Neue OZ: Gespräch mit Stephan Articus, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages
Geschrieben am 24-12-2013 |
Osnabrück (ots) - Städtetag mahnt: Auch Bund und Länder bei
Kinderbetreuung weiter gefordert
"Qualität der Bildungsarbeit verbessern" - Ausgaben stark
gestiegen
Osnabrück.- Vor dem Hintergrund stark steigender Ausgaben für die
Kinder- und Jugendhilfe drängt der Deutsche Städtetag auf weitere
Anstrengungen von Bund und Ländern für den Ausbau der
Betreuungsangebote. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Dienstag) sagte Hauptgeschäftsführer Stephan Articus: "Die
Nachfrage der Eltern nach Betreuung für ihre Kinder unter drei Jahren
wächst nach wie vor, gerade in größeren Städten. Deshalb bleiben
nicht nur die Kommunen, sondern auch Bund und Länder gefordert." Die
Ankündigung der großen Koalition von CDU/CSU und SPD, weitere
Finanzmittel bereitzustellen, sei eine gute Grundlage. "Wichtig ist
dabei, dass das Geld vollständig vor Ort ankommt, damit tatsächlich
die Qualität der Bildungsarbeit verbessert werden kann."
Articus führte die wachsenden Ausgaben in der Kinder- und
Jugendhilfe vor allem "auf die immensen Anstrengungen der Städte"
zurück, die Angebote für Kinderbetreuung stark auszubauen. "Im Fokus
standen dabei in den vergangenen Jahren vor allem Betreuungsplätze
für Kinder unter drei Jahren." Die Städte hätten aber auch Angebote
für Kinder zwischen drei und sechs Jahren sowie die
Nachmittagsbetreuung für Schülerinnen und Schüler ausgebaut."
Außerdem geben die Kommunen immer mehr Geld für Hilfen zur
Erziehung aus, so Articus weiter. "Rund ein Viertel der
Bruttoausgaben der Kinder- und Jugendhilfe - etwa 8 Milliarden Euro
jährlich - entfallen auf Hilfen zur Erziehung." Insbesondere der
Kinderschutz spielt nach Angaben des Städtetages eine zentrale Rolle
bei den Jugendämtern. Articus betonte, auch die Öffentlichkeit
reagiere inzwischen sehr sensibel auf Gefährdungssituationen von
Kindern. Im Jahr 2012 wurden nach seinen Angaben 40 200 Kinder und
Jugendliche in Obhut genommen. "Das sind 43 Prozent mehr als noch
fünf Jahre zuvor im Jahr 2007." Viele Kinder und Jugendliche werden
anschließend in Pflegefamilien oder Heimen untergebracht oder
erhalten Therapien und weitere Hilfen in ihren Familien. Articus:
"Der Schutz von Kindern bleibt eine herausragende Aufgabe für
Kommunen, Länder und den Bund."
Die Ausgaben in der Kinder- und Jugendhilfe steigen seit Jahren.
2011, neuere Jahresgesamtzahlen liegen nicht vor, betrugen die
entsprechenden Bruttoausgaben von Bund, Ländern und Kommunen 30,5
Milliarden Euro, 5,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Seither hat es
einen weiteren deutlichen Anstieg der Ausgaben gegeben, wie
Landkreise und Städte im gesamten Bundesgebiet melden. Bis zum 3.
Quartal im laufenden Jahr erhöhten sich die kommunalen Gesamtausgaben
um 4,6 Prozent auf 146,8 Milliarden Euro, so das Statistische
Bundesamt. Dabei stiegen die Sozialleistungen um 6,7 Prozent auf 35,1
Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
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