"Guardian"-Chefredakteur Rusbridger: Snowdens Angebot war Testfall für den Journalismus
Geschrieben am 15-01-2014 |
Frankfurt am Main (ots) - "Mit der Veröffentlichung des
Snowden-Materials hat der 'Guardian' daran erinnert, was Journalismus
ist und was er sein sollte." Dies war eine der Kernaussagen von
"Guardian"-Chefredakteur Alan Rusbridger, der gestern als
Keynote-Speaker bei der Verleihung des HORIZONT Award in der Alten
Oper in Frankfurt aufgetreten ist.
Der politische Druck, die Informationen von Snowden unter den
Tisch fallen zu lassen, sei sehr groß gewesen. "Das Angebot Snowdens
war ein Testfall für den unabhängigen Journalismus", so Rusbridger.
"Und es wäre ein verheerendes Signal an alle künftigen Whistleblower
gewesen, wenn wir eingeknickt wären." Rusbridger dankte den deutschen
Medienverantwortlichen ausdrücklich, die ihn in der schwierigen
Situation sehr unterstützt hätten, denn: "Es gab auch viele Leute in
der Branche, die blockiert haben, weil es um Fragen der nationalen
Sicherheit ging."
Um zu verstehen, warum ausgerechnet der "Guardian" an das
Snowden-Material gekommen sei, müsse man einige Jahre zurückgehen.
"Wir haben damals in der Redaktion darüber diskutiert, ob unser
journalistisches Modell für die Zukunft ein offenes oder ein
geschlossenes sein würde." Unter offen versteht Rusbridger ein
System, das sehr viele Menschen, Meinungen und Ausdrucksformen
einbezieht und auch neue Kommunikationsformen wie Blogs
berücksichtigt. "Genau aus diesem Grund haben wir vor zwei Jahren
Glenn Greenwald zum ,Guardian' geholt", so Rusbridger. "Er war kein
Journalist im herkömmlichen Sinne, sondern gleichermaßen auch Blogger
und Aktivist. Er erreichte mit seinem Blog Millionen von Menschen und
brachte diese mit zu uns. Greenwald arbeitet nach seinen eigenen
Regeln und wäre für viele andere Zeitungen zu chaotisch und zu
verwirrend gewesen." Doch genau das habe Edward Snowden fasziniert
und letztlich dazu gebracht, sich an Greenwald zu wenden. Dieser habe
das komplexe Material sehr umsichtig gewichtet und aufgearbeitet.
Rusbridger betonte, dass die NSA-Affäre auch für die Medienpraxis
eine wichtige Frage aufwerfe - denn auch Journalisten neigen
bekanntlich dazu, möglichst viel über andere Menschen wissen zu
wollen: "Wir müssen alle darüber nachdenken, wie nah wir an die
Personen, über die wir berichten, heranrücken wollen und dürfen."
Das Video mit der Keynote von Alan Rusbridger ist ab Donnerstag,
dem 16. Januar, unter folgender Adresse auf HORIZONT.NET zu sehen:
http://www.horizont.net/rusbridger
Mit dem HORIZONT Award hat die Fachzeitung HORIZONT (dfv
Mediengruppe) in diesem Jahr bereits zum 31. Mal herausragende
Führungspersönlichkeiten in den Kategorien "Marketing", "Medien" und
"Agenturen" ausgezeichnet. Traditionell wird die Festrede von
prominenten Branchenvertretern gehalten.
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___________________________________________
HORIZONT, die Zeitung für Marketing, Werbung und Medien, ist die
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Die dfv Mediengruppe mit Sitz in Frankfurt am Main gehört zu den
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Die dfv Mediengruppe beschäftigt 1.000 Mitarbeiter im In- und Ausland
und erzielte 2013 einen Umsatz von rund 145 Millionen Euro.
Pressekontakt:
dfv Mediengruppe
Brita Westerholz und Judith Scondo
Unternehmenskommunikation
Telefon +49 69 7595-2051
Fax +49 69 7595-2055
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