European Society for Phenylketonuria fordert Mindestversorgungsstandard in Europa
Geschrieben am 20-01-2014 |
Alter, Belgien (ots) - Erste gesamteuropäische Perspektive für
optimale Versorgung mit den wichtigsten Herausforderungen dieser
seltenen genetischen Krankheit
Die erste gesamteuropäische Patienten-/Betreuerperspektive für
optimale Versorgung bei der seltenen genetischen Störung
Phenylketonurie (PKU) wurde im Orphanet Journal of Rare Diseases
veröffentlicht. Diese von der European Society for Phenylketonuria
and Allied Disorders Treated as Phenylketonuria (E.S.PKU)
unterstützte Initiative unterstreicht die bedeutenden Defizite und
Ungleichheiten bei der medizinischen und sozialen Betreuung mit
psychologischer Unterstützung für die Menschen mit PKU. Das Papier
zeigt ferner die zu treffenden Massnahmen auf, um die Diagnose und
Handhabung der Krankheit hinsichtlich einer Reihe von Punkten zu
verbessern, darunter:
- Obligatorisches, universelles Screening für PKU bei Neugeborenen
- Gleiche Behandlung und Überwachung der Krankheit in ganz Europa
- Vereinbarung von neuen Standards für beste Vorgehensweisen
- Gründung von europäischen Kompetenzzentren
- Erstattung der gesamten Behandlungskosten
- Insbesondere Einschreiten bei hochgradig risikogefährdeten
Gruppen
- Erhöhung der Anzahl verfügbarer Ärzte an erforderlichen Stellen
und Statusanhebung von Ernährungswissenschaftlern
- Patientenzugang zu multidisziplinären Teams
- Schulungen für Pflegepersonal, um Menschen mit PKU eine
umfassendere soziale Betreuung zu bieten
Das Papier wurde übereinstimmend von einer Arbeitsgruppe
entwickelt, geleitet von Tobias S. Hagedorn, Executive Board Member
der E.S.PKU und Vorsitzender der Deutschen Interessengemeinschaft für
Phenylketonurie und verwandte Stoffwechselstörungen (DIG PKU),
gefolgt von einem multinationalen Workshop von Interessenvertretern
mit Repräsentanten aus 15 verschiedenen Ländern und den Ergebnissen
aus einem Benchmarkbericht, der von der E.S.PKU entwickelt und dem
Europäischen Parlament im Februar 2012 vorgelegt wurde.
Eric Lange, President der E.S.PKU, kommentierte: "Die
Veröffentlichung dieses Konsenspapiers ist ein bedeutender
Meilenstein in der gemeinsamen Bestrebung, die Behandlung und
Handhabung von PKU in Europa zu verbessern. Es repräsentiert bis
heute den weitreichendsten Versuch, die Ansichten von Patienten,
Experten und Beratern zu liefern sowie eine Vorlage für allgemein
unterstützte Richtlinien für die klinische Praxis zu bieten. Trotz
vorhandener und genauer Screeningtechniken, Ernährungsprotokollen und
effektiven Behandlungen ist die Betreuung bei PKU weiterhin mit
inakzeptablen Unterschieden in verschiedenen Ländern unterversorgt."
Jetzt besteht die Hoffnung, dass europäische Gesundheitsexperten
evidenzbasierte Richtlinien für den Einsatz in der klinischen Praxis
entwickeln werden, die auf den im Konsenspapier dargelegten
Prinzipien beruhen. Politische Entscheidungsträger der EU werden
ebenfalls über die Bedeutung informiert, einen umfassenden und
standardisierten Ansatz über die Behandlung dieser Krankheit in der
Region in Angriff zu nehmen.
Das Papier steht der Öffentlichkeit kostenlos unter diesem Link
zur Verfügung: http://www.ojrd.com/content/8/1/191 . Die Erstellung
des Dokuments erfolgt mit der Unterstützung und uneingeschränkten
Bewilligung von Merck Serono, einem Geschäftsbereich von Merck KGaA,
Darmstadt, Deutschland, ohne Einfluss auf den Inhalt.
Über Phenylketonuria (PKU)
PKU ist eine seltene angeborene Krankheit, die rund eines von
10.000 Kindern in Europa mit beträchtlichen Unterschiedenen in den
verschiedenen Ländern befällt. Menschen mit PKU verfügen über ein
defektes Leberenzym. Dadurch können sie die in Nahrungsmitteln
vorkommende Aminosäure Phenylalanine nicht aufspalten. Infolgedessen
erhöht sich diese Aminosäure im Blut, wodurch letztendlich
Schädigungen des Gehirns und Nervensystems entstehen.
Gehirnschädigungen durch PKU können durch eine lebenslange
modifizierte Ernährung verhindert werden. Bei Kindern mit
unbehandelter PKU können sich irreversible Hirnschädigungen ergeben,
die einen niedrigeren IQ, Störungen der exekutiven Funktionen und
mentale Retardierung verursachen. Die Krankheit kann zudem zu
langsamen Reaktionszeiten, schlechter Konzentration, einem schlechten
Gedächtnis und emotionalen Problemen, wie Depression, Angst und
Reizbarkeit führen.
