Lausitzer Rundschau: Dumm gelaufen am ersten Tag
Zum Vorgehen der EU-Kommission gegen die EEG-Umlage-Praxis
Geschrieben am 18-12-2013 |
Cottbus (ots) - Im Bundestag forderte Angela Merkel am gestrigen
Mittwoch in ihrer ersten Regierungserklärung seit ihrer Wiederwahl
eine höhere Verbindlichkeit europäischer Absprachen, weitere Schritte
zu einer Wirtschaftsunion. Der Kampf gegen das Steuer- und
Subventionsdumping in Europa ist sogar schon viel länger ihr Ziel.
Dumm nur, dass die EU-Kommission die Deutschen am gleichen Tag sehr
brutal darauf hinwies, dass das zu Teilen eine pharisäerhafte Rede
war. Denn bei der Befreiung energieintensiver Betriebe von der
Umlage, mit der die erneuerbaren Energien gefördert werden, hat sich
Deutschland maßlos verhalten. Ungenierter fördert England seine
Finanzwirtschaft auch nicht. Seit 2008 wurde die Zahl der von der
Umlage befreiten Betriebe um das Fünffache ausgeweitet auf jetzt
2700, inklusive Hamburger-Bratereien und Schlachthöfe. Von wegen,
allein die internationale Wettbewerbsfähigkeit sei das Motiv. Und
das, was an Einnahmen dadurch fehlt, müssen die normalen Stromkunden
mehr zahlen. Berlin reagierte mit massivem Sperrfeuer auf das
angekündigte Vertragsverletzungsverfahren. Besser allerdings wäre es,
wenn die neue Regierung die Brüsseler Warnung zum Anlass nehmen
würde, die ohnehin geplante EEG-Reform nun doch etwas gründlicher
anzugehen. Mit deutlich weniger Ausnahmen von der EEG-Umlage, mit
mehr Verpflichtungen zur Energieeinsparung und -effizienz und sicher
auch mit mehr europapolitischer Koordinierung. Denn, dass Deutschland
seine Energiewende im Alleingang gestartet hat, ohne irgendeine
Einpassung in den europäischen Strommarkt, das ist die tiefere
Ursache für den Brüsseler Unmut. So viel zur Merkelschen Forderung
nach einer Wirtschaftsunion.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
503250
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar /
Türkischer Machtkampf
= Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Jahrelang waren die politischen Fronten in der
Türkei ganz klar gezogen. Auf der einen Seite stand die alte Elite
der Kemalisten, säkular bis ins Mark und von der Mission beseelt, die
einst von Kemal Atatürk begründete moderne Türkei (und nebenbei ihre
Pfründe) gegen die Mehrheit der frommen Türken verteidigen zu müssen.
Auf der anderen Seite die Islamisten, die unter Recep Tayyip Erdogan
schließlich die Regierung eroberten. Spätestens, seit die Militärs
vor sechs Jahren mit dem Versuch scheiterten, Erdogans AKP-Partei mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Ende der Doppelspitze
= Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Die CDU-Fraktion hat gestern den
Landesvorsitzenden Armin Laschet mit einem Spitzenergebnis zum
Fraktionschef gewählt. Damit sind beide Führungsämter in einer Hand.
Und das ist auch richtig so. Eine Opposition darf sich personell
nicht verzetteln, sondern sie muss ein Gesicht, eine "Adresse" haben,
wenn sie von den Bürgern als ernstzunehmende Alternative zur
Regierung wahrgenommen werden will. Das wusste die CDU zwar längst
aus bitterer eigener Erfahrung, aber dennoch hat sie 2012 nach dem
Wahldesaster in NRW die mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Hessen, ein politisches Labor
Leitartikel von Jochim Stoltenberg zur geplanten schwarz-grünen Koalition und neuen Beweglichkeit Berlin (ots) - Nach der SPD im Bund werben nun auch CDU und Grüne
in Hessen an ihrer Basis um Zustimmung für eine Koalition, die keine
der beiden Parteien vor der Wahl für möglich gehalten hat. Doch seit
die politischen Lager aufgebrochen sind, scheint Deutschland
zumindest koalitionspolitisch auf dem Weg in ein höchst bewegliches,
reformfreudiges Land. Schon im Bund hätte es ja eine Premiere
gegeben, wären die Grünen etwas mutiger gewesen. Nun gibt es also als
vorgeschalteten Test Schwarz-Grün in Hessen.
Damit wird Hessen wieder mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Wild muss Lebensraum zurück bekommen
= Von Gerhard Voogt Düsseldorf (ots) - Jäger und Naturschützer beklagen in seltener
Eintracht das Wildsterben in NRW. Sie wissen um den Ernst der Lage:
Wenn jetzt nicht gegengesteuert wird, werden Fasane und Wildhasen
bald völlig verschwinden. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Fest
steht, dass die neuen Strukturen der Landwirtschaft einen Großteil zu
dieser Entwicklung beitragen. Der Boom bei Biogas und Biodiesel führt
dazu, dass es kaum noch Brachflächen gibt. Oft wird die Ernte mit
breiten Mähwerken und sogar nachts durchgeführt - das bedeutet für mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu EU / Energie / Wettbewerb Osnabrück (ots) - Zu Recht am Pranger
Gerade im Amt bestätigt, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits
heftigen Ärger mit der Europäischen Union. Die EU-Kommission
verdächtigt Deutschland, großen Stromkunden unzulässige Beihilfen zu
gewähren, und hat deshalb ein Prüfverfahren eingeleitet. Überraschend
kam das nicht.
Die Bundesregierung steht zu Recht am Pranger. Denn sie hat es bei
den Ökostrom-Rabatten übertrieben. Es ist selbstverständlich richtig,
stromintensive Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen,
ganz mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|