Lausitzer Rundschau: Etwas Leben in der Bude
Aigner stellt sich gegen Seehofer
Geschrieben am 07-01-2014 |
Cottbus (ots) - Einmal davon abgesehen, dass der Vorschlag der
bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, die Energiewende
künftig auf Pump zu finanzieren, eine überaus heikle Lösung des
Kostenproblems wäre, so hat die Idee doch einen charmanten
Nebeneffekt: Endlich kommt etwas Leben in die bayerische Bude.
Endlich hat sich mal jemand unverhohlen gegen den Ministerpräsidenten
des Freistaates und CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer gestellt. Mit
allen Risiken und Nebenwirkungen. Seehofer hat in den vergangenen
Monaten seine Partei und sein Personal nach Gutsherrenart regiert.
Wie auf einem Schachbrett wurden von ihm mögliche Nachfolger
gegeneinander in Stellung gebracht. Oder öffentlich abgekanzelt und
abserviert. Aigner ist deshalb zunächst kokett aus der Deckung
gekommen - um dann doch wieder eine Art Rückzieher zu machen. Das ist
nicht verwerflich. Denn ihr Ziel hat sie mit ihrer anfänglichen
Meuterei durchaus erreicht. Seehofer weiß nun, dass in der CSU die
Phase der Emanzipation begonnen hat. Die Loslösung vom übermächtigen
Vorsitzenden nimmt ihren Lauf. Und das bereits mit Wirkung: Um die
Klausurtagung der Landesgruppe im Bundestag in Kreuth hat der
CSU-Chef ja erst einmal vergrätzt einen Bogen gemacht. Aigner weiß
überdies nur zu gut: Wer zuerst zuckt, wenn es um die Nachfolge
Seehofers geht, wer sich zu früh zu laut in Stellung bringt, der
läuft Gefahr, auch als Erster zu scheitern. Deswegen muss die frühere
Bundesministerin, die mit dem Anspruch zurück nach München gegangen
ist, dort auch irgendwann das Zepter in der Staatskanzlei zu
übernehmen, jetzt weiter gegenüber dem Parteichef die eine oder
andere klare Marke setzen. Hält sie das mutig durch, könnten die
Freischwimmübungen am Ende tatsächlich von Erfolg gekrönt sein.
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Lausitzer Rundschau
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