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Badische Zeitung: Anschlag in Wolgograd: Vorteil Putin - Kommentar von Ulrich Krökel

Geschrieben am 29-12-2013

Freiburg (ots) - So zynisch es klingt: Der Bombenanschlag spielt
Wladimir Putin in die Hände. Der Kremlchef kann nun die
Sicherheitsvorkehrungen vor und während der Olympischen Spiele in
Sotschi mit Verweis auf die Terrorgefahr noch stärker ausweiten.
Ohnehin plante Putin, Sotschi in eine Hochsicherheitszone zu
verwandeln. Dazu gehört das Abhören und Ausforschen von Telefon- und
Internetverbindungen. Wie das geht, hat die amerikanische NSA
vorgemacht. Putin hat nach dem Anschlag in Wolgograd alle Argumente
parat, um seine Big-Brother-Spiele so zu inszenieren, wie es ihm
passt. Mit einem fröhlichen Sportlertreffen wird das nichts mehr zu
tun haben. Der Anschlag hilft Putin noch in anderer Hinsicht. Der
Kreml schürt seit langem großrussischen Nationalismus und
Fremdenfeindlichkeit, die sich vor allem gegen Migranten aus dem
Kaukasus und Zentralasien richtet. Nach Anschlägen wie in Wolgograd
fallen derlei Kampagnen auf noch fruchtbareren Boden als ohnehin
schon. Zwar gibt es immer wieder Verschwörungstheoretiker, die eben
deshalb den russischen Geheimdienst als Drahtzieher der Bluttaten
vermuten. Es ist allerdings wenig produktiv, sich in derlei
Spekulationen zu ergehen. Wichtiger ist die Erkenntnis, dass Russland
trotz (oder wegen?) des Sicherheitsfanatikers Putin auch mehr als 20
Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion instabiler ist als es scheint.
Das Vielvölkerreich und seine Gesellschaft werden lediglich durch die
Macht des Apparates und den Energiereichtum zusammengehalten. Fällt
eines dieser Elemente weg, gerät der ganze Koloss auf seinen tönernen
Füßen ins Wanken, wie schon mehrfach in seiner Geschichte.



Pressekontakt:
Badische Zeitung
Anselm Bußhoff
Telefon: 07 61 - 4 96-0
redaktion@badische-zeitung.de


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