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Westfalenpost: Konjunkturerwartung

Geschrieben am 20-12-2013

Hagen (ots) -

Die Kassen der Einzelhändler und
Online-Bestelldienste klingeln kräftig: Bei den Verbrauchern sitzt
das Geld anscheinend locker in der Tasche, sie geben es lieber aus,
als es auf die hohe Kante zu legen.

Kein Wunder: Die schon
lang anhaltende Phase niedriger Zinsen macht das Sparen unattraktiv
und dafür eine Kreditfinanzierung günstig; Aktien als Geldanlage sind
für viele, nach teils bösen Erfahrungen mit Wertpapieren und ihren
Verlusten am Neuen Markt, keine Alternative mehr zum Sparkonto. Die
Konjunkturerwartung legt entsprechend der Kauflaune der Verbraucher
im Dezember zum vierten Mal in Folge zu - und das, obwohl die
Einkommenserwartung sank. Neben allen harten Fakten zählt dabei wohl
auch: Kaufen, sich etwas leisten zu können, sich etwas zu gönnen, ist
einfach auch chic.

Von der starken Binnennachfrage
profitiert, wie vom stabilen Export, die Gesamtwirtschaft. Das ist
allerdings nur ein Teil der Wahrheit.

Zwar steigen, nach
mageren Jahren, die Einkommen durchschnittlich an und die
Arbeitslosigkeit ist gesunken. Dennoch warnt der Paritätische
Wohlfahrtsverband auch vor einem steigenden Armutsrisiko: In den
Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein etwa liege die Gefahr, dass das
Geld nicht mehr zum Leben ausreicht, bei 15 Prozent - so hoch, wie
nie zuvor. Zu einer differenzierten Betrachtung gehört es also
festzustellen, dass offenbar längst nicht alle von der guten
Wirtschaftslage profitieren: Es gibt Gewinner und Verlierer. Diesen
Umstand muss die Politik im Auge behalten und, wo notwendig, die
Ursachen beseitigen. Aus Gründen der Gerechtigkeit - und der
Verantwortung.





Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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