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Visuelles Gedächtnis der "Wiener Gesellschaft": Franz Xaver Setzers Porträtfotos im Leopold Museum - BILD

Geschrieben am 19-12-2013

Von Stefan Zweig bis Arnold Schönberg, von Grete Wiesenthal
bis Maria Jeritza

Wien (ots) - Einen spannenden Einblick in die mondäne Welt der
Wiener Society der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts gewährt
das Leopold Museum ab sofort im Rahmen der Dauerpräsentation
"Zwischen den Kriegen. Kunst von 1918 bis 1938". Gezeigt wird eine
Auswahl einzigartiger Fotos der 1920er und 1930er Jahre aus dem
Atelier des Wiener Fotografen Franz Xaver Setzer.

Zwtl.: Fotoexperte Piffl: "Außergewöhnliches Zeugnis der Wiener
Kulturgeschichte"

Unter dem Titel "Wiener Gesellschaft" hat der Fotoexperte und
Leiter der Bildagentur Imagno Gerald Piffl für das Leopold Museum
erstmals eine interessante Auswahl von über hundert
Porträtfotografien der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts
zusammengestellt. Piffl: "Das Archiv des Fotostudios
Setzer-Tschiedel, das sich heute noch in Familienbesitz befindet, ist
ein unschätzbares Kleinod der Wiener Fotogeschichte und
außergewöhnliches Zeugnis der Wiener Kulturgeschichte. Der hier
vorgestellte Einblick kann als Zwischenbericht zur Erschließung und
Bearbeitung des Ateliers aufgefasst werden, dem in naher Zukunft eine
umfangreiche Präsentation folgen soll."

Zwtl.: Franz Xaver Setzer: Fotograf der Wiener Gesellschaft

Franz Xaver Setzer (1886 - 1939) war einer der bedeutendsten
Fotografen der Wiener Society in einer Epoche voller Stil und
Glamour. Das 1911 eingerichtete Dachatelier in der Museumstraße im
siebenten Bezirk war bald Treffpunkt der Reichen und Schönen, der
Bourgeoisie und der Künstler, die "Wiener Gesellschaft" ging bei
Setzer ein und aus. Sein Studio ist das einzige heute noch im
Original-Zustand erhaltene Fotoatelier der Zwischenkriegszeit.

Zwtl.: Große Oper: Diven von Jeritza bis Lehmann bei Setzer zu
Gast

Für die Welt der Bühne war ein Besuch bei Setzer ein absolutes
Must. Operndiven wie Maria Jeritza, Elisabeth Schumann, Jamilla
Novotná, Lotte Lehmann oder Startenor Leo Slezak blickten mit
Vergnügen in das Objektiv von Setzers Kamera. Die Künstler ließen
sich mit Vorliebe in ihren Bühnenkostümen ablichten.

Zwtl.: Stefan Zweig und Arthur Schnitzler - Arnold Schönberg und
Richard Strauss

Nicht nur Opernsänger, auch Komponisten, Regisseure,
Theaterschauspieler, alles was in der Welt der Bühne Rang und Namen
hatte, ließ sich von Franz Xaver Setzer verewigen. Bedeutende
Literaten wie Stefan Zweig, Arthur Schnitzler, Felix Salten und
Richard Beer-Hofmann und der geniale Regisseur Max Reinhardt wurden
von Setzer auf unverwechselbare Art und Weise festgehalten.
Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts wie Giacomo Puccini, Richard
Strauss, Maurice Ravel oder Arnold Schönberg wurden in den 20er
Jahren von Setzer verewigt, ebenso der Operettenkomponist Franz
Lehár. Ein schönes Beispiel aus der glanzvollen Operettenära ist das
Foto der Sopranistin Betty Fischer, in einer Rolle in der Operette
"Die Königin" von Oscar Straus".

Zwtl.: Die Dirigenten Bruno Walter und Clemens Krauss

Zwei in den dreißiger Jahre entstandene Fotos zeigen bedeutende
Dirigenten mit dramatisch divergierenden Biographien: Den streng,
frontal in die Kamera blickenden Bruno Walter, der nach der
Machtergreifung der Nazis nach Österreich und später in die USA
emigrieren musste und der von den Nazis vergötterte Clemens Krauss
mit seinem markantem Profil.

Zwtl.: Legendäre Schauspieler: von Raul Aslan bis Paula Wessely

Beeindruckend sind auch die Aufnahmen der Schauspielgiganten wie
Conrad Veidt - in seiner Filmrolle des Cesare in "Das Cabinet des Dr.
Caligari", Raoul Aslan, Emil Jannings, Attila Hörbiger, Paula
Wessely, Ewald Balser und Wolf Albach-Retty.

Zwtl.: Vom Bundespräsidenten bis zum Flugpionier

Weitere Highlights unter den Fotos aus den 1920er und 1930er
Jahren sind die Aufnahmen von Bundespräsident Wilhelm Miklas, des
Unternehmers Julius Meinl III. oder von Igo Etrich, dem Flugpionier
und Erfinder der Etrich-Taube. Besonders interessant sind die
Porträts von Elisabeth Ephrussi, Großmutter von Edmund de Waal, Autor
von "Der Hase mit den Bernsteinaugen", der deutschen
Entwicklungspsychologin Charlotte Bühler, der Fotografin Lisette
Model oder jenes der Tänzerin Grete Wiesenthal. Entzückend
Schauspielerin Lotte Medelsky als Marthe Schwerdtlein in Goethes
"Faust", verwegen der Tänzer Toni Birkmeyer als Prinz Karneval.
Bezaubernd die drei "Kinder von Baron Loudon", kurios die eleganten
aus Norwegen stammenden und in den USA beliebten Entertainer "The
Rocky Twins", aufgenommen 1929.

Zwtl.: Bilder des jungen Rudolf Leopold

Exkurs und Delikatesse zugleich sind die Fotos des jungen Rudolf
Leopold und seiner Familie, die im Atelier Setzer-Tschiedel in den
1940er Jahren angefertigt wurden.

Zwtl.: Nach Setzer: Assistentin Marie Tschiedel übernimmt und
bewahrt

Nach dem Tod von Franz Xaver Setzer hatte seine Assistentin Marie
Karoline Tschiedel (1899 - 1980) den Betrieb übernommen und führte
ihn bis 1979 weiter. In diesem Jahr wurde das Atelier geschlossen und
dank glücklicher Umstände bis heute unverändert bewahrt.

Zwtl: Infos zum Atelier Setzer-Tschidel

Weiterführende Infos zum Atelier Setzer-Tschiedel gibt es auf der
Website des Ateliers: www.setzer-tschiedel.at

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM /
Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
Leopold Museum-Privatstiftung
Mag. Klaus Pokorny - Presse / Public Relations
Tel.: 0043 1 525 70 - 1507
mailto:presse@leopoldmuseum.org
www.leopoldmuseum.org

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/573/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***


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