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WAZ: Ein starkes Stück, Herr Draghi - Kommentar von Thomas Wels

Geschrieben am 29-12-2013

Essen (ots) - Von Politikern ist man ja schon so manche
Selbstbeweihräucherung jenseits der Realität gewohnt. Nun hat sich
auch der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) in schlechte
Gesellschaft begeben. Den Deutschen eine perverse, also abnormale
Angst vor den Folgen seiner Krisenbekämpfung vorzuwerfen, ist ein
starkes Stück.

Ja, die Deutschen haben eine furchtbare Erfahrung mit einer
Hyperinflation gemacht, der Geldentwertung und Vernichtung von
Sparvermögen. Sie haben erfahren, was passieren kann, wenn die
Gelddruckmaschinen zur Staatsfinanzierung angeworfen werden. Draghi
hat sich mit den Aufkäufen von Staatsanleihen überforderter
Regierungen willfährig hingegeben. Die Aufgabe der EZB ist nicht
Staatsfinanzierung, sondern Stabilisierung des Geldwertes. Draghi
bügelt das einfach ab - obwohl die Deutschen die reale Entwertung
ihres Sparvermögens erleben. Was für eine Arroganz.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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