Energieverbrauch steigt moderat / AG Energiebilanzen mit Jahresprognose / Langer Winter steigert Energienachfrage / Erneuerbare wachsen weiter
Geschrieben am 18-12-2013 |
Berlin/Köln (ots) -
Der Energieverbrauch in Deutschland liegt 2013 voraussichtlich um
etwa 2,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Insgesamt wurden nach
vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG
Energiebilanzen) 14.005 Petajoule (PJ) oder 477,7 Millionen Tonnen
Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) Energie verbraucht.
Den stärksten Einfluss auf die Entwicklung hatte die kühle
Witterung im ersten Halbjahr. Unter Berücksichtigung des
Temperatureffekts wäre der Energieverbrauch nur um etwa 1 Prozent
gestiegen. Von der schwachen Konjunkturentwicklung gingen kaum
verbrauchssteigernde Effekte aus. Mineralöl und Steinkohle
profitierten zudem von niedrigen Weltmarktpreisen.
Beim Mineralölverbrauch mit 4.637 PJ (158 Mio. t SKE) lag der
Anstieg mit circa 2 Prozent unter der durchschnittlichen
Steigerungsrate über alle Energieträger. Zuwächse gab es beim
leichten Heizöl (+6 %), bei Dieselkraftstoff (+2 %) sowie Rohbenzin
(+3 %) und Flüssiggas (+7 %). Der Absatz an Ottokraftstoff
stagnierte. Rückgänge gab es beim schweren Heizöl (-7 %). Der Anteil
des Mineralöls am gesamten Energieverbrauch betrug 33,0 Prozent
(Vorjahr 33,2 %).
Die kalte Witterung in der ersten Jahreshälfte ließ den
Erdgaseinsatz zur Wärmeerzeugung deutlich ansteigen. Der milde
Witterungsverlauf in der zweiten Jahreshälfte sowie der rückläufige
Erdgaseinsatz in Kraftwerken dämpften den Zuwachs. Insgesamt erhöhte
sich der inländische Erdgasverbrauch im abgelaufenen Jahr um knapp 7
Prozent auf 3.152 PJ (107,5 Mio. t SKE). Der Anteil des Erdgases am
gesamten Energieverbrauch stieg auf 22,5 Prozent (Vorjahr 21,6 %).
Der Verbrauch von Steinkohle erhöhte sich 2013 um rund 4 Prozent
auf 1.779 PJ (60,7 Mio. t SKE). Diese Entwicklung ist vor allem auf
einen um knapp 7 Prozent höheren Einsatz zur Strom- und
Wärmeerzeugung zurückzuführen. Die Stahlindustrie verringerte dagegen
ihre Nachfrage nach Koks und Kohle um knapp 2 Prozent. Der Anteil der
Steinkohle am gesamten Energieverbrauch stieg 2013 leicht auf 12,7
Prozent (Vorjahr 12,5 %).
Der Verbrauch an Braunkohle verminderte sich um gut 1 Prozent auf
1.625 PJ (55,4 Mio. t SKE). Die im Vorjahr erfolgte Inbetriebnahme
neuer Kraftwerke und die Abschaltung alter Anlagen führten zu einem
insgesamt höheren durchschnittlichen Wirkungsgrad bei der
Braunkohlenstromerzeugung. Die Effizienzsteigerung sorgte bei
verringertem Brennstoffeinsatz für eine Erhöhung der Stromerzeugung
aus Braunkohle um etwa 1 Prozent. 2013 betrug der Anteil der
Braunkohle am gesamten Energieverbrauch 11,6 Prozent (Vorjahr 12,1%).
Die Kernenergie verringerte ihren Beitrag zur Energiebilanz
infolge einer geringeren Verfügbarkeit um 2,5 Prozent. Der Anteil am
Energiemix fiel auf 7,6 Prozent.
Die Nutzung erneuerbarer Energien erhöhte sich 2013 insgesamt um
knapp 6 Prozent. Die Erneuerbaren steigerten damit ihren Anteil am
Gesamtverbrauch leicht auf 11,8 Prozent (Vorjahr 11,5 %). Die
Windkraft verzeichnete gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 2 Prozent.
Bei der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) gab es ein Minus von 2,5
Prozent. Die Photovoltaik legte um knapp 7 Prozent zu. Die Nutzung
der Biomasse stieg kräftig um rund 11 Prozent.
Bei den sonstigen Energieträgern, vor allem Siedlungs- und
Industrieabfällen, gab es ein Minus von knapp 5 Prozent. Der
Stromaustauschsaldo schloss nach ersten Schätzungen mit einem
deutlich angestiegenen Ausfuhrüberschuss ab.
Anstieg der Kohlendioxid-Emissionen
Der witterungsbedingte Zuwachs beim Verbrauch von Wärmeenergien
sowie der erhöhte Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken werden
voraussichtlich zu einer Steigerung des CO2-Ausstoßes in Deutschland
führen. Bereinigt um den Temperatureinfluss nimmt der CO2-Ausstoß nur
leicht zu.
Pressekontakt:
Uwe Maaßen
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.
c.o.
DEBRIV - Bundesverband Braunkohle
Postfach 40 02 52
50832 Köln
Max-Planck-Straße 37
50858 Köln
T +49 (0)2234 1864 (0) 34
F +49 (0)2234 1864 18
mailto: Uwe.Maassen@braunkohle.de
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