Zahl der Organspender in 2013 weiter stark gesunken / Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) macht deutlich: Die Organspende verdient Vertrauen
Geschrieben am 15-01-2014 |
Frankfurt am Main (ots) - Nach dem starken Rückgang der
Organspenden in 2012 hat sich diese dramatische Entwicklung in 2013
noch weiter verschärft. Die Zahl der Organspender ist bundesweit um
16,3 Prozent von 1.046 Spender in 2012 auf lediglich 876* gesunken.
Dies entspricht einem Durchschnitt von 10,9 Spendern pro eine Million
Einwohner, in 2012 waren es noch 12,8 Spender pro eine Million
Einwohner. Die Summe der gespendeten Organe sank von 3.511 im Jahr
2012 auf 3.034* in 2013 (-13,6 Prozent). Im vergangenen Jahr wurden
insgesamt 3.247* Spenderorgane aus dem Eurotransplant-Verbund in
Deutschland transplantiert, im Jahr 2012 waren es noch 3.706.
"Leider sind die Organspendezahlen im vergangenen Jahr weiterhin
rückläufig. Diese Entwicklung betrachten wir mit großer Sorge",
betont Dr. jur. Rainer Hess, Hauptamtlicher Vorstand für
Restrukturierung der DSO. In diesem Zusammenhang weist Hess darauf
hin, dass die Entwicklung im regionalen als auch im monatlichen
Vergleich uneinheitlich sei und immer wieder Schwankungen unterliege.
Insbesondere in den Monaten August und November 2013 seien jeweils
weniger als 60 Organspenden realisiert worden, im Vergleich dazu habe
die monatliche Durchschnittserwartung in den letzten Jahren bei ca.
100 Spenden gelegen. "Der Rückgang der Organspendezahlen zieht sich
durch alle DSO-Regionen, wobei er in der Region Nord-Ost mit 9,7
Prozent am niedrigsten ausfällt und in Bayern mit 23,9 Prozent am
höchsten", erklärt Hess. Er appelliert an alle Partner, gemeinsam zu
einer Verbesserung der Situation beizutragen. "Unsere Aufgabe ist es,
die Krankenhäuser, insbesondere auch die
Transplantationsbeauftragten, professionell in ihrer Aufgabe zu
unterstützen. Nur gemeinsam können wir für die Organspende das
Vertrauen zurückgewinnen, das sie verdient", so Hess. Die Organspende
werde durch das Transplantationsgesetz klar geregelt. Die DSO sei für
die Einhaltung sowie den korrekten Ablauf aller Schritte im
Organspendeprozess verantwortlich, erklärt der Jurist. "Kein Patient
muss in Deutschland befürchten, wegen einer Organspende von den
Ärzten zu früh aufgegeben zu werden", versichert Hess. Er plädiert
für eine kontinuierliche Aufklärung und Transparenz, um dem
anhaltenden Rückgang der Spendermeldungen in vielen Krankenhäusern
sowie der verstärkten Verunsicherung innerhalb der Bevölkerung
entgegen zu wirken.
Angesichts der erschütternden Jahresbilanz für die Organspende in
Deutschland appelliert auch der Kaufmännische Vorstand, Thomas Biet,
die Organspende als gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahrzunehmen und
den Organspendern und ihren Angehörigen Wertschätzung und Anerkennung
entgegenzubringen. Es wäre aus Sicht der DSO bereits viel erreicht,
wenn sich jeder Bundesbürger vorurteilsfrei mit dem Thema Organspende
auseinandersetzen und eine Entscheidung treffen würde. Gleichzeitig
weist die Koordinierungsstelle auf ihr umfassendes
Unterstützungsangebot für Krankenhäuser sowie ihre
24-Stunden-Erreichbarkeit hin. In der Akutsituation Organspende
begleiten und organisieren die Koordinatoren der DSO alle Abläufe:
Von der qualifizierten Feststellung des Hirntods über das Gespräch
mit den Angehörigen, medizinische Maßnahmen zur Erhaltung von Organen
und zum Schutz der Organempfänger bis hin zum Organtransport. Daneben
bietet die DSO Fortbildungen für Krankenhausmitarbeiter an, hilft bei
der Prozessoptimierung und kümmert sich um die Angehörigen von
Organspendern.
Es gibt gute Gründe, über Organspende nachzudenken, sich zu
informieren und eine Entscheidung zu treffen:
- Jeder kann in die Situation geraten, dringend eine Organspende
zu benötigen.
- Der akute Organmangel in Deutschland wird durch die
zurückgehenden Spenderzahlen weiter verschärft. Es kann noch weniger
schwerkranken Menschen mit einer Transplantation geholfen werden.
- Es wurden umfassende Maßnahmen für mehr Kontrolle und
Transparenz in der Organvergabe eingeleitet und umgesetzt, um
zukünftige Manipulationen zu verhindern.
- Jedes gespendete Organ kann das Leben eines schwerkranken
Menschen retten.
- Die eigene und selbstbestimmte Entscheidung entlastet die
Angehörigen, die ansonsten im Ernstfall um eine Entscheidung gebeten
werden.
*Alle Zahlen aus dem Jahr 2013 sind vorläufige Zahlen. Die
Jahresergebnisse 2012 / 2013 der einzelnen DSO-Regionen sind in der
beigefügten Übersicht dargestellt und unter www.dso.de im
Pressebereich abrufbar.
Pressekontakt:
Birgit Blome, Bereichsleiterin Kommunikation
Nadine Körner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Stiftung Organtransplantation
Deutschherrnufer 52, 60594 Frankfurt am Main
Tel.: +49 69 677 328 9400 oder -9411, Fax: +49 69 677 328 9409,
E-Mail: presse@dso.de, Internet: www.dso.de, www.fuers-leben.de
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