Über E.S.PKU
Die European Society for Phenylketonuria and Allied Disorders
Treated as Phenylketonuria (E.S.PKU) wurde 1987 gegründet und ist die
Dachorganisation von etwa 30 nationalen und regionalen Gesellschaften
aus 28 Ländern. Sie repräsentiert die Interessen der von PKU
betroffenen Menschen und derer, die sich in Europa um sie kümmern,
und sie unterstützt ihre Mitglieder durch EU-weite Beratung und
Engagement mit der klinischen Community. Die E.S.PKU besteht aus
einem sechsköpfigen Executive Board und einem Scientific Advisory
Committee, das das Board über die neuesten wissenschaftlichen
Entwicklungen in Bezug auf PKU informiert. Weitere Informationen sind
verfügbar unter: http://www.espku.org
Pressekontakt:
Tobias S. Hagedorn
Secretary E.S.PKU
Wilhelm-Mellies-Straße 10
D-32120 Hiddenhausen
Deutschland
E-Mail: espku@t-online.de
Telefon: +49-5221-122066
(Herr Hagedorn ist unter dieser Nummer von 20 Uhr bis 21 Uhr CET erreichbar)
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
507122
weitere Artikel:
- Call for Nominations - Klaus J. Jacobs Research Prize 2014 Zürich (ots) - Die Jacobs Foundation hat das Nominationsverfahren
für den Klaus J. Jacobs Research Prize 2014 eröffnet. Der mit einer
Million Schweizer Franken dotierte Forschungspreis zeichnet
Leistungen von Wissenschaftlern aus, die wegweisend zur erfolgreichen
Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und deren Perspektiven auf
der ganzen Welt beitragen.
Fachgesellschaften und Experten weltweit im Bereich der Kinder-
und Jugendforschung sind aufgerufen, Nominierungen einzureichen. Der
Research Prize adressiert sämtliche wissenschaftliche mehr...
- Syrien-Konferenz: Caritas fordert Zugang zu Notleidenden Freiburg (ots) - Humanitäre Hilfe nur unter Lebensgefahr möglich -
Teile Syriens von Versorgung abgeschnitten
Deutliche Verbesserungen für die Humanitäre Hilfe in Syrien
erwartet Caritas international von den diese Woche beginnenden
Friedensgesprächen in Montreux. "Sieben Millionen Syrer sind dringend
auf Hilfe angewiesen. Viele dieser Notleidenden können aber gar nicht
versorgt werden, weil sie in ihren Städten eingekesselt sind. Es ist
das Schicksal dieser Menschen, über das in den nächsten Tagen am
Verhandlungstisch entschieden mehr...
- Erste Pflegefachkräfte aus China nehmen Arbeit in Deutschland auf
++Einladung zum Pressegespräch, 23. Januar 2014, in Frankfurt am Main++ Berlin (ots) - Der Arbeitgeberverband Pflege hat gemeinsam mit der
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ein
Pilotprojekt mit der chinesischen Arbeitsverwaltung ins Leben
gerufen. Ziel ist es, bis Ende des Jahres 2014 insgesamt 150
chinesische Pflegefachkräfte, die über einen erstklassigen
Bachelor-Abschluss und ein einjähriges Pflegepraktikum in China
verfügen, nach einem achtmonatigen interkulturellen Training und
einer Sprachausbildung, in stationären Pflegeinrichtungen in
Deutschland einzusetzen. Dies anfänglich mehr...
- Pöttering: Die Arbeit der politischen Stiftungen darf nicht behindert werden Berlin (ots) - Zur aktuellen Entwicklung in der Ukraine erklärt
der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und ehemalige Präsident
des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering MdEP:
"Mit großer Sorge verfolgen wir die Entwicklungen in der Ukraine.
Offensichtlich wird beabsichtigt, den demokratischen Kräften die
letzte Luft zum Atmen abzuwürgen. Das vom ukrainischen Parlament am
vergangenen Donnerstag in Missachtung grundlegender parlamentarischer
Rechte verabschiedete Gesetzespaket schränkt die Spielräume
zivilgesellschaftlicher mehr...
- Nüßlein: Kein Kurswechsel in der europäischen Klima- und Energiepolitik Berlin (ots) - Die EU-Kommission wird am Mittwoch ihr Weißbuch zur
Klima- und Energiepolitik bis 2030 vorlegen. Anstelle der bisherigen
drei Einzelziele aus CO2-Reduktion, Ausbau der Erneuerbaren und
Steigerung der Energieeffizienz soll Presseberichten zufolge nur noch
ein Klimaziel vorgeschlagen werden. Hierzu erklärt der
stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Georg
Nüßlein:
"Europa muss auch in Zukunft gleichzeitig seine
Treibhausgasemissionen reduzieren, den Umstieg in die Erneuerbaren
vorantreiben und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|