOTO)
Geschrieben am 13-12-2013 |
Mainz (ots) -
Mit dem zu Ende gehenden Jahr 2013 sind die meisten Bundesbürger
zufrieden: 72 Prozent sagen, dass 2013 für sie persönlich eher ein
gutes Jahr war. Für lediglich 25 Prozent war es eher ein schlechtes
Jahr (weiß nicht: 3 Prozent). Dass 2014 im Vergleich dazu besser
wird, glauben 34 Prozent, die deutliche Mehrheit (59 Prozent)
erwartet da keine großen Veränderungen, und nur 5 Prozent gehen davon
aus, dass es nächstes Jahr für sie schlechter wird als 2013. Damit
sind die Deutschen etwas optimistischer für das kommende Jahr als sie
es Ende 2012 waren. Damals hatten nur 27 Prozent mit einer
Verbesserung gerechnet, und ähnlich wie jetzt waren damals 7 Prozent
pessimistisch gewesen.
Deutliche Mehrheit erwartet SPD-Votum für Große Koalition
Am Wochenende wird es Klarheit geben, ob die SPD in eine Große
Koalition mit der CDU/CSU eintritt. Die Bundesbürger rechnen dabei
nicht mit Überraschungen: 83 Prozent aller Befragten erwarten, dass
die SPD-Basis dem ausgehandelten Koalitionsvertrag zustimmen wird,
und nur 9 Prozent glauben das nicht (weiß nicht: 8 Prozent). Bei den
SPD-Anhängern erwarten sogar 92 Prozent ein positives Votum.
Unveränderte Zustimmung zur Großen Koalition
Wenn es jetzt zu einer Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD kommt,
fände das weiterhin rund die Hälfte (49 Prozent) aller Befragten gut,
13 Prozent wäre es egal und 33 Prozent fänden das nicht gut (weiß
nicht: 5 Prozent). Naturgemäß ist die Zustimmung bei den Anhängern
der beteiligten Parteien besonders hoch: Bei den CDU/CSU-Anhängern
begrüßen 63 Prozent ein solches Regierungsbündnis, und nur 23 Prozent
lehnen es ab. Bei den SPD-Anhängern sind 57 Prozent dafür und 28
Prozent dagegen.
Bei Ablehnung der Großen Koalition durch SPD-Basis will Mehrheit
Neuwahlen
Sollte es allerdings nicht zu der geplanten Großen Koalition
kommen, dann ist eine klare Mehrheit (54 Prozent) für Neuwahlen. Nur
22 Prozent plädieren für eine schwarz-grüne Koalition und 18 Prozent
für eine Regierung aus SPD, Grünen und Linke (weiß nicht: 6 Prozent).
Projektion:
Wesentlich anders als im September würde allerdings bei einer
Neuwahl das Ergebnis nicht ausfallen, wenn am nächsten Sonntag
gewählt würde: Die CDU/CSU käme dann auf 42 Prozent (unverändert zu
Ende November 2013), die SPD auf 25 Prozent (minus 1), die Linke auf
unverändert 10 Prozent, die Grünen auf 9 Prozent (plus 1), die FDP
auf 4 Prozent (plus 1), die AfD nur noch auf 4 Prozent (minus 1) und
die anderen Parteien erreichten zusammen unverändert 6 Prozent.
Nur eine Minderheit bedauert das Ausscheiden der FDP aus dem
Bundestag
Unmittelbar nach dem Bundesparteitag der FDP und der Neuwahl des
Führungspersonals hat sich an den Einstellungen gegenüber der FDP
nichts Grundsätzliches geändert: Dass die FDP nicht mehr im Bundestag
vertreten ist, finden 40 Prozent aller Befragten gut und nur 30
Prozent schlecht (egal: 28 Prozent). Unmittelbar nach der
Bundestagswahl fanden 38 Prozent das parlamentarische Ausscheiden
gut, aber 37 Prozent schlecht (egal: 24 Prozent). Dass der
neugewählte Bundesvorsitzende Christian Lindner die FDP erfolgreich
in die Zukunft führen wird, erwarten 45 Prozent, 31 Prozent glauben
das nicht, und 24 Prozent haben dazu keine Meinung. Lediglich bei den
FDP-Anhängern gibt es mit 91 Prozent eine sehr große Zuversicht.
Top Ten
Auch in diesem Monat liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel bei den
Top Ten weiter auf Platz eins. Sie erreicht jetzt auf der Skala von
+5 bis -5 einen unveränderten Durchschnittswert von 2,3. Auf Platz
zwei und drei folgen mit jeweils 1,7 Hannelore Kraft (Nov. II: 1,5)
und Wolfgang Schäuble (Nov. II: 1,5). Danach kommen Frank-Walter
Steinmeier mit unveränderten 1,3, Sigmar Gabriel mit 0,9 (Nov. II:
0,8), Ursula von der Leyen mit 0,7 (Nov. II: 0,5), Horst Seehofer
ebenfalls mit 0,7 (Nov. II: 0,6), Peer Steinbrück auch er mit 0,7
(Nov. II: 0,6), Gregor Gysi mit unveränderten 0,3 und als einziger im
Negativbereich Guido Westerwelle mit minus 0,6 (Nov. II: minus 0,7).
Sehr deutliche Mehrheit will keine Einmischung in den ukrainischen
Konflikt
Mit 78 Prozent fällt die Ablehnung einer Einmischung Deutschlands
in den innenpolitischen Konflikt der Ukraine sehr deutlich aus.
Lediglich 17 Prozent sprechen sich für eine Einmischung Deutschlands
aus (weiß nicht: 5 Prozent). Dabei gibt es in den verschiedenen
Anhängergruppen der Parteien weitgehende Übereinstimmung.
Nur gut ein Drittel erwartet, dass Deutschland Fußball-Weltmeister
wird
Gut die Hälfte (52 Prozent) der Bundesbürger glaubt nicht, dass es
Deutschland zum vierten Mal schafft, den Weltmeistertitel zu holen,
11 Prozent haben dazu keine Meinung, und 37 Prozent erwarten, dass es
diesmal klappen wird.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 10. bis 12. Dezember 2013 bei 1255 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 44 Prozent,
SPD: 26 Prozent, Linke: 9 Prozent; Grüne: 10 Prozent, FDP: 4 Prozent,
AfD: 4 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag,
17. Januar 2014.
http://twitter.com/ZDF
Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 -
70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
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Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
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Thomas Wurster
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