Deutsche Forschungsinstitute arbeiten im Auftrag zahlreicher Verteidigungsministerien / Achtung: Sperrfrist Mittwoch, 8. Januar, 1.00 Uhr
Geschrieben am 08-01-2014 |
Hamburg (ots) -
Sperrfrist: 08.01.2014 01:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Deutsche Forschungseinrichtungen haben in den vergangenen Jahren
Gelder in größerem Umfang und von deutlich mehr ausländischen
Verteidigungsministerien erhalten als bislang bekannt. Wie aus einer
dem NDR und der Süddeutschen Zeitung vorliegenden Antwort des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) auf eine Anfrage
der Bundestagsfraktion "Die Linke" hervorgeht, sind seit dem Jahr
1998 umgerechnet weitere 11,5 Millionen Dollar aus den
Verteidigungsetats der USA, Australiens, Großbritanniens, Südkoreas,
der Schweiz und Singapurs an deutsche Forschungsinstitute geflossen.
So zahlte die australische Militärforschungsorganisation DSTO rund
3,8 Millionen Dollar an die Wissenschaftler des Instituts für
Raumflugbetrieb und Astronautentraining am Deutschen Zentrum für
Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen für ihre Mitarbeit an
einem Hyperschall-Jet. Wissenschaftler des Instituts für Luft- und
Raumfahrtmedizin am DLR bezogen mehr als eine halbe Million Dollar
der Schweizer Luftwaffe für ihr Mitwirken an einem Programm für
Fallschirmjäger- und Piloten-Anwärter.
Das Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart
erhielt 240.000 Dollar dafür, dass es im Auftrag des
US-Verteidigungsministeriums an künstlichen Muskeln forschte. Das
Karlsruher Institut für Technologie (KIT) konnte nach BMBF-Angaben
vom Pentagon seit 2003 mehrere Aufträge in einem Gesamtvolumen von
fast einer Million Dollar gewinnen. Bisher bestätigte das KIT
lediglich ein mit US-Geldern finanziertes Vorhaben.
NDR und SZ hatten erstmals im November im Rahmen des gemeinsamen
Rechercheprojekts "Geheimer Krieg" darüber berichtet, dass deutsche
Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit finanzieller
Unterstützung des US-Verteidigungsministeriums arbeiten. Durch die
Auswertung einer amerikanischen Datenbank wurden Verträge im Wert von
zunächst zehn Millionen Dollar nachgewiesen.
Oppositionspolitiker reagieren auf die neuen Erkenntnisse empört.
Die bildungspolitische Sprecherin der Linken, Nicole Gohlke,
bezeichnete es als nicht akzeptabel, "wenn sich öffentliche
Einrichtungen - vollkommen an der Öffentlichkeit und jeglicher
Diskussion vorbei - an gesellschaftlich umstrittenen Projekten wie
militärischer Forschung beteiligen". Kai Gehring,
hochschulpolitischer Experte der Grünen-Bundestagsfraktion, sagte:
"Die neuen Erkenntnisse zu Kooperationen deutscher
Forschungseinrichtungen mit ausländischen Verteidigungsministerien
bestätigen unsere Forderung nach mehr Transparenz in der
Wissenschaft."
Bundesregierung und Landesregierungen müssten dafür sorgen, dass
vertragliche Eckdaten der Drittmittelforschung offengelegt würden.
Das BMBF sieht in diesem Bereich offensichtlich keinen
Handlungsbedarf. "Es existieren schon jetzt verschiedene Instrumente,
die Transparenz herstellen und es der Öffentlichkeit ermöglichen,
sich einen Überblick über die Finanzierungsquellen von Wissenschaft
und Forschung zu verschaffen", erklärte das Ministerium.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Arne Meyer, NDR Info
Reporterpool, Tel. 040/4156-2284.
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralf Pleßmann
Tel.: 040/4156-2333
http://www.ndr.de
https://twitter.com/ndr
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
505125
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: Linkspartei
Linkenchef Riexinger zu Korrekturen im Europawahlprogramm der Partei bereit Halle (ots) - Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger,
hat im Streit um das Europawahlprogramm die Bereitschaft zu
Korrekturen signalisiert, zugleich aber betont, dass es jetzt nicht
darum gehe, sich auf SPD und Grüne zuzubewegen. "Ich bin für jede
Verbesserung des Programms offen", sagte er der in Halle
erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Unsere
Europapolitik ruht auf zwei Pfeilern. Die EU ist für uns im positiven
Sinn ein politischer Gestaltungsraum, den wir besser machen wollen,
sozialer und gerechter. mehr...
- WAZ: SPD dringt auf Regeln für Karenzzeit bei Politikern Essen (ots) - Im Fall Pofalla gerät die Große Koalition unter
Zugzwang, schon bald Regeln für den Wechsel von Regierungsmitgliedern
in die Wirtschaft vorzulegen. SPD-Fraktionsvize Eva Högl stellte eine
Vereinbarung noch im ersten Quartal in Aussicht. Es gebe
"Handlungsbedarf", erklärte Högl im Gespräch mit der Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe).
Högl hält klare Regelungen für einen Wechsel von Politikern in die
Wirtschaft für unverzichtbar. "Es hilft allen", sagte sie. Sie denkt
aber weniger an Gesetze. Sie mehr...
- Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Elmar Brok, CDU-Europaabgeordneter. Osnabrück (ots) - CDU-Politiker Brok fordert ein Jahr Karenzzeit
für Pofalla
Europaabgeordneter für "klare Regeln" - Kampeter wünscht "alles
Gute"
Osnabrück.- Die Wechselabsichten von Ex-Kanzleramtsminister Ronald
Pofalla in den Bahn-Vorstand lösen nicht nur in Berlin Irritationen
aus. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch)
plädierte der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok für eine Karenzzeit
von einem Jahr. Bereits Ende März will Bahn-Vorstandschef Rüdiger
Grube dem Aufsichtsrat ein neues Vorstandsmitglied mehr...
- Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit terre des hommes-Expertin Barbara Küppers. Osnabrück (ots) - terre des hommes: Teure Kleidung zu kaufen hilft
Arbeitern nicht Hilfswerk verweist auf Herstellung in denselben
Fabriken wie Billigware
Osnabrück.- Angesichts der Proteste von Textilarbeitern in
Kambodscha hat das Hilfswerk terre des hommes (tdh) den häufig zu
hörenden Ratschlag zurückgewiesen, teurere Kleidung zu kaufen
verbessere die Produktionsbedingungen in den Fabriken. In einem
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte
tdh-Expertin Barbara Küppers: "Ein hoher Preis im Laden bedeutet mehr...
- Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie. Osnabrück (ots) - Bauwirtschaft: Auftragslage so gut wie nach der
Wiedervereinigung
Umsatzwachstum von bis zu vier Prozent erwartet - "Milde Witterung
kommt uns sehr zugute"
Osnabrück.- Die deutsche Baubranche geht optimistisch in das neue
Jahr. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Mittwoch) erklärte der Hauptgeschäftsführer des
Bauindustrieverbandes, Michael Knipper, er erwarte für 2014 insgesamt
ein Wachstum der nominalen Umsätze von drei bis vier Prozent. Die
Auftragslage sei so gut wie Anfang der 90er mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|