Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Hans-Peter Friedrich
Geschrieben am 16-01-2014 |
Stuttgart (ots) - Das Landwirtschaftsressort kann eine durchaus
reizvolle Aufgabe sein. Die Produktion von Nahrungsmitteln, mithin
ein Beitrag zur Ernährung einer wachsenden Menschheit, ist ein
wichtiges Thema, mit denen sich ein Agrarminister befassen kann. Aber
auch der Anbau nachwachsender Rohstoffe, der Schutz von Umwelt und
Klima oder die Pflege der Kulturlandschaft.
Bei seinem ersten größeren Auftritt im neuen Amt hat der neue
Ressortchef Hans-Peter Friedrich durchaus den Eindruck erweckt, dass
er sich dieser Aufgabe stellen will - nicht gezwungenermaßen, sondern
weil er weiß, welch große Herausforderungen damit verbunden sind.
Noch recht schwach entwickelt scheint aber sein politischer
Gestaltungswille zu sein. Lediglich zu sagen, der Verbraucher
entscheide, was angebaut wird, reicht nicht aus. Die Konsumenten
können zwar durchaus Einfluss auf die Produktion nehmen - etwa indem
sie Ökoprodukte kaufen oder darauf verzichten. Doch innerhalb dieses
Rahmens gibt es einen erheblichen Gestaltungsspielraum. Nimmt
Friedrich diesen nicht wahr, kann er leicht zum reinen Gehilfen des
Bauernverbands werden.
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