Nicht jedes Abführmittel ist langfristig empfehlenswert
Geschrieben am 27-12-2013 |
Berlin (ots) - Wer unter Verstopfung leidet, sollte sich vom
Apotheker individuell beraten lassen. Rezeptfreie Abführmittel wirken
zuverlässig und sind bei gelegentlicher Anwendung gut verträglich.
"Aber einige Wirkstoffe sollten ohne ärztlichen Rat nicht länger als
ein bis zwei Wochen eingenommen werden, da sie bei langfristiger
Einnahme selbst Verstopfung auslösen können", sagt Mathias Arnold,
Vizepräsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände.
Für die langfristige Einnahme in der Selbstmedikation geeignet
sind Füll- und Quellmittel, z.B. Leinsamen, Weizenkleie oder
Flohsamen. Damit sie ihre Wirkung entfalten können, sollte reichlich
Wasser getrunken werden. Die Dosis wird über einen Zeitraum von ein
bis zwei Wochen langsam gesteigert. Arnold: "Leinsamen als
Abführmittel besser ungeschrotet einnehmen, da durch das Schroten die
Samenschale verletzt wird und das fettreiche Innere des Samens
verdaut werden kann. Geschroteter Leinsamen ist daher sehr
kalorienreich." Wird Methylcellulose als Quellstoff eingesetzt,
sollte das Pulver zunächst mit kaltem Wasser vorquellen und dann
getrunken werden.
Bei chronischer Verstopfung raten Apotheker grundsätzlich von
einer Selbstmedikation ab. Wenn rezeptfreie Abführmittel nicht
ausreichend wirken oder dauerhaft benötigt werden, sollten Patienten
einen Arzt aufsuchen. Ein Arzt sollte unter anderem auch dann zu Rate
gezogen werden, wenn die Verstopfung mit Symptomen wie Übelkeit,
Fieber oder krampfartigen Bauchschmerzen verbunden ist oder wenn sich
Verstopfung und Durchfall abwechseln. Verstopfung bei Kindern unter 6
Jahren sollte immer ärztlich untersucht werden.
Eine Verstopfung liegt vor, wenn der Stuhlgang seltener als
zweimal pro Woche erfolgt. Sie ist in der Regel harmlos, vermindert
aber die Lebensqualität. Oft sind Völlegefühl oder starkes Pressen
bei der Stuhlentleerung die Hauptbeschwerden. Die oft befürchtete
"Selbstvergiftung" durch eine zu seltene Darmentleerung gibt es aber
nicht. Eine ballaststoffreiche Ernährung normalisiert die
Darmtätigkeit nicht immer zufriedenstellend. Zudem wirken einige
Lebensmittel wie Schokolade oder schwarzer Tee stopfend. Auch einige
Medikamente können den Darm träge machen, zum Beispiel starke
Schmerzmittel oder Arzneimittel gegen Parkinson.
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen stehen unter
www.abda.de
Pressekontakt:
Dr. Ursula Sellerberg, MSc,
Stellvertretende Pressesprecherin
Tel. 030 40004-134
E-Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de
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