Lausitzer Rundschau: Dick, dicker, Große Koalition
Wie die drei Regierungsparteien Posten und Stellen aufteilen
Geschrieben am 16-12-2013 |
Cottbus (ots) - Rechenaufgabe: Was kommt dabei heraus, wenn der
eine, Sigmar Gabriel, möglichst viele Posten für seine Partei haben
will, weil er bei den Seinen Trophäen vorzeigen muss. Der andere,
Horst Seehofer, auch. Und wenn dann die dritte im neuen Bunde, Angela
Merkel, die Interessen beider moderieren möchte, ohne ihrer eigenen
Partei weniger Posten zu geben? Nun, wahrscheinlich kein
Sparkabinett, so wie die Große Koalition ja auch keine Sparhaushalt
aufgelegt hat, so wie sie überhaupt heimlich den Wein fröhlichen
Geldausgebens trinkt, während sie den anderen Europäern das Wasser
strenger Reformen predigt. Hierzulande wird von jeher immer nur
addiert, immer obendrauf. Von dieser Koalition ganz besonders. Auf
die vielen familienpolitischen Leistungen noch das Betreuungsgeld,
auf die Rente noch die Mütter- und Frührente, und dann eben auf die
30 Parlamentarischen Staatssekretäre noch drei weitere bis zur
Einstellung des Kohlschen Rekordes. Auf die 25 beamteten zwei weitere
und auf die Bundestagsvizepräsidenten ebenfalls zwei. Sachlich
begründet ist die Stellenausweitung nicht, außer durch das Prinzip:
Wenn jeder an sich selbst denkt, ist für alle gesorgt. Inklusive der
Minister sind ab heute, wenn Angela Merkel wiedergewählt ist,
insgesamt 81 Führungspersönlichkeiten aus CDU, CSU und SPD mit
Top-Jobs im direkten Politikbetrieb der Hauptstadt ausgestattet
worden, die Fraktionsführungen und Regierungssprecherstellen nicht
mitgerechnet. Kaum einer ging leer aus. Dick, dicker, Große
Koalition. Im Nachhinein ist es kein Wunder, dass die
Verhandlungsrunden so groß waren. Dabei sein war und ist alles.
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