Stasi Unterlagenbehörde auflösen? - Ein fatales Signal und eine Verhöhnung der DDR-Opfer
Geschrieben am 21-01-2014 |
Köln (ots) - "Die Forderung des Chefs der Bundeszentrale für
politische Bildung, Thomas Krüger, SPD, die Stasi-Unterlagenbehörde
aufzulösen, verhöhnt erneut die Opfer der DDR Diktatur," erklärt
Thomas Dörflinger, Bundesvorsitzender des Kolpingwerkes Deutschland.
"Die deutsche Geschichte nach dem Nationalsozialismus lehrt, dass
jede Form der Verhinderung von Fragen an ein menschenverachtendes
politisches System die Funktionsfähigkeit einer Nachfolgedemokratie
gefährdet und die politische Kultur vergiftet", betont Thomas
Dörflinger.
Gerade die Kenntnis über das Leid der Opfer von Diktaturen, ihre
Unterdrückung und das Wissen über die Täter müssten prägender und
selbstverständlicher Teil im öffentlichen Bewusstsein einer auf
Lernbereitschaft gegründeten Gesellschaft sein. Der Ausdruck von
Thomas Krüger, die DDR sei bereits "überforscht", sei sowohl
sprachlich ein Unsinn wie politisch eine Unverschämtheit gegenüber
den zahlreichen Opfern, die auch heute schon weitgehend aus dem
öffentlichen Bewusstsein verbannt seien und zum Teil von den
ehemaligen Tätern sogar verhöhnt würden.
Bezeichnend sei ferner, so der Bundesvorsitzende des
Kolpingwerkes, dass mit Bezug auf die DDR dieselben Fehler der
schleichenden Geschichtsklitterung durch Verharmlosung einhergehen,
wie es auch von interessierter Seite nach der nationalsozialistischen
Diktatur geschah.
Auffällig sei, dass sich die Nachfolgeorganisation der SED, die
Linke, sich zwar anlässlich der Ermordung von Liebknecht und
Luxemburg als Menschenschützer und politische Obermoralisten
darstelle und so die Ermordeten instrumentalisiere, dieselbe Partei
jedoch über die durch die DDR ermordeten oder misshandelten Menschen
kein Wort verliere. Auch das belege, wie schon heute die DDR von
interessierter Seite bewusst verklärt werde.
Thomas Dörflinger: "Nachfolgende Generationen werden zu recht
kritisch fragen und sich wundern, warum man auch die zweite deutsche
Diktatur so vernachlässigend und verharmlosend behandelt hat." Die
Forderung der Auflösung der Stasibehörde sei nicht zu legitimieren,
es sei denn aus Sicht der Täter zu rechtfertigen.
Der Kolping-Bundesvorsitzende weist darauf hin, dass der Verband
und seine Mitglieder in der Zeit der DDR-Diktatur selbst Objekte der
Stasi-Überwachung waren und dies derzeit wissenschaftlich aufarbeiten
lassen.
Pressekontakt:
Kolpingwerk Deutschland
Martin Grünewald
St.-Apern-Str. 32
50667 Köln
Tel: (0221) 20701-220
E-Mail: heinrichwullhorst@kolping.de
Homepage: www.kolping.de
